BACHSAIBLING AUF ROTKRAUT

Von Julia_ratatuui

Ich habe die letzten Tage bei meiner Mama in der Obersteiermark verbracht. Heimaturlaub sozusagen. Samstag vormittag ist sie mit zwei frisch gefangenen Bachsaiblingen vom örtlichen Bauernmarkt heimgekommen. Nach allem was man in letzter Zeit über nationale sowie internationale Medien über Fische und deren Herkunft erfahren hat bzw. kann ist es mir heute auch ein Anliegen dieses heikle Thema mal anzusprechen.

Ich habe bereits im Birnen Österkron Sandwich-Post erwähnt dass ich zur Festtagsvegetarierin mutiert bin, muss dies aber wohl eher zu Festtagsvegetarierin Schrägstrich Pescetarierin ausbessern. Ich liebe Fisch. Bis vor Kurzem jede Art von Fisch. Warum bis vor Kurzem? Weil ich immer wahnsinnig gerne Lachs gegessen habe, ich das aber aus ethischen und ökologischen Gründen eingestellt habe. Mehr oder weniger, denn bei Sushi kann ich dann doch noch nicht widerstehen. Ich wollte letztens beim Japaner nachfragen, wo sie den Lachs für das Sushi beziehen. Ob der Lachs aus pestizideverseuchten Aquakulturen stammt und somit schlechte Qualität und schädliche Stoffe für den menschlichen Körper aufweist, oder ob es Lachs aus Wildfang mit MSC Siegel, sprich Wildlachs ist. Das MSC Siegel ist deshalb wichtig weil es belegt, dass der Lachs aus nachhaltigem Wildfang kommt. Dies wiederum ist deshalb wichtig, weil Wildlachs vom Aussterben bedroht ist. Leider ist aber auch das MSC Siegel umstritten. Für den Konsumenten MUSS es in Lebensmittelmärkten ersichtlich sein woher der Lachs stammt. Deshalb finde ich, sollte es auch in diversen Sushiläden auf der Speisekarte angegeben sein. Ich bin kein Verfechter der Allergenverordnung was Speisekarten betrifft, finde es trotzdem interessant zu wissen wo, wie in diesem Beispiel, die Lebensmittel bezogen werden.

Wir haben selbst bereits ein paar Lachsrezepte angesammelt, wie den Rösti mit Lachs oder die Sashimi Bowl. Allerdings finde ich, sollte man sich selbst vor dem Kauf mittels Angaben auf der Verpackung schlau machen.

Und weil ich meinen Lachskonsum aus genau diesen Gründen bereits eingeschränkt habe und in Zukunft auch komplett einstellen möchte, habe ich mich umso mehr über den Bachsaibling gefreut denn die Mama frisch vom Bauernmarkt hat. Ganz stolz hat sie mir erzählt, dass die Fische erst in der Früh gefangen wurden.

Letztendlich möchte ich sagen, dass es bei jedem selbst liegt, zu entscheiden, Fische aus Aquakulturen zu essen oder nicht. Ich will hier also nicht den Moralapostel mimen, aber ja, ich möchte darauf aufmerksam machen und vielleicht habe ich den Ein oder Anderen zum Umdenken gebracht.

Wer sich weiter über Lachs, Thunfisch und Aquakulturen informieren möchte – hier einige Quellen:

http://derstandard.at/2000008175248/Gruenes-Weihnachtsmenue-Karpfen-ohne-Gewissensbiss

http://www.tt.com/lebensart/genuss/9378928-91/lachs-sorgt-nicht-nur-für-genuss.csp

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/tipps-fuer-den-einkauf-von-lachs-rosiges-im-einkaufswagen-1.1535410-2

http://www.nachrichten.at/nachrichten/meinung/blogs/slowfood/Lachs-das-giftigste-Lebensmittel-der-Welt;art157086,1549338

Das Rezept

für 2 Personen Zubereitungszeit: 45 Minuten

  • 1 Tasse schwarzer Wildreis
  • Salz
  • 2 frische Bachsaiblinge
  • frischer Zitronenthymian, Salbei und Rosmarin
  • Olivenöl
  • 2 Zitronen
  • 4 Lorbeerblätter
  • Salz und Pfeffer
  • halber Kopf Rotkraut
  • 2 Karotten
  • 1 Löfferl Ahornsirup
  • eine Prise echter Bourbonvanillezucker
  • 1 Schuss Essig
  • 1 Schuss Portwein
  • eine Prise Chilli
  • Saft von einer Orange

  1. Den Reis in einem feinmaschigen Sieb waschen und mit 2,5 Tassen Wasser 45 Minuten bei mittlerer Hitze gar kochen. Gelegentlich umrühren.
  2. Währenddessen eine Zitrone halbieren und die andere in Scheiben schneiden.
  3. Die Saiblinge unter kaltem Wasser waschen und auf ein Backpapier belegtes Blech legen.
  4. Den Ofen 180 °C vorheizen.
  5. Die Saiblinge mit den Zitronenscheiben und den frischen Kräutern füllen.
  6. Salzen und pfeffern, mit Olivenöl beträufeln und eventuell noch mit ein paar Kräutern bestreuen.
  7. Jeweils 2 Lorbeerblätter in die Zitronenhälften stecken und ebenso aufs Blech geben. Den Zitronen wird durchs Backen eine bittere Note verliehen, schmeckt wunderbar zum Fisch.
  8. Die Karotten in längliche Scheiben schneiden und mit etwas Olivenöl und Ahornsirup marinieren. Mit dem Saibling aufs Blech legen.
  9. Den Saibling für eine halbe Stunde in den Backofen geben.
  10. Den Kopf Rotkraut in Streifen schneiden.
  11. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen. Das Rotkraut in der Pfanne ca 10 Minuten dünsten. Es sollte noch knackig sein.
  12. Mit Portwein, Essig und Orangensaft ablöschen. Salz und Vanillezucker drüberstreuen, vermischen und die Flüssigkeit verkochen lassen.
  13. Die Karotten nach 15 Minuten vom Blech nehmen und zum Rotkraut geben.
  14. Sollte beim Reis die Flüssigkeit noch nicht verdampft sein, der Reis aber schon durch sein kann man die Flüssigkeit einfach abseihen.
  15. Die Fische aus dem Ofen nehmen und mit Reis und Rotkraut anrichten.