Backpacking Karibik: Was es kostet & wie du dein Paradies dort findest!

*Gastbeitrag von AnAnja Knorrja @ Happy Backpacker*

 Anja Knorr reist seit fast 15 Jahren durch die Welt und bloggt über ihre Backpacking-Reisen und ihre Leidenschaft für das Surfen und Tauchen.

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Bist du als Backpacker gerne spontan unterwegs und lässt dich vom Moment inspirieren?

Ich auch.

Als ich jedoch ein paar Tage vor Silvester auf den Britischen Jungferninseln ankam, ohrfeigte ich mich im Geiste für meine Planlosigkeit.

Es war der 29. Dezember und die ganzen Inseln schienen ausgebucht zu sein. Bis auf ein paar Luxushotelzimmern versteht sich, die bei lässigen 400 US$ aufwärts anfingen – pro Nacht!

Auf Nachfragen erhielt ich nur ein gleichgültiges Schulterzucken mit dem Hinweis, das nächste Mal doch im Voraus zu buchen oder gleich außerhalb der Saison zu kommen.

“Wenn das so weiter gehen würde, müsste ich mir keine Sorgen um einen weiteren Aufenthalt machen, weil ich bis dahin meinen Körper verkauft hätte und als Straßendirne auf einer trostlosen Hinterstraße enden würde”, dachte ich ärgerlich.

Dieses Szenario geisterte in vielen Variationen durch meinen Kopf, bis ich in einer Bar – meine Sorgen wollten schließlich ertränkt werden – einen englischen Haudegen vom Charme eines LKW-Fahrers kennenlernte, der mir anbot, für läppische 20 US$ die Nacht auf dem Strandabschnitt vor seinem Restaurant zu campen. Überwältigt fiel ich ihm um den Hals und kramte meine Siebensachen zusammen.

Wir fuhren mit dem Bus an den Strand von Trellis Bay und ich atmete erleichtert auf, als ich den wunderschönen Strand vor mir sah. Ich baute das Zelt ein paar Meter von seinem Restaurant entfernt auf und machte es mir davor gemütlich. Was für ein Ausblick auf das Karibische Meer unter Palmen sitzend. Schnell freundete ich mich mit einem Kanadier namens Dave an, der nebenan zwischen Palmen in einer Hängematte hauste.

Zusammen wurden wir ein Dream Team im Low Budget Reisen auf den Karibik-Inseln. Wir fanden eine verrostete Felge, die jemand achtlos in das Paradies abgeladen hatte, und  bauten daraus einen Grill. Schaschlik und Kokosnüsse schmeckten nie so gut.

Vor uns lag die ruhige See, auf der zahlreiche Yachten ankerten, denn in Trellis Bay steigt jedes Jahr eine der größten Partys zu Silvester in der Karibik. Und ein ums andere Mal setzten die Reichen und Schönen von ihren Booten mit kleinen Schlauchbooten an den Strand hinüber, um uns Gesellschaft zu leisten und ein Bier auszugeben.

Das Leben kann so einfach sein, und damit es auch für dich so glatt läuft wie für mich während deines Backpacking-Abenteuers durch die Karibik, habe ich hier meine besten Tipps für dich:

 

1. Buche billige Flüge!

Flug British Virgin Islands -C-Anja-Knorr

Die Karibik-Inseln bestehen aus über 7000 Inseln mit dreizehn unabhängigen Staaten sowie einer Handvoll europäischen Überseegebieten. Gerade die französischen Überseegebiete wie Martinique oder Guadeloupe lassen sich mit Air France schnell und günstig von Paris aus erreichen.

Auch Delta fliegt regelmäßig aus den Staaten nach Puerto Rico. Ganz heiß ist die Tuifly, wenn es dich nicht stört, zehn Stunden mit Pauschalurlaubern in einem Flugzeug eingesperrt zu werden, die sich schon im Flieger warm trinken.

Die Condor bietet ebenso Direktflüge aus Deutschland an, die als One Way Ticket gebucht werden können, was bei speziellen Sparangeboten besonders günstig sein kann, da du nicht wieder an deinen Ausgangsziel zurückfahren musst, sondern du dir deine Flüge selber zusammenstellen kannst.

Leider gibt es zwischen den Inseln kaum Fährverkehr, obwohl sich das ganze anbieten würde. Daher musst du wohl oder übel meistens zwischen den Inseln fliegen. Daneben bietet auch nicht jede karibische Airline Flüge zu allen Inseln an, wodurch die Navigation ziemlich unübersichtlich ist. Favoriten sind Cape Air, Caribbean Airlines und Copa.

Mein Tipp: Buche dir eine Woche Pauschalurlaub im All-Inclusive Bunker. Da bezahlst du mit etwas Glück für den Flug, Unterkunft und Verpflegung oftmals nicht mehr als 500 Euro. Anschließend verlängerst du dann deinen Aufenthalt selber und schiebst eine ruhige Kugel weit weg von diesen Anlagen.

Hier noch weitere Tipps um günstig am Flüge zu kommen:

Günstiger Fliegen: So sparst du Geld beim Buchen!

 

2. Wähle günstige Inseln

Pelican Bar Jamaika (c) Anja Knorr

Puerto Rico

Du willst im Urlaub nicht auf westliche Standards wie sauberes Leitungswasser und pünktlich abfahrende Busse verzichten? Dann ist Puerto Rico genau das Richtige für dich.

Puerto Rico ist US-amerikanisches Außengebiet und benutzt dementsprechend als offizielle Währung den US-Dollar. Somit kannst du wunderschöne Traumstrände, tropische Wälder und viel Karibik-Flair mit dem amerikanischen Way of Life kombinieren. Billiges Benzin, günstiges und gutes Essen sowie zahlreiche billige Backpacker Unterkünfte wie das Posada San Francisco in San Juan, bei dem du schon bei rund 15 Euro die Nacht übernachten kannst. Für Surfer ist Puerto Rico der Hotspot in der Karibik und Rincón an der Westküste das Mekka für Wellenreiter aus aller Welt.

Mein Tipp: Nachts unbedingt durch die vielen Bioluminscent Bays in einem Kanu paddeln. Dabei schimmert bei jedem Paddelschlag das Wasser von Smaragdgrün bis schillernde Blaufarben in der Dunkelheit der Nacht. Dieses Meeresleuchten wird durch Plankton hervorgerufen, dass auf die Strömungsveränderungen mit Lichtspielen reagiert. Ein absolut geiles Abenteuer, das du nie vergessen wirst!

Kosten:

  • Dinner – ca. 8 Euro
  • Wasser (0,33 l) – 0,80 Euro
  • Bier vom Faß (Old Harbour Taina) – ca. 1 Euro
  • Single Ticket Öffis Stadt – ca. 1 Euro
  • Backpacker Hostel – Rund 15 Euro

Jamaika

Auch wenn du nicht kiffst, wird dich Jamaika faszinieren. Die Menschen scheinen tiefen entspannt und freundlich. Die überwältigende Natur wird dich beeindrucken und die wenig touristisch erschlossene Südküste ist ein Eldorado für Backpacker.

Schon ab 20 Euro pro Nacht kannst du in charmanten Lodges übernachten wie etwa der River Lodge in St Mary, die von einer Deutschen und ihrem jamaikanischem Mann betrieben wird.

Wenn du alle Menschenmassen hinter dir lassen willst und ein persönliches Paradies suchst, dann ist Treasure Beach zwei Stunden südlich von Montego Bay genau das Richtige für dich.

Mein Tipp: Frage einen Fischer, ob er dich mit dem Boot zu Floyd’s Pelican Bar raus nimmt. Diese Bar ist komplett aus Treibholz gefertigt und liegt mitten im Meer rund zwanzig Minuten Fahrt vom Ufer entfernt. Dominospiele oder entspannt in der Sonne liegen bei einem Drink, such dir etwas aus.

Kosten:

  • Dinner – ca. 4 Euro
  • Wasser (0,33 l) – 0,50 Euro
  • Bier vom Faß (Red Stripe) – ca. 1,50 Euro
  • Single Ticket Öffis Stadt – ca. 0,70 Euro
  • Backpacker Hostel – Rund 20 Euro

Dominikanische Republik

Klar ist die DomRep für seine All-Inclusive-Urlaube in Punta Cana bekannt und zieht Ballermann-Touristen an, die sich  in ihrem Urlaub für wenig Geld durch sämtliche Cocktails trinken wollen.

Aber gerade deswegen ist die Insel auch extrem günstig für Backpacker. Du musst dich nur an die Locals halten und zwischen den Traumstränden Punta Canas und dem traditionelleren Puerto Plata abhängen.

Surfer zieht es nach Cabarete im Norden der Insel mit geniaen Bedingungen für Wind- und Kitesurfer. Dort gibt es auch Low Budget Hotels, die ab 40 Euro die Nacht im Doppelzimmer anfangen.

Mein Tipp: Tanze dich durch die Nacht in den vielen kleinen Bars von Santo Domingo.

Kosten:

  • Dinner – ca. 6 Euro
  • Wasser (0,33 l) – 0,35 Euro
  • Bier vom Faß (Presidente) – ca. 2 Euro
  • Single Ticket Öffis Stadt – ca. 0,50 Euro
  • Backpacker Hostel – Rund 30 – 40 Euro

Auch Mittelamerika gehört zur Karibik!

Die San Blas Inseln vor Panama sind ebenfalls ein Ort der Entspannung ohne Autos, modernes Chaos und Hektik. Die Inselketten reihen sich vor Panama auf wie Perlen an einer Kette und viele der Inseln sind derart winzig klein, dass man sie in fünf Minuten umrundet. Besucher benötigen eine Einladung vom jeweiligen Inseleigentümer und dürfen nicht mehr erwarten als ein paar Hängematten, Strandhütten und viel Zeit zum Nichtstun. Aber das richtig!

Die Corn Islands gehören zu Nicaragua und sind echte Highlights auf jedem Trip durch die Karibik.  Auf den Inseln gibt es weder Autos noch riesige Bettenburgen und Swimming Pools. Die Unterkünfte in Eco Lodges fangen bei 15 Euro pro Nacht an und Strandhütten gibt es schon für 10 -12 Euro pro Nacht.

Mein Tipp: Die besten Tauchreviere der Karibik liegen auf den Corn Islands praktisch direkt vor der Haustür und kosten nicht mehr als dreißig Euro.

Kosten:

  • Dinner Nicaragua – ca. 4 Euro
  • Wasser (0,33 l) – 0,50 Euro
  • Bier vom Faß (Victoria) – ca. 0,80 Euro
  • Single Ticket Öffis Stadt – ca. 0,10 Euro
  • Backpacker Hostel – Rund 15 Euro

 

3. Wie du in der Karibik am besten Geld sparst

Britisch-Virgin-Islands-Grillen-c-Anja-Knorr1

Campe am Strand

Gerade in Puerto Rico gibt es viele günstige Zeltplätze mit Kochstellen.

Nütze Couchsurfing

Couchsurfen ist  in der Karibik zwar nicht so sehr verbreitet wie in anderen Teilen der Welt, doch kannst du dort ein paar erstklassige Unterkünfte abstauben zusammen mit coolen neuen Freunden.

Work Hard, Play Hard!

Wie wäre es mit einem Job im Paradies? Auf vielen Inseln wie Martinique musst du dich nicht um ein Visum oder Arbeitserlaubnis kümmern. Du könntest also im Hotel arbeiten, als Tauchlehrerin oder Tourguide. Oder du heuerst gleich auf einer Yacht an, die suchen oftmals Verstärkung gerade zu Beginn der Wintersaison in Deutschland.

Bock auf Helfen?

Volunteering ist die nicht mehr ganz so neue Art zu reisen. Gerade von Erdbeben gebeutelte Orte wie Haiti suchen händeringend Leute zum Mitaufbau des Landes und oftmals reicht es, wenn du dich vor Ort vorstellst und gleich mit anpackst. Meistens verdienst du zwar dabei nichts, aber kannst für wenig Geld übernachten.

Eat local

Ein No-Brainer eigentlich. Esse an den Orten, an denen auch die Einheimischen abhängen, und du lernst nicht nur superfreundliche Menschen kennen und das wahre Karibik-Flair sondern sparst auch noch ordentlich Kohle.

Meide die Feiertage

An Silvester, Weihnachten und Osterfeiertage ziehen viele Hotels ihre Preise ordentlich an und du zahlst viel mehr als sein müsste.

Meide Strandnähe

Prinzipiell zahlst du immer drauf, wenn du Meerblick willst oder nur eine Minute Fußweg zum Strand. Wenn du dich in den kleinen Städten aufhältst, in die es sonst kein Touri zieht, dann findest du einige charmante und günstige Unterkünfte.

Günstig von A nach B

Nutze die öffentlichen Verkehrsmittel oder halte den Daumen hoch.

 

4. Meine besten Insidertipps für dich

Nicaragua Backpacking (c) Anja Knorr

Bringe genügend Zeit mit

Die karibischen Inseln ziehen sich in die Länge und oft läuft alles ganz anders als geplant.

Hängematte, Baby!

Mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick kannst du bei vielen Leuten deine Hängematte aufhängen und ein paar Nächte zwischen zwei Palmen bleiben.

Reise mit wenig Gepäck

Mehr als ein paar Bikinis wirst du eh nicht brauchen, und willst du wirklich mit dem riesigen Koffer herum rollen, wenn du gerade auf der Suche nach einer neuen Bleibe bist?

Abhängen in Hafenbars

Wolltest du nicht schon immer mal über die Weltmeere segeln? Anfangen kannst du direkt in der Karibik. Viele kleine Segelboote suchen Aushilfen und große Yachten immer Deckhands, Kellner oder Hostessen. Das Geld ist bei letzterem echt gut, da es meist steuerfrei gezahlt wird.

Take it easy and dont worry

Die Einheimischen scheinen das auch nicht zu tun und immerhin bist du im Urlaub und brauchst dich nicht über verspätete Busse aufregen.

 

Hast du noch Fragen? Oder hast du selbst noch Tipps für die Karibik? Rein damit in die Kommentare!

 


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