Backen macht froh! {Rezensionen}

Backen ist toll, backen kann glücklich machen – sowohl einen selbst, als auch andere – und backen kann man einfach in allen Lebenslagen. Aus diesem Grund gibt es heute die volle Ladung Backbücher für euch: 4 an der Zahl!

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Wenn ein Buch „Himmlische Verführung“ heißt, steckt das die Erwartungshaltung natürlich nicht gerade niedrig an. Das Buch von Valli Little verspricht außerdem im Untertitel „Kuchen, Törtchen und Desserts mit wenig Aufwand.
Das Buch und seine Rezeptauswahl haben einen deutlich spürbaren britischen Einschlag, was ich sehr gern mag. es gibt beispielsweise ein extra Kapitel mit Pudding (also meist gedämpften Kuchen, die man im englischen als „Puddings“ bezeichnet). Außerdem ist da ein ausführliches Schokoladen-Kapitel, Obst, Kuchen und Gebäck, Gekühlte Desserts und Eiscremes. Am meisten angesprochen hat mich mit Abstand das Schokoladenkapitel. Besonders aufwändig ist dabei – ganz dem Untertitel folgend – tatsächlich wenig. Allerdings merkt man schon, dass hier kein Hobbybäcker die Autorin ist. Das sieht man vor allem an der großzügigen Verwendung von Eiern (oft auch nur Eigelb oder Eiweiß) und Gelatine.
Jedes Rezept ist ansprechend bebildert, immer steht das Gebäck im Mittelpunkt und das Styling ist hübsch, aber zurückhaltend – genau so, wie ich es angenehm beim Blättern in einem Backbuch finde. Die Zutatenlisten sind übersichtlich, unterteilt wo es Sinn ergibt und die Zubereitungsschritte sind ausführlich und gut nachvollziehbar. Es stimmt zwar, dass die einzelnen Rezepte nicht besonders aufwändig sind, trotzdem würde ich das Buch keinem absoluten Anfänger empfehlen. Ich habe das Gefühl, dass das nicht gut passen würde. Super finde ich übrigens das ausführliche Register, was für so ein verhältnismäßig dünnes Buch eher ungewöhnlich ist.

Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Dulce de Leche – Brownies: Kann man etwas Feines, wie einen Brownie noch auf ein neues Level heben? Klar! Wie wäre es dazu beispielsweise mit einigen schönen Klecksen Dulce de Leche. Weich, saftig, karamellig, schokoladig, perfekt!

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Schokoladenpudding mit flüssigem Kern: Hier handelt es sich nicht um einen deutschen Pudding, sondern einen britischen, wo „Pudding“ für kleines Backwer steht, bei dem es sich nicht um Kekse, Torten oder Scones handelt. Ich liebe diese self-saucing Puddings – vor einer Weile hatte ich euch HIER schon mal meinen Favoriten vorgestellt. Beide Versionen sind gut, meine alte himmlisch! Hier fand ich die Sauce auch nach dem Backen noch zu wässrig.

Mein Fazit: Die ausprobierten Rezepte fand ich überzeugend. Nach dem Untertitel hatte ich noch ein paar noch schnellere Rezepte erwartet, die man eventuell auch gut vorbereiten könnte. Trotzdem finde ich, dass dies ein schönes Buch ist, dass man sich genauer anschauen sollte, wenn man britisches Gebäck gern mag, ohne die Klassiker zu suchen und man bereits etwas Erfahrung in der Küche hat.

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Enie van de Meiklokjes, die Frau mit den bunten Kleidern, aufwändigen Hüten und stark geschminkten Wangen. Sie gehört für meine Kleine und mich quasi zum Samstagnachmittag dazu und wir schauen ihr gern beim Backen zu – wenn wir nicht gerade auf dem Spielplatz oder bei Freunden sind… Nun gibt es ein neues Buch zu „Sweet & Easy“. Um Rezepte für Feste durch das ganze Jahr geht es und entsprechend unterteilt sind dann auch die Kapitel. Von Weihnachten, über Ostern, allgemeine Geburtstage und Partys ist für alles gesorgt.
Jedes Rezept ist bebildert, die Bilder sind recht clean und das Backwerk steht im Mittelpunkt. Zwischendurch gibt es immer mal ein paar Bilder von Enie, aber insgesamt sind das erstaunlich wenige. Die Zutatenlisten sind übersichtlich, die meisten Zutaten sind problemlos zu beschaffen und die Zubereitungsbeschreibungen sind gut strukturiert und ausführlich. Schön finde ich die ohne Suchen zu findenden Angabe zu Backformgrößen und weiteren Utensilien.
Eine Sache hat mich allerdings am Buch gestört: Ich bekomme einfach Bauchschmerzen, wenn die Foodfotos allesamt von Stockfood stammen. Natürlich ist mir klar, dass Enie van de Meiklokjes sich wahrscheinlich nicht für dieses Buch selbst in die Küche gestellt hat (sie wird nicht mal als Autorin aufgeführt), aber ein komplettes Buch aus Stockfood-Rezepten? Irgendwie werde ich damit nicht recht warm, obwohl die Rezepte deswegen inhaltlich ja nicht schlecht sein müssen.

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Ausprobiert habe ich die Muffins mit Feta und Oliven. Oft hat man ja das Problem, dass herzhafte Muffins recht klitschig werden, das ist hier glücklicherweise nicht der Fall. Das Rezept viele leckere Dinge wie Muffins, Feta, Oliven, Joghurt und Zwiebeln in einem Gebäck. Sehr lecker.

Mein Fazit: Insgesamt ist das hier ein ansprechendes Backbuch, in dem schöne Rezepte zusammengetragen wurden, die lecker klingen und gut umsetzbar sind. Für mich persönlich passt das Foodstyling nicht mit dem Thema „Sweet & Easy“ zusammen, wenn man dabei an die entsprechende Show von Enie denkt. Das hat mich ehrlich gesagt am Buch etwas gestört, tut den Rezepten an sich aber keinen Abbruch.

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Die Kombination aus Salz und Karamell schwappte ja vor einigen Jahren über den großen Teich zu uns und auf einmal musste alles mit „Salted Caramel“ kombiniert werden. Ohne Frage ist das eine tolle Kombination, also wundert es mich persönlich nicht, dass dieser Trend sich inzwischen schon recht lange hält und quasi zur Normalität geworden ist. Was das mit dem Buch zu tun hat, was ich euch ebenfalls mitgebracht habe? Nun ja, der Titel ist „Salz und Karamell“. Verfasst wurde es von Sonja Winkler und sie nimmt uns mit auf eine Reise zu ihren liebsten Backwerken. Dabei ist vom einfachen Kleingebäck, Blechkuchen, Gugelhupfen, bis hin zum Herzhaften Backwerk alles vertreten. Die Rezeptauswahl ist also schon mal deutlich vielfältiger, als der Titel vermuten lässt.
Jedes Rezept ist bebildert, der Stil der Bilder ist grundsätzlich eher reduziert, man kann gut das jeweilige Gebäck erkennen und sieht das Wesentliche. Es gibt keinen einheitlichen Stil, aber das muss auch nicht unbedingt sein. Kurze Einleitungstexte erzählen uns Besonderheiten des Rezeptes. Die Zutatenlisten sind übersichtlich und sinnvoll unterteilt, wenn es beispielsweise Teig, Guss und Sauce gibt oder ähnliches. manchmal sieht man an bestimmten Formulierungen, dass es aus Österreich kommt, aber das meiste ist vollkommen unproblematisch für Nordlichter wie mich zu verstehen. Obwohl die Rezepte nicht 08/15 sind, sind sie auch für ungeübtere Bäcker wohl gut umsetzbar, was das Buch auch zu einem schönen Einsteigerbuch macht.
Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe:
Monkey Bread mit Äpfeln: Bei Monkey Bread handelt es sich um Hefeteig, der zu kleinen Kugeln geformt, in Zucker-Zimt gemischt wird und in einer Gugelhupfform (bei mir war es dieses Mal eine Auflaufform) gebacken wird. Zusätzlich kommen hier noch Apfelstückchen zwischen die Kugeln, was super passt und das Ganze noch saftiger macht. Sehr lecker und nur zu empfehlen. Einzig das Vorgehen, dass man erst den Teig in die Form geben sollte und anschließend die Apfelstückchen darunter stecken sollte, hat sich mir nicht erschlossen und fand ich unnötig kompliziert.

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Erdnussbutterschnitten mit Konfitüre: Ich liebe Erdnussbutter, stelle sehr regelmäßig selbst welche her und auch meine Kleine futtert immer mal zwischendurch gern etwas davon. Die Kombi mit Konfitüre ist in den USA sehr klassisch, ich liebe ebenfalls. Hier wird ein krümeliger Teig mit Erdnussbutter hergestellt, einmal als Boden und einmal als Streusel verwendet und mit einer Schicht (Kirsch-)Marmelade dazwischen gebacken. Großartig!

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Mein Fazit: Ein schönes Backbuch mit ansprechenden Rezepten, bei denen ich blind eines auswählen könnte. Meine Nachbackliste ist lang, ich bin schon gespannt auf die Ergebnisse. Die Rezepte sind im Großen und Ganzen sehr leicht umsetzbar und so muss man keine besonders große Erfahrung beim Backen haben, um schöne Ergebnisse mit diesem Buch erziehlen zu können.

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Zum Abschluss habe ich euch noch etwas ganz besonders Tolles mitgebracht: Das Buch „Naked Cakes“ von Lyndel Miller. Manchmal gibt es Bücher, von denen ich so beeindruckt bin, dass ich gar nicht weiß, wo ich beginnen soll. Dieses ist so eines!
Das Thema des Buches ist recht leicht erklärt. Es geht um pompöse Torten, die alle etwas hermachen sollen, aber nicht komplett eingekleidet werden – also kein Fondant, noch nicht einmal Buttercreme komplett drumherum – sogenannte Naked Cakes eben. Das Buch enthält aber nicht einfach ein paar Rezepte für Torten. Nein, wenn man alle Rezepte in diesem Buch ausprobieren wollte, könnte man sicherlich hunderte verschiedene Torten backen! Es gibt einige konkrete Torten, die ausführlich vorgestellt werden. Das ist toll und schön wirklich sehr schön! Der eigentliche Clou des Buches kommt aber in den folgenden Kapiteln: Es gibt verschiedenste Tortenböden, Cremes, Füllungen, kandierte Nüsse, Saucen, und und und… Dazu auch noch Deko-Tipps und genaue Bastelanleitungen. Merkt ihr, warum ich von dem Buch etwas erschlagen bin?

Ausprobiert habe ich aus diesem Buch noch nichts, aber das liegt in erster Linie am fehlenden Anlass. Netterweise habe ich aber vom Verlag ein paar Bilder aus dem Buch zur Verfügung gestellt bekommen. Vorsicht: Nicht anschauen, wenn ihr gerade Kuchenhunger habt…

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Mein Fazit: Ich glaube, wenn man sich für Torten interessiert, ist dieses Buch ein Muss im Bücherregal! Es ist so umfangreich, dass es einem den Atem verschlägt. Dazu gibt es noch praktische Tipps, hilfreiche Tipps zur Kombination von passenden Aromen, unzählinge Rezepte, die man alle untereinander kombinieren kann und on top bezaubernde Bilder! Ich liebe dieses Buch! Bestimmt werde ich darin noch oft blättern und wenn ich mal einen Anlass für eine pompöse Torte habe (oder einfach Lust auf eine Herausforderung habe), werde ich in diesem Buch suchen und mit Sicherheit fündig werden.

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Das Buch „Himmlische Verführung“ von Valli Little umfasst knapp 130 Seiten, kostet 16,99 Euro und erschien im Thorbecke Verlag.
Das Buch „Salz küsst Karamell“ von Sonja Winkler umfasst 130 Seiten, kostet 19,90 Euro und erschien bei maudrich.
Das Buch „Sweet & Easy – Enie backt“ umfasst gute 90 Seiten, kostet 12,99 Eruo und erschien in der Edition Michael Fischer.
Das Buch „Naked Cakes“ von Lyndel Miller umfasst über 260 Seiten, kostet 30 Euro und erschien in der Edition Fackelträger.

Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.


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