Schritt 1: Beim Baden mal die Mischbatterie etwas genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht könnte man das hässliche Ding ja mal ersetzen, wenn es sich ergibt.
Schritt 2: Den Fussboden gründlich schrubben und feststellen, dass das rein gar nichts bringt.
Schritt 3: Die Wand anstarren und dich fragen, ob ein Putzschwamm noch reicht, oder ob der Farbroller her muss.
Schritt 4: Am Regal rütteln. Nicht fest, nur gerade so viel, um zu überprüfen, wie lange es noch stehen wird.
Schritt 5: Mit “Deinem” darüber philosophieren, weshalb ihr beide dazu neigt, Widrigkeiten wie verkalkte Wasserleitungen, schief hängende Duschstangen und hässliche Spiegelschränke als unverrückbare Gegebenheiten zu akzeptieren. (Es muss da irgend einen geheimnisvollen Zusammenhang geben zwischen deiner Kindheit in einem Renovationsobjekt und seiner Kindheit in einer Bruchbude.)
Schritt 6: Möbelkataloge anschauen und denken, wie schön dies und jenes doch wäre.
Für Schritte 1 bis 6 sollte man mindestens ein Jahr, vielleicht auch zwei einplanen.
Schritt 7: Das Regal tüchtig ausmisten. Einfach so, ohne Hintergedanken, versteht sich.
Schritt 8: Vor einem längeren Auslandaufenthalt präventiv den hässlichen Spiegelschrank von der Wand reissen und den Rollenhalter ruinieren. Zwei neue Regale und einen neuen Spiegelschrank kaufen und demonstrativ vor den Wohnungseingang stellen, damit du bei der Heimkehr gar nicht erst auf die Idee kommst, das Bad wieder so zu nehmen, wie es ist.
Für Schritte 7 und 8 sollte man noch einmal mit ca. einem halben Jahr rechnen.
Schritt 9: Nach einem längeren Auslandaufenthalt nach Hause kommen, das Bad betreten und einen Schreikrampf bekommen.
Schritt 10: Alles demolieren, was raus muss. Alles aufbauen, was rein muss. Farbe an die Wand, Bodenplatten hinklatschen, Fugen neu, alter Duschvorhang runter, neuer Duschvorhang rauf, potthässliche Rollos weg, neue Klobürste, neuer Abfalleimer, neuer Rollenhalter, neues Waschbecken, sogar an ein neues WC denken und das alles bitte schön ein bisschen dalli!
Schritte 9 und 10 dürfen auf gar keinen Fall mehr als drei Tage in Anspruch nehmen. In diesem Dreckloch kann ja kein Mensch hausen!