Back again 1, oder: von der Unleidenschaft zu Fliegen

Von Puenktchen

Hallo meine Lieben!
Wieder daheim (gelandet) und der Alltag hat uns wieder fest im Griff. Wettermäßig hatten wir keine große Umstellung - es war in Spanien in den vergangenen 4 Urlaubstagen genauso kalt, windig und teilweise regnerisch, wie hier in Österreich - dass die Schneefallgrenze gen Wochenende knapp über der Seehöhe unseres Wohnortes angesiedelt sein soll, beruhigt mich ungemein (schließlich könnte es uns ja schlimmer treffen und wir die schönen Blumen draußen vom Schnee freischaufeln müssen). Aber wer weiß, warten wir mal ab....

V.a. auf FB haben einige nachgefragt, wie es mir denn mit meiner Flugangst beim Fliegen ergangen wäre - hm, was soll ich sagen: überraschenderweise erstaunlich "gut". Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich den Flug genossen und entspannt gelesen oder geplaudert habe, aber immerhin - ich habe überlebt (im wahrsten Sinne des Wortes *galgenhumoroff*)!
Was ich aber DEFINITIV genossen habe, war der Ausblick! Ich hatte einen Fensterplatz (ich brauch das Gefühl, immer alles "kontrollieren" zu können/haha... sagt jetzt nichts dazu, ich weiß, das ist ein komisches Argument...) und die Aussicht war einfach phänomenal!! Der Start macht mir nichts aus, das Gefühl, wenn der Flieger dann abhebt und zum ersten Mal seine Nase in den Himmel richtet, ist ein seltsames, aber irgendwie cooles Gefühl, für eine Zehntelsekunde "abzuheben" oder den "Boden unter den Füßen" zu verlieren, hat etwas ganz eigenartiges, schwer zu beschreiben, was man da fühlt.

Viele mit einer ähnlichen "Un-Leidenschaft" zum Fliegen werden jetzt fragen, was ich gemacht/genommen/eingeworfen habe, um die Reise heil zu überstehen. Am Meisten hat mir meine wunderbare Freundin und Shiatsupraktikerin C. bei einer Behandlung 2 Tage vorm Abflug geholfen, als sie mir ganz nüchtern erklärt hat, dass es meinen Kindern gut gehen wird, wenn ich sterben sollte, sie Oma`s, Opa`s und ihren Papa haben und ich mir deswegen kein Kopfzerbrechen machen müsste.
Hallo?!? .... Ja, ihr habt euch nicht verhört (und für solche Tipps zahlt ich sogar, da staunt ihr, gel?! ;-) ). Nein, sie hat das so witzig rübergebracht, dass ich darüber lachen konnte, meine größte Angst war ausgesprochen und dadurch nicht mehr (ganz so) mächtig. (Dass ich ersetzbar sein könnte, glaube ich ihr zwar nicht, aber bitte ;-) ).
Dann haben wir noch ein homöopathisches Mittel ausgetestet, das ich in einer Hochpotenz bei mir gehabt habe während des Fluges (und da der Hinflug sehr ruckelig war, hab ich 3 Globuli davon genommen). Dann hatte ich noch homöopathische Nerventropfen mit und hab mir anfangs schon öfters mal "ein Schlückchen" (10 Tropfen) davon gegönnt.
Was auch geholfen hat war, dass wir nicht alleine geflogen sind. Wir waren mit Freunden unterwegs und da reißt man sich einfach mehr z`sam, ich wollte mir nicht die Blöße geben und im Flieger kreischen - schreien - Amok laufen - das tut man einfach nicht, so unter Freunden (bei denen man noch dazu in den kommenden Tagen im Haus übernachten "muss" ... hihi). Der Lieblingsmann und die beiden Mitreisenden sind Viel- und Gerneflieger, Ersterer wollte sogar einmal die Pilotenausbildung machen und konnte mir so jeden Laut, jeden Rucker, jeden Rumpser und jede Flügelstellung erklären, das hat mir geholfen (und die Tatsache, dass ich meine Finger in seine Unterarme graben konnte, wenn ich doch ängstlich wurde.... ).

Den Ausblick konnte ich wirklich genießen, v.a. in Spanien führte uns unser Flug die Küste entlang, die Schiffe und der Hafen, der Strand - all das von oben ist schon ein sehr bewegendes Erlebnis.
In Spanien gelandet, klatschten dann einige in ihre Hände (wie man das so macht, in Touristenfliegern, ich hab mir das ganz genau erklären lassen.... :D )... ich war auch schon wieder zu Scherzen aufgelegt und meinte stocknüchtern: "Klatschen? Klatschen ist gar nix! Ich geh jetzt da vor zum Piloten - (Anmerkung am Rande: ein unglaublich fescher Kerl, was sehr wichtig ist, denn Merke: mit feschen Piloten fliegt man sicherer!... wie mir meine Freundin kurz vorm Abflug versicherte, da gibt`s angeblich Studien drüber!! ;-) hihi...) und geb ihm einen Kuss!   (noch eine Anmerkung der Redaktion: ich hab`s dann aber doch nicht getan, der Lieblingsmann war ja auch mit und in Hinblick darauf, dass ich ja aus Spanien auch wieder nach Hause fliegen müsste, hab ich es mal gelassen...).
Alles in allem war ich für meine Begriffe erstaunlich ruhig, wenn auch nicht durchwegs entspannt und ich bin richtig stolz auf mich, dass ich sogar den Urlaub genießen konnte, ohne mich unentwegt vorm Rückflug zu fürchten. *miraufdieschulterklopf*
Zusammenfassend für alle FlugAngsthasen also nochmals 
"Die SeelenSachen-Flugtipps":
~ wenn man auf Naturheilkunde schwört (so wie ich), dann sollte man sich gut beraten lassen und  
schon im Vorfeld mit der Einnahme beginnen. Von irgendwelchen schweren Mitteln wie Psychopharmaka etc., von deren Wirkung auf den eigenen Körper man nichts weiß, würde ich persönlich abraten - ich hätte einfach zu viel Angst, dass das nach hinten losgeht und ich dann womöglich auf Psychopax und Co. im Flieger erst recht durchdrehe (weil ich so etwas ja noch nie  genommen habe).
~ nur mit feschen Piloten fliegen
~ Fensterplatz (damit man ja auch alle Schrauben etc. am Flügel beobachten kann und einen etwaigen Schraubenverlust sofort der Stewardess (ODER DEM FESCHEN FLUGBEGLEITER!!) melden kann.
~ der netten Flugbegleiterin, die es nur gut meint, wenn sie einen Sandwich oder ein Getränk anbietet, nicht die Augen auskratzen (weil sie beim Flügelschraubennachzählen stört), sondern milde lächelnd ein "nein danke!" (oder beim Rückflug dann sogar schon ein "JA BITTE !!" ins Ohr hauchen.  (JA! Ihr habt richtig verstanden: beim Heimflug hab ich sogar schon gegessen und getrunken im Flieger!)
~ nur mit feschen Piloten fliegen
~ nicht alleine Fliegen. Möglichst Personen mitnehmen, bei denen man sich NICHT blamieren möchte oder vor denen man sich keine Blöße geben will (also den Klassenvorstand des Kindes, den Chef, den Postboten oder die Schwiegermutter, die eigenen Kinder (das muss ich selber mal ausprobieren!!) oder  liebe Freunde, die man noch länger zu seinem Freundeskreis zählen möchte). Notfalls einfach Leute mitnehmen, denen man vertraut und bei denen man sich sicher und geborgen fühlt.
Ich hatte übrigens BEIDE Varianten an Board. ;-)
~ schöne Wohnzeitschriften am Flughafen kaufen (Hinweis am Rande: beim Hinflug hatte ich sie geöffnet auf meiner Schoß liegen und der Lieblingsmann hat im Minutentakt für mich umgeblättert (ihr wisst ja - ich musste mich auf die Schrauben.... alles klar?! ).
~ den Ausblick GENIEßEN !! die Welt ist von oben fast (!) noch schöner ("als von unten" schreib ich jetzt nicht, das könnte von Panikschiebern missinterpretiert werden... )
~  zum Abschluss nach der Landung den wunderhübschen Flugkapitän (und sämtliche auf dem Weg ins Cockpit befindlichen Flugbegleiter) herzen und drücken und küssen und ihnen das Allerbeste, Gesundheit, Glück und schöne Kinder wünschen...

Eines der schockierendsten Momente auf dem Flug war übrigens das, was ihr auf dem oberen Bild seht, ja, man weiß es, es gibt sie und ja, irgendwie will man (ich) es nicht wahr haben. Aber wenn man dann so NAH dran ist und sieht, dass es das wirklich gibt, ist das doch ziemlich.... erschreckend und nachdenklich stimmend.... :-/
So. Das war nun ein etwas längerer Bericht, als eigentlich gedacht, deswegen werde ich einen weiteren (und noch einen und noch einen?!?!???) Teil da dranhängen, beim nächsten Mal gibts dann meine Lieblingsbilder vom großen Wasser, bis dahin wünsch ich euch das Allerbeste und sag auch DANKE für die unglaublich VIELEN Kommentare zu den Hochzeitsbildern vom letzten Post! Unpackbar, wie viele geschrieben haben!! :)