Die Alternative für Weizenallergiker
Nun beginnt bald die besinnliche Adventszeit und somit auch die Zeit der selbst gebackenen Plätzchen und sonstigen Gebäcks. Ich backe seit Jahren im Advent nur mit Dinkelmehl, da Nadja und ich unter einer Weizenunverträglichkeit leiden, die sich vielfältig äußern kann. (Dazu evtl. in einem anderen Bericht mehr) Obwohl Dinkel zu den Gluten haltigen Getreidesorten gehört, wird Dinkel „ das Urrgetreide„, der ein enger Verwandter des heutigen Weizens ist, von den meisten Allergikern dennoch vertragen. Bitte nicht verwechseln mit der lebenslangen Krankheit Zöliakie! Da Dinkelmehl einen sehr hohen Anteil an Klebereiweiß aufweißt, sollte eine Küchenmaschine zum Einsatz kommen, für die schwere Teige kein Problem darstellt.
Über Dinkel
Kurz nach der letzten Eiszeit, vor 8000 Jahren war Dinkel, auch Spelz oder Schwabenkorn genannt, in Nord und Mitteleuropa weit verbreitet. Der Weizen kam erst 3000 Jahre später aus dem asiatischen Raum und verdrängte den Dinkel langfristig wegen der höheren Erträge. Erst in den letzten Jahren erfährt Dinkel seine verdiente Renaissance. Dinkel übertrift die meisten Weizenarten im Gehalt an für den Körper notwendigen (essenziellen) Aminosäuren. Bei 7 der 8 lebensnotwendigen Eiweißbausteinen liegen seine Werte über denen des herkömmlichen Weizens. Außerdem enthält Dinkel in perfekter Zusammensetzung Spurenelemente, organische Mineralien, Vitamine, Fette und Kohlenhydrate und außerdem noch 3,1 Prozent Eiweiß - bei weitem mehr, als alle anderen Getreidearten. Bei der Vitaminversorgung spielt Dinkel eine bedeutsame Rolle:
- Thiamin (Vitamin B1) ist nötig für den Stoffwechsel in den Muskeln
- Niazin unterstützt den Stoffwechsel der Zellen
- Riboflavin (Vitamin B2) sorgt für eine gesunde Haut und gutes Sehen
- Vitamin E gehört zu den wirkungsvollsten Antikanzerogenen und schützt somit die Zellwände
Nicht zu vergessen ist, das Dinkel einen hohen Anteil an Kieselsäure „Silicea" enthält, was sich positiv auf die Schönheit von Haut und Haaren, sowie auch auf die geistige Vitalität, positiv auswirkt. Hildegard von Bingen (1098-1179) schrieb schon damals: „Dinkel macht frohen Sinn und frisches Gemüt. Es heilt den Menschen innerlich".
Rezepte
Nachfolgend habe ich für euch 3 Rezeptideen:
Marmorkuchen (Nadja´s Lieblingskuchen)- 225 g Butter oder Margarine
- 250 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillinzucker
- 5-6 Eier
- 450 g Dinkelmehl Typ 630
- 1 Päckchen Backpulver
- 50 g gemahlene Mandeln
- knapp 1/8 l Milch
- 3 gehäufte Esslöffel Kakao
- 2 gehäufte Esslöffel Zucker
- 1 Löffelspitze Zimt
- 2-4 Esslöffel Milch
Zubereitung: Margarine oder Butter, Zucker und Vanillinzucker gut schaumig rühren, die Eier dabei einzeln hinzufügen. Das Mehl mit Backpulver und Mandeln mischen und löffelweise unter die Buttercreme geben. Dann die Milch nach und nach zugeben. 2/3 des Teiges in eine ausgefettete Kuchenform füllen und den restlichen Teig mit Zucker, Kakao, Zimt und 3-4 Esslöffel Milch verrühren. Auf den hellen Kuchenteig geben und mit einer Gabel spiralförmig darunter ziehen. Den Kuchen bei 175 Grad in den vorgeheizten Backofen stellen und etwa 50 bis 60 Minuten backen.
Lebkuchen-Adventskalender- 1000 g Dinkelmehl Typ 630
- 600 g Dinkelvollkornmehl
- 4 große Eier
- 500 g Zucker
- 500 g Honig
- 380 ml Wasser
- 20 g Lebkuchengewürz
- 50 g Zimt
- 130 ml Wasser
- 50 g Nelken
- 50 g Hirschhornsalz
Zubereitung:
Mit 380 ml Wasser den Zucker aufkochen lassen und anschließend etwas abkühlen lassen. Darin dann den Honig auflösen. Dann das Ammonium in 130 ml kalten Wasser auflösen und die Gewürze und Eier schaumig schlagen. Mit den Mehlen und der Honigmischung alles zu 1 Teig verkneten. Den Teig mit einem Nudelholz ausrollen und 24 Lebkuchen mit Plätzchenformen ausstechen. Anschließend nur noch mit Milch bestreichen und bei 170 Grad ca. 13-15 Minuten im vorgeheizten Backofen lang backen. Danach die fertigen Lebkuchen nummerieren und verzieren. Abschließend noch in jeden Lebkuchen 1 Loch stechen und mit dem Band am Ast aufhängen. Kleiner Tipp: Wenn der Teig eine Nacht ruht, werden die Lebkuchen schöner.
- 200-250 g Puderzucker
- 1 Eiweiß
- nach Bedarf pastöse oder flüssige Lebensmittelfarbe
- eventuell ein wenig Zitronensaft
Zubereitung:
Puderzucker und Eiweiß glatt rühren. Aufteilen in kleinere Mengen und diese dann einfärben. Die Konsistenz mit Zitronensaft oder Puderzucker einstellen. Tipp: Damit das Eintrocknen der Glasuren verhindert wird, einfach die Oberfläche mit einem Küchenpapier (feucht) abdecken. Aus Backpapier Spritztüten zum Verzieren drehen.
Ich wünsche euch ein gutes Gelingen und eine schöne Adventszeit.