Ich habe Frau G. versprochen, dass wir uns Delfine angucken werden. Man weiss ja aus der griechischen Mythologie und dem Fernseh-Traumschiff, dass es in der Adria viele Delfine gibt. Also kein Problem, ich zeige ihr Delfine. Wir haben auch immer schön geguckt. Schon auf der Fähre; und immer wenn wir am Strand spazieren gingen. Aber man glaubt es kaum: Keine Delfine. Nicht ein einziger.
Jetzt muss man aber auch bedenken, diese Viecher leben ja alle unter Wasser. Da sind die natürlich schwer zu sehen. Im Fernsehen hüpfen die aber doch immer so geschmeidig über die Wellen. Und hier! Nichts. Kein Hüpfen, kein Schwänzeln, kein Flipper. Aber ich habe der Frau G. doch Delfine versprochen - und sie hat sich sooo gefreut. Was tun?
Da habe ich eine zündende Idee: Ich zeige einfach auf ein paar Fische im Hafenbecken und schreie: «Sieh da - junge Delfine! Noch ganz, ganz Kleine. Sind die nicht herzig?»
Hat aber leider nicht recht geklappt. Frau G. behauptet steif und fest, das seien einfach bloss gewöhnliche Fische und keinesfalls Delfine. Aber sie muss doch eingestehen; sie weiss nicht, wie junge, ganz junge Delfine aussehen tun.
Vielleicht waren es doch Delfine?
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