Baltikum: frisch gewaschen und aufgehübscht

Von Der Muger @derMuger
Die gestrige Regnerei ist vorbei, heute ist wieder wunderschönes Wetter. Riga ist eine grosse Stadt, die Altstadt ist aber recht überschaubar. Reichdekorierte Häuser und schöne Plätze. Doch es schaut bloss historisch aus, die meisten Bauten sind keine fünfzig Jahre alt. Denn im Krieg wurde die Altstadt fast völlig zerstört.
In den riesigen Markthallen wurden früher mal Luftschiffe für gebaut. Fünf Hallen voller Gemüse, Fleisch, Käse - und Leuten.
Während wir aufs Zmittag warteten, bestaunten wir eine Skulptur gegenüber. Frau G. ist sich sicher eine Kröte, die ein Kaninchen belästigt, zu sehen. Ich hingegen sehe ganz eindeutig eine Nonne auf einem sehr, sehr müden Pferd. Wir können es nicht entscheiden und einigten uns deswegen auf einen Kompromiss. 
Unser Waschsalon ist von erlesener Eleganz und verfügte über einen umfangreichen Fuhrpark. Während sich unsere Wäsche im warmen Wasser vergnügte, gehe ich zum „Frizētava“ und lasse mir den Pelz kürzen.
Aufgehübst und mit sauberen Kleider verlassen wir gegen Abend Riga. Es war schön hier, wir kommen sicher wieder mal. Wir übernachten in Jaunpils hinter dem Schloss.
Das Abendlicht ist wunderschön. Wie in so einem Frauenfilm; mit einem Landarzt und einer unheilbaren erkrankten, früh verwitweten und einsam unglücklichen ehemaligen Adligen. Oder so.
.