Back to the Roots – Der Wunsch nach Ankommen und Leben

Von Karin Greitemann

Besser, schneller, weiter, größer, mehr,… Perfekt sein. Das Streben nach Glück ist oft auch das Streben ins Unglück.

Wir vermögen es stets, die Dinge nicht so zu nehmen, wie sie sind. Ständig muss es besser sein oder anders. Unsere Gedanken fesseln uns in dem Glauben, dass die Welt nicht gut genug ist. Sie geben uns stets den Eindruck, dass was wir tun, nicht ausreicht oder lassen uns glauben, dass es für ein perfektes Leben noch besser sein muss.

Innere Unzufriedenheit – Der Zwang, immer noch eines draufzulegen raubt uns jedoch ungeheure Kraft und verzerrt das Leben, wie es eigentlich wirklich ist. Wir erkennen aus diesem treibenden Glaubenssatz und der beengenden Konditionierung nicht, wie reich wir in diesem Moment wirklich sind. Schätzen wir unser Leben nicht wert?

Vergleichen und Bewerten – Perfektionismus und Normgier

Wir blicken nach vorne oder zurück, vergleichen und bewerten, besser, schneller, weiter, größer, mehr, anders, klarer, lichter,… Es tun ja alle und jeder. Selbst in den Medien wird uns nichts anderes sugeriert. Die Models auf den Zeitschriften sollen uns ein Ideal vorgaukeln, welches jedoch nie erreichbar ist. Warum? In der Künstlichkeit liegt niemals die Natürlichkeit des wahren Lebens.

Es ist der Perfektionismus zur Norm, die uns sändig treibt, Dinge zu tun und ebenfalls zu glauben, dass die Welt nur in ihrer getriebenen Vollkommenheit überleben kann. Und dies würde bedeuteen, dass nur ein perfektes Leben wirklich lebenswert und vollkommen ist? Was ist das für ein Gedankengang? Haben wir den vollkommenen Bezug zur Realität und der Natürlichkeit, die in sich vollkommen ist, verloren? Wonach suchen wir ständig? Was treibt uns an?

Gedanken, Glaubenssätze und Konditionierungen sind das ausschlaggebende, die uns zu stetigen Vergleichen und Bewertungen zwingen. Doch der Vergleich oder die Bwertung, das Urteil oder die Klage sind stets nur künstlich erzeugte Energien, die nicht aus unserem Innersten entstammen. Wir haben diese Informationen übernommen und identifizieren uns damit. Doch wir sind nicht unsere Gedanken, Glaubenssätze und Konditionierungen.

Wer bin ich?

Wenn wir unsere Gedanken für einen Moment beobachten, dann erkennen wir die stetige Bewertung von Vergänglichem und Zukünftigen. All das geschieht, jedoch in einem Zustand der, ich würde es mal Trance bezeichnen. Wir sind in Gedanken, doch nicht im Hier und Jetzt.

Nur wenn wir im Hier und Jetzt ankommen, in der Gegenwart, erkennen wir auch das Leben und die unendlichen Möglichkeiten, die wir ergreifen können. Nun, wer sind wir dann? Stets der gegenwärtige Moment. Alle Identifizierungen fallen ab und wir erleben das Gefühl der Freiheit, Harmonie und unendlichen Liebe. Wenn du diesen Moment schonmal erlebt hast, dann weißt du wovon ich grade nur ansatzweise spreche, denn es geht hier noch weiter…

Übungen zur Stimmigkeit des Herzens

Wenn wir im Moment ankommen, sind wir präsent. In dieser Präsenz erfahren wir die Intuition und die Stimmigkeit des Herzens. Sie zeigt uns, wie wertvoll doch das Leben ist. Je mehr wir uns zu dem Punkt des Seins hinbegegben, erfahren wir die Herzöffnung und die Energie des Lebens mehr und mehr.

Wie kommen wir zu dieser Stimmigkeit des Herzens hin? Denn Loslassen ist einfacher gesagt als getan. Weniger ist bekanntlich einfach mehr. Daher habe ich hier ein paar Tipps für dich, wie du deine Präsenz schaffst und die Stimmigkeit deines Herzens spürst.

1. Atemübungen

Mit deinem Atem lässt du dich auf das Hier und Jetzt ein. Beobachte ihn, wie er in deinen Körper strömt. Atme über deine Nasenlöcher kalte Luft ein, sie fließt über die Luftröhre in deine Lunge und geht dann über in die Lungenbläschen, von dort aus  der ganze Körper, jede Zelle mit neuer frischer Energie, Sauerstoff versorgt wird.

Atme auch bewusst aus. Verbrauchter Sauerstoff gelangt aus den Zellen in die Blutbahn zu den Lungenbläschen, von wo aus verbrauchte Energie und Atemluft über die Luftröhre in einem warmen Zustand aus deinen Nasenlöchern austritt. Atme ein – spüre wie sich dein Bauch hebt. Atme aus – Spüre wie sich dein Bauch senkt. Einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen,…

Wiederhole diese Sätze im Geiste mindestens 5 Minuten.

2. Absicht setzen mittels Affirmationen und Imagination

Ich bin Hier und Jetzt. Ich lebe. Ich lasse meine Gedanken los und komme ganz im Hier und Jetzt an. Ich atme das Leben ein und aus. Ich bin voller Energie. Ich bin präsent. Ich öffne mein Herz, atme das Leben ein und erkenne mich. Ich bin vollkommen entspannt und gelassen. Ich bin in Harmonie und Frieden. Leichtigkeit und Gelassenheit sind stetiger Begleiter in meinem Leben. Ich bin in Liebe. Ich bin Liebe. Ich liebe. Ich schätze das Leben. Ich schätze mich selbst wert.

Finde deine eigenen Worte und wiederhole sie im Geiste 3 bis 5 Mal.

3. Lachen, Hüpfen und Springen – Einfach Kind sein

Nichts ist für mich einfacher, um wieder im Hier und Jetzt anzukommen, als das unterdrückte und instinktive Innere Kind auszuleben. Warum dürfen Erwachsene nicht einfach loshüpfen, springen oder wie wild herumtollen? Wer hat uns das verboten oder warum müssen wir stets angepasst nach Normen regeln, wenn doch die meisten Menschen ds Bedürfnis haben, aus diesen strengen Richtlinien und Normen auszubrechen. Lege dein Schreibkram oder deine Büroarbeit nieder, stelle dich hin und mache um dich herum Platz. Und nun lege los. Hüpfe, springe und lache.

Schmeiße deine Sorgen und Gedanken über Board. Lasse einfach los. Lockere deine Schultern, entspanne deinen Nacken, atme 3 bis 5 Mal tief ein und aus, schließe die Augen und finde zurück zu deinem Lächeln im Herzen. Na, war das schlimm? Meist ist dieser Akt der Befreiung so voller Energie, dass du dich danach noch viel besser konzentrieren und fokussieren kannst. Probiere es mal aus.

4. 7-Punkte-Methode

Ab und zu ist es auch einfach an der Zeit, dass wir uns endgülltig von nicht dienlichen Gedanken, Glaubenssätzen und Konditionirerungen lösen. Es reibt und raubt unnötige Kraft, die wir viel mehr zum Leben brauchen, für die Dinge, die wir wirklich gerne machen. Mit der 7-Punkte-Methode komme ich sehr gut zurecht und vielleicht erkennst auch du ihre Wirksamkeit für dich.

Wahrnehmen – Beobachten – Verstehen – Annehmen – Entscheiden – Handeln – Lösen.

Mehr dazu findest du auch in meinem Artikel Wie du Herr (Frau) über deine Gedanken wirst.

Noch ein Glaubenssatz…

Achso, und hier kommt noch ein typischer Glaubenssatzvon mir, warum meine Artikel immer so lang werden: “Ich muss noch mehr geben, damit der Beitrag für den Leser wirklich wertvoll ist.” Ausbessern, erweitern und perfektionieren… Doch weniger ist bekanntlich mehr.

Probiere die Dinge, die ich dir vorgeschlagen einfach mal aus und verinnerliche sie, bevor du danach strebst, noch mehr zu wollen, noch mehr zu wissen. Step by Step… Und schreibe mir dann einen Kommentar, wie es dir mit der ein oder anderen Übung geht. Vielleicht hast du auch einen schönen Tipps zur Erweiterung dieses Artikels.


Das Streben nach Glück ist oft auch das Streben ins Unglück.
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Finde deinen Weg

Es ist unglaublich wichtig, dass wir den Weg zu uns selbst wieder finden. Dies gelingt uns vor allem, wenn wir das schätzen lerne, was wir bereits haben. Wir Menschen möchten nicht länger brennen für den Job, der uns ausbrennt oder funktionieren müssen, um zu leben. Es gibt einen anderen Weg. Einen Weg, der nur zu dir passt. In deinem Tempo, in deiner Natürlichkeit und in deiner Bestimmung.

Es geht nicht darum, gesellschaftliche Wege zu bestreiten oder in fremde Fußstapfen zu treten. Es geht darum, DEINEN eigenen Weg zu finden. Holpersteine können immer wieder auf dem Weg zu dir selbst liegen. Und auch wenn du fällst, ist es eine Wetschätzung an dein Leben, wieder aufzustehen und es von Neuem zu probieren. Vielleicht mit anderen Ansätzen. Vielleicht auch einfach nur Intuition – Die Sprache deines Herzens.

Weg A und B können auf dem ersten Blick noch so verschieden sein, dennoch haben sie eines gemeinsam: DICH. Du hast stets die Wahl die Entscheidung für dein Leben zu treffen. Und egal, wie du dich entscheidest. Es hat stets einen Grund: ERKENNE DAS LEBEN UND LEBE ES. Vertrau dir! Schaffe Bewusstsein.

BACK TO THE ROOTS

Back to the Roots bedeutet: ERDE DICH, KOMME HIER UND JETZT AN! Gebe bewusst die Absicht, dich von ungeliebten Dingen und Gedanken zu lösen. Gebe bewusst die Absicht, Hier und Jetzt zu SEIN. Gebe bewusst die Absicht: Ich lebe und gebe den Impuls der Heilung, der Harmonie und der Liebe in mein Leben. Führe das Beengende, Erdrückende, Schwere und Leidvolle in Heilung und lasse es los. Es reicht die Absicht, die bereits eine neue Ursache in deinem Leben setzt und wirkt.

Und dann…

…LEBE DICH!!!

Es ist der Wunsch nach Ankommen und Leben, der in sich den Mangel beherbergt, dass das Leben nicht gut genug ist. Lasse deienn Wunsch los. Oftmals geschehen dann die Wunder. Erwarte nichts, lasse dich fließen von einem in den nächsten Moment und genieße was ist. Es ist Frühling/Sommer – Fange an zu genießen, die warmen strahlen auf der Haut, die Natur und die Vorzüge dieser Jahreszeit. Das ist Leben. Lebe Dich!!

Komme “Back to the Roots”. Erkenne die Puzzleteilchen, die du Tag für Tag gezeigt bekommst, durch Menschen, Tiere, Situationen oder auch Gedanken und Emotionen. Und schätze dein Leben wert. Schätze DICH wert. Beginne mehr dir zu vertrauen, deinem Herzen, deinem Leben. Und lerne das Lieben. Denn in der Liebe entdeckst du Dich – Den Schatz in deinem Leben.

Ich wünsche Dir einen wunderbaren Start in die neue Woche.

Namasté und lichtvolle Grüße,
Deine Karin

Ps.: Ich freue mich auf Kommentare. Was meinst du zu diesem Thema?