Das Auto zahlt. Das klingt zwar komisch, aber es könnte immer häufiger Wirklichkeit werden. Mittels eines Funkchips an der Windschutzscheibe verwandelt sich das Automobil dann in eine rollende Geldbörse. Immer mehr Autohersteller und Unternehmen zeigen Interesse an einem solchen System.
Über die elektromagnetischen Funkwellen (RFID: “Radio-Frequency Identification”) des Chips bezahlt das Auto beispielsweise die Parkplatzgebühr, aber auch die Rechnung an der Tankstelle. Aber auch an der Kasse der Fast-Food-Kette kann damit automatisch die Rechnung beglichen werden. So muss der Fahrer zum Zahlen gar nicht vom Auto aussteigen. Gleichzeitig können auf dem Chip auch persönliche Daten des Fahrzeughalters wie der Wohnort gespeichert werden. Kommunen können beispielsweise den Anwohnerparkausweis auf dem System speichern und so die Parkgenehmigung für bestimmte Bereiche erteilen. Das System wurde entwickelt von dem Unternehmen “motion ID technologies” und dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) und trägt den Namen Viatag. Laut dem Unternehmen haben viele Unternehmen und Organisationen bereits Interesse an dem System angemeldet, dazu gehören unter anderem Autohersteller und Parkhausbetreiber.
Dieses Prinzip ist nicht neu, man kennt dies zum Beispiel von Mautsystemen. Wer ein entsprechendes Gerät im Auto hat, kann die Mautstationen auf Frankreichs und Spaniens Autobahnen ohne lange Verzögerungen passieren. Die Schranke öffnet automatisch, sobald das entsprechend ausgestattete Auto in Reichweite ist. Die Gebühren werden verrechnet und später vom Konto des Besitzers abgebucht.