BAM: Musikfestival in Barcelona

Von Rmsarah15

Es gibt nichts Schöneres als auf die Straße zu gehen und Musik zu hören. Das Klima ist angenehm und niemand möchte an einem Ort gefangen sein ohne viel zu denken oder zu sagen und die Straßen von Barcelona sind immer bereit für Aktion und Spaß. Fast jede Ecke im Zentrum von Barcelona hat zumindest eine Bar, du hast also multiple Möglichkeiten des Alkoholgenusses. Wenn du nicht so gerne auf Terrassen oder Bars sitzt und es bevorzugst spazieren zu gehen, kannst du ein Bier kaufen und durch die Straßen schlendern, mit ein wenig Vorsicht vielleicht. Denn es ist so, dass die Polizei in Barcelona gerade jetzt unerträglicher ist als sonst. Aber nur die Ruhe, wenn du Tourist bist oder nicht so aussiehst als ob du aus einem “nicht-europäischen” Land kommst, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie dir auf die Nerven gehen, eher gering. Und es scheint so, als wäre die Invasion der Rechten unvermeidbar und wir alle dazu verurteilt, Situationen zu wiederholen, welche die Geschichte allem Anschein nach “nicht wiederholen würde”. Aber gut, die Geschichte ist gemacht, um sich zu wiederholen, diesen Vers kann man runterbeten. Mit den Camps, den Indignados und dem ganzen Chaos das kommt, um Spanien zu beunruhigen, neben der Krise und trotz der Krise, denken die Menschen auch weiterhin, dass Musik gut klingen kann, dass es das Größte ist zum Picknicken zu gehen, dass uns die Festivals gut tun und wir so auch leichter vergessen können, was sonst noch passiert.

Die junge Kultur auf der ganzen Welt reibt sich weiterhin auf. Ja, die Camps sind Anzeichen dafür dass es Veränderung braucht, dass wir die Veränderung suchen, dass es reicht mit dem finanziellen Missbrauch, es reicht auch mit der „gute Laune“-Musik, die „lass uns zum Picknick gehen“-Musik. Es ist so, als ob sich der Folk Barcelonas bemächtigt hätte, um eben genau jene Kraft zu reduzieren, die an einem gewissen Punkt existierte, um das System in Frage zu stellen und zu kritisieren, Geschichten zu erzählen, zu beeindrucken. Es geht nicht darum, der „gute Cowboy“ zu sein, es geht darum zu beeindrucken, zu bewegen. Vielleicht bekommt das Publikum die Musiker die es verdient, das Problem ist beidseitig. Und es geht nicht darum alles auf den Punk zu reduzieren oder politisches, aber lass uns deutlich sein, Barcelona hat sicher tausende von Touristen, aber sie ist KEINE kosmopolite Stadt. Noch nicht. Es sind Prozesse die letztendlich passieren werden, wenn die Stadt selbst sich öffnet, einige Komplexe zurück lässt und überwindet.

Das BAM ist allerdings eines der interessantesten Festivals und es versucht, Menschen von überall her zusammen zu bringen und ein Ambiente zu kreieren, in der Musik miteinander geteilt werden kann, Musik die man auf der Straße lebt und genießt. Trotzdem bleibt es in den Parametern des „Indie“ verhaftet, welchen in Spanien schon seit einigen Jahren von Elefant Records zu krönen versucht wird. Wir wollen keine Beispiele nennen, schau dir einfach gründlich die Acts von BAM durch. Ist es möglich dass es Leute gibt, die glauben es sei 1987 oder dass sie etwas haben, was sie wenigstens eine bisschen an Daniel Johnston heranbringt? Es scheint dass das Picknick von Girona noch nicht aufgehört hat. Strapazierte Musikszene? Oder vielleicht sollten sie besser sagen: Ich will dass alles Dylanesque wird! Für mehr Informationen zum Festival kannst du auf dieser Website nachschauen: http://www.bcn.cat/bam/2011/cat/index.html