Ballungszentrum ohne Ärzte

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Im Ruhrgebiet ist der Hausärztemangel besonders gravierend. Schon seit einer Sonderregelung aus den 90er Jahren existiert dieses Problem. Jetzt will sich keiner mehr daran erinnern und die Landesregierung schaut weg, statt zu handeln. 

Wenn Sie im Ruhrgebiet nach einem Hausarzt suchen und einen Termin brauchen, kann dies länger dauern. Bringen Sie sich viel Zeit mit! In diesem Ballungszentrum zwischen Rhein und Ruhr kommen 2134 Menschen auf einen Hausmediziner – 25% mehr als in der restlichen Republik. Schuld daran tragen Gesundheitsbürokraten, die Anfang der 90er Jahre einen besonderen Algorithmus erfanden. Die ganze Region verkümmert dadurch in ein ärztliches Notstandsgebiet. Die Sonderreglung betrachtet das ganze Ballungszentrum Rhein-Ruhr als eine einzige Stadt mit 5,1 Millionen Menschen und ignoriert schlicht die landwirtschaftliche Bebauung. Dies drückt zwar rein rechnerisch den Ärztebedarf enorm nach unten, doch die Realität sieht anders aus.

Viele Patientenvertreter und Politiker schimpfen über diese Regelung, die Landesregierung hat trotz vieler Versprechen nichts geändert. Im Gegenteil, der Bundesausschuss verlängerte vor kurzem diese Sonderregelung bis ins Jahr 2017. Thomas Zander, Landesgeschäftsführer des Sozialverbandes VdK schimpft, dass sich die Patienten auf eine wesentlich längere Wartezeit einstellen müssen, als im Rest der Republik. Dies ist eine klare Benachteiligung. Doch der Stau im Wartezimmer reicht dem Ausschuss nicht diese Regelung zu kippen. Sie denken an die entstehenden Kosten. Würde man den bundesweiten Hausarzt-Patientenschlüssel auch im Ruhr-Gebiet anwenden, müssten dort Hunderte zusätzliche Praxen entstehen. Dies würde den Krankenkassen teuer zu stehen kommen. Zusätzliches Manko: Die Chancen, Ärzte für die Versorgung im Osten zu finden, würde ebenso fallen. “Wir wollen keinen Sog Richtung Ruhr-Gebiet.”, sagt der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung.

Nun versuchen Patientenvertreter diese Sonderregelung vor 2017 zu Fall zu bringen. Eine wissenschaftliche Untersuchung über diese Situation in einzelnen Städten könnte eine Lösung sein. Sollte als Ergebnis eine Unterversorgung herauskommen, müsste sich die Landesregierung der Sache annehmen. Zu befürchten ist jedoch, dass dies dann noch vier Jahre dauern wird, auf Kosten der Patienten vor Ort! 

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Ballungszentrum ohne Ärzte Joern Petersen

 


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