Backpacking Südafrika: So geht’s auf eigene Faust!

Backpacking Südafrika: So geht’s auf eigene Faust!

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Der folgende Post ist ein Gastbeitrag von Andre, der auf seinem Blog Kapstadt entdecken! in über 300 Artikeln alle Informationen, die Urlauber für ihre Reiseplanung nach Kapstadt und dem restlichen Südafrika benötigen, bereit stellt.

Die ganze Welt in einem Land!

So bewirbt sich Südafrika selbst.

Tatsächlich gibt es kein anderes Land auf dieser Welt, das solch verschiedene Regionen wie Hochgebirge, Wüsten, Küsten, Subtropen und mitteleuropäische Vegetationszonen vereint.

Besucher des Landes faszinieren neben dieser landschaftlichen Vielfalt der Tierreichtum wie im Krügerpark als auch Städte wie Kapstadt mit seinen berühmten Sehenswürdigkeiten und dem besten Nightlife in Afrika. Die Vielfalt an verschiedenen Kulturen innerhalb des Landes wird durch den Begriff der Regenbogennation manifestiert.

All das wird noch von der tragischen Apartheidgeschichte überlagert, die uns Europäer sowohl abstösst als auch in den Bann zieht.

Heutzutage präsentiert sich Südafrika als eines der touristisch entwickeldsten Länder der Welt, das für Individualreisen problemlos und ohne grosse Vorausplanung zu bereisen ist. Mit einem täglichen Budget von etwa 30 Euro kann dieses wunderschöne Land bereits erkundet werden. Das Land hat zwar den Ruf, eines der gefährlichsten Länder der Welt zu sein, die meisten Touristen werden davon aber kaum etwas mit bekommen.

Jeffreys Bay backpacking südafrika

Jeffreys Bay

Backpacking im südlichen Afrika

Für Backpacker ist Südafrika bequem zu bereisen.

An touristisch interessanten Orten sind über die ganze Nation und angrenzende Nachbarländer wie Namibia, Botswana, Mosambik und Sambia Hostels verteilt. Die Preise variieren in der Regel zwischen 8 und 12 Euro für ein Bett im Schlafsaal und 25 – 30 Euro für ein Doppelzimmer. Alleine Kapstadt weist etwa 40 verschiedene Backpacker auf.

In den meisten Hostels liegen 2 Bücher zur Mitnahme aus, die als Bibel der Backpacker gelten. Es handelt sich hierbei um „Coast to Coast“ und „Alternative Route“, welche Dutzende Unterkünfte vorstellen. Neben den verfügbaren Zimmern, Preisen, Discounts wie 5 Nächte zum Preis von 4 und möglichen Freizeitaktivitäten werden in diesen Bücher auch Sonderleistungen wie (kostenloser) Abholservice vom nächstgelegenen Busbahnhof angepriesen.

Ausser in der Hochsaison von Mitte Dezember bis Mitte Januar und für besonders gefragte Backpacker ist es nicht notwendig, vorher zu buchen. Möchte man aber sicher gehen, reicht in der Regel ein Anruf. Deswegen gehört zur Grundausstattung eines Südafrikareisenden ein Handy. Man sollte jedoch nicht sein gutes Handy mitnehmen, sondern am besten das Althandy. Hat man nicht solch ein Gerät, besteht immer die Möglichkeit vor Ort, für etwa 10 Euro ein Gebrauchthandy zu kaufen. Die Simkarte kann man in jeden Supermarkt oder Telefonladen erwerben, die wirklich in jedem kleinen Ort vorhanden sind. Aufgrund von polizeilichen Vorgaben müssen alle Karten beim Erwerb durch den Verkäufer angemeldet werden. Um als Tourist überhaupt eine Simkarte kaufen zu dürfen, benötigt man ein Schreiben der Unterkunft, das man dort Gast ist. Die Zeitguthaben können dann überall erworben werden. Mit dem lokalen Handy und den Reiseführern ist man dann in der Lage, seine Südafrikareise flexibel und kurzfristig zu planen.

Drakensberge backpacking südafrika

Drakensberge

Unterwegs mit Bussen im südlichen Afrika

Für Backpacker gibt es 2 Möglichkeiten, seine Rundreise zu absolvieren. Die einfachere Variante ist die Nutzung des Baz Bus, eines Minibussystems, das teilnehmende Hostels im ganzen Land miteinander verbindet. Baz Bus hat den grossen Vorteil, dass man als Tourist von einer Unterkunft zur nächsten gefahren wird und deshalb keinen Stress mit Buchungen und Planungen hat. Ausserdem trifft man während der Reise viele andere Backpacker, was die Fahrt sehr kurzweilig macht. Der Preis für die Strecke Kapstadt – Johannesburg beträgt beispielsweise 2.900 Rand (etwa 270 Euro).

Innerhalb des Streckennetzes kann man zeitlich unbegrenzt Stopps einlegen, solange man die Richtung nicht wechselt. In Durban und PE muss man jedoch immer eine Pflichtübernachtung einhalten, da die Strecken nur abschnittsweise befahren werden. Der 21 Tage Pass ist im Gegensatz dazu jedoch zeitlich beschränkt, ermöglicht aber die Nutzung aller Strecken, auch kreuz und quer. Diese Option kostet 2.600 Rand.

Ein Nachteil des Baz Busses ist die Beschränkung auf bestimmte Hostels, da nur teilnehmende und eine Gebühr zahlende Backpacker angefahren werden. Ausserdem erwarten die Nutzer teilweise ermüdende Fahrten, wenn auf einer Strecke erst Dutzende Hostels angefahren werden, bevor die eigene Unterkunft drankommt. Die meisten angebotenen Strecken werden nur aller 2 Tage befahren, somit muss man teilweise länger bleiben als gewünscht.

Ein weiterer Aspekt ist der relativ hohe Preis im Vergleich zu den modernen Fernbussen. Einzelne Streckenabschnitte von beispielsweise 300 Kilometern kosten zwischen 25 und 50 Euro, abhängig vom Datum, der Abfahrtszeit (früh morgens, tagsüber oder in der Nacht) und der Kurzfristigkeit der Buchung.

Renommierte Busunternehmen sind Greyhound, Translux und Intercape. Die kombinierten Streckennetze aller 3 Busunternehmen decken wirklich jedweden Ort zu verschiedenen Abfahrtszeiten ab. Ausser in der Hochsaison wird es möglich sein, die gesamte Küste Südafrikas von Kapstadt bis Johannesburg bei 5 Teilstrecken für etwa 175 Euro zu bereisen. Dazu sollte man noch etwa 50 Euro für die letzten Kilometer von der Bushaltestelle zum Hostel kalkulieren.

Eine kleine (teilweise aber auch grössere) Herausforderung sind die letzten Kilometer vom Busbahnhof bis zum Backpacker. Wahrscheinlich aus Effizienzgründen halten die Fernbussen in machen Städten an den unmöglichsten Platzen, beispielsweise an Tankstellen ausserhalb des Stadtgebietes an. Hier bietet es sich dann an, nur ein Hostel zu buchen, wo ein Abholservice mit im Zimmerpreis enthalten ist bzw. mit angeboten wird.

Ein Handy ist an solchen Plätzen dann von eminenter Wichtigkeit, wenn man noch mal im Hostel anruft und nach dem Verbleib des Abholservice fragt.

Trotz all dieser Planung wird es Orte geben, wo solch ein Service nicht verfügbar ist. Prinzipiell gibt es dann 3 Möglichkeiten. Entweder es stehen Minibusse bzw. Taxen zur Verfügung, die einen für einen entsprechenden Obolus dann fahren. Oder man bittet den Tankstellenverkäufer, ein Taxi zu rufen.

Preiswerteste Variante ist jedoch die direkte Ansprache von Autofahrern, ob sie einen bis in die Stadt fahren. Südafrikaner werden in der Regel nie bei Trampern anhalten. Spricht man sie jedoch direkt an und sie erkennen den deutschen Akzent, dann wird sich in kürzester Zeit eine Mitfahrmöglichkeit bieten.

Bei der Planung der Fahrten sollte man noch darauf achten, nicht in der Nacht irgendwo anzukommen bzw. abzufahren. Manchmal ist dies jedoch gar nicht so einfach. Die Tickets kann man entweder problemlos über das Internet buchen, die Hostel und viele Supermarkte übernehmen jedoch auch diesen Service.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich beide Fahroptionen im Preis kaum unterscheiden. Es hängt von der individuellen Reisestrecke und der verfügbaren Zeit ab, was als sinnvoller einzuschätzen ist.

Beliebte südafrikanische Reiseziele und ihre Erreichbarkeit mit den Fernbussen

Die Garden Route ist den meisten Lesern wahrscheinlich ein Begriff. Es handelt sich hierbei um einen Küstenabschnitt, der durch wunderschöne Strände, Lagunen, subtropischen Regenwald und ein wüstenähnliches Hinterland Urlauber in den Bann zieht. Die berühmtesten Orte sind Mossel Bay, Plettenberg Bay und Knysna. Am äussersten östlichen Ende in Jeffreys Bay finden Surfer eines der besten Surfreviere dieser Welt, wo jeder Jahr der Billabong Pro Jeffreys Baystatt findet.

  • Garden Route – Mossel Bay (Haltestelle 5 km vom Zentrum)
  • Knysna (direkt im Zentrum )
  • Plettenberg Bay (Haltestelle 1 km vom Zentrum )
  • Surfermekka Jeffreys Bay (Haltestelle 2 km vom Zentrum)

Die Wild Coast gilt noch als ursprüngliches Afrika, wo beispielsweise Nelson Mandela herkommt, der ein Häuptlingssohn der Xhosa ist. Hier finden sich perfekte Bademöglichkeiten in einer richtig afrikanischen Umgebung.

  • Umtata / Wild Coast (Haltestelle 3 km vom Minibusstand)

Besucher von Pietermaritzburg glauben sich ins England des vergangenen Jahrhunderts versetzt zu fühlen. Die englischen Kolonialherren erbauten sich etwa 100 km von der Küste entfernt Ort, der in jeder englischen Grafschaft stehen könnte.

  • Pietermaritzburg (Haltestelle direkt im Zentrum)

Durban ist das Bademekka Südafrikas. Hier herrschen ganzjährig subtropische Temperaturen vor. Ausserdem sind die Surfbedingungen auch exzellent.

  • Durban (Haltestelle direkt im Zentrum)

Johannesburg vergleiche ich immer mit Frankurt. Hier ist das Geld, wer Kariere machen will, muss hierher ziehen. Die Stadt hat immer noch einen der schlechtesten Rufe der Welt, wird dem aber schon lange nicht mehr gerecht.

  • Johannesburg (Haltestelle direkt im Zentrum)

Pretoria weist einen ganz besonderen Charme auf. Die ehemals burische Hauptstadt zieht alle Besucher in ihren Bann.

  • Pretoria (Haltestelle direkt im Zentrum)

In den Grosstädten betragen die Entfernungen zu den Hostels bis zu 10 Kilometer.

Wer von euch war schon mal Backpacken in Südafrika? Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Über Andre

andre kapstadt entdeckenVor einigen Jahren stand ich vor der Entscheidung, nach einem Aufbaustudium sofort wieder beruflich durchzustarten oder noch etwas Zeit mit Reisen zu verbringen. Aus diversen Gründen entschied ich mich für Südafrika. Kapstadt als Basis nutzend, verbrachte ich insgesamt 16 Monate am Stück in diesem wunderschönen Land und benachbarten Ländern wie Namibia, Mosambik, Botswana, Lesotho, Swasiland und Sambia. Meine mit Bussen, PKW und Overlandtrucks zurückgelegte Strecke beläuft sich auf etwa 30.000 km. Insgesamt bereiste ich in den letzten 10 Jahren mehr als 30 Länder (beruflich und privat), eine bestimmte Kraft zieht mich aber immer wieder nach Kapstadt zurück. Jedes Jahr verbringe ich im Schnitt 4 Wochen in der schönsten und aufregendsten Stadt der Welt, in Kapstadt.


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