Baby Oliver 6 Monate

Von Jasmin91
WOW, das waren die schnellsten 183 Tage in unserem Leben. Es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen, dass wir Oliver vom Krankenhaus mit nach Hause genommen haben. Doch dieses Baby hat bereits seinen ersten Winter erlebt, sein erstes Halloween, das erste Weihnachtsfest, die erste Faschingszeit und nächte Woche erlebt er sein erstes Osterfest! Hier sitze ich nun und versuche zu realisieren, dass mein Baby ein halbes Jahr alt ist!
Ich kann immer noch nicht glauben, dass er wirklich unserer ist. Dieses unglaublich süße, witzige, glückliche, zufriedene Baby überrascht mich jeden einzelnen Tag seit seiner Geburt.
Unser kleiner Oliver sechs Monate alt.



Entwicklung:

Geburtsgewicht 3340 Gramm -> 8200 Gramm.
Geburtsgröße 51 cm -> 70cm.
Dieser kleine Mann will nun alles selbst machen und selbst können. Die Fähigkeit des Greifens hat er vergangenen Monat perfektioniert. Selbst wenn Spielsachen links oder rechts neben ihm liegen, kann er sich diese nun selbstständig holen. Er greift generell nach allem was er sieht und erkundet es genauestens. Alles wird nassgeschlabbert, gedrückt, geschüttelt (könnte ja Geräusche machen) und genauestens inspiziert. Seine Neugierde ist nicht zu bremsen. Über seinem Bett haben wir ein etwas älteres Mobile hängen. Es ist eigentlich nichts besonderes, nur fünf kleine Plastiktierchen. Wir haben es geschenkt bekommen. Oliver liebt es! Sobald er ein Tier zu greifen bekommt, zieht und wackelt er wie verrückt daran. Er hat festgestellt, dass das Mobile gegen das Bett stößt und das klimpert zu seiner Belustigung ziemlich laut. Das könnte er stundenlang tun. -> er tut es stundenlang. :-)
Er hat begonnen, seine Umgebung völlig anders, viel intensiver wahrzunehmen. Er hat einen gewissen Rundumblick entwickelt. Betreten wir einen neuen Raum, ist Oliver erst einmal mehrere Minuten damit beschäftigt, diesen zu inspizieren. Er dreht seinen Kopf mehrfach nach links und rechts. Er reagiert auf Lichtveränderungen, Geräusche und vorallem auf bekanntes mit großer Freude. Er grinst, quiekt und strampelt dann vergnügt.
In seinem viertem Lebensmonat hat er begonnen, unglaublich viel zu sabbern. Wahrscheinlich, weil seine Zähne eingeschossen sind. Das ist viel viel besser geworden. Damals mussten wir ihn mehrfach am Tag umziehen, jetzt reicht wieder ein Oberteil über den Tag hinweg.
Oliver liegt sehr sicher und stabil auf dem Bauch. Er kann bereits von der Bauchlage aus nach Spielsachen greifen und dreht sich immer und immer wieder um seine eigene Achse. Robben kann er noch nicht, allerdings kann es nicht mehr allzu lange dauern, denn er trainiert hart. Er hebt immer öfter den Po in die Luft, doch danach geht er meist noch in die Schwimmer-Position. Das heißt, er hebt seine Arme und Beine gleichzeitig an. Seinen Kopf hält er dabei weiterhin in der Luft. (Meistens). Gestern hatten wir hier einen kleinen Zwischenfall und der Kopf fiel auf den Boden. Autsch.
Wenn Oliver auf dem Rücken liegt, ist er ebenfalls meist sehr zufrieden. Er versucht sich mittlerweile auf den Bauch zu drehen, es gelingt ihm bislang nicht. Er muss noch etwas an seiner Technik arbeiten. Er streckt beide Arme in die gewünschte Richtung und geht ins Hohlkreuz. Er vergisst jedoch, seinen Fuß mitzunehmen, dadurch rollt er wieder zurück auf den Rücken. Diese Halbdrehung reicht aber aus, um die an der Seite liegenenden Spielsachen zu erreichen.
Seine Füße streckt er seit ein paar Tagen immer mehr in die Luft und greift nach ihnen. Wir warten auf den Tag, an dem er es schafft, seine Füße in den Mund zu nehmen. :-)
Olivers Entwicklung macht keine Pause, er ist hart am trainieren und man merkt wie sehr er sich anstrengt und mobiler werden möchte.

Persönlichkeit:

Dieser kleine Mann ist zum knutschen!
Es ist so schön ihn zu beobachten. Wie er lernt, sich entwickelt und seine Persönlichkeit sich immer mehr entfaltet. Vor ein paar Tagen waren wir mit der ganzen Familie beim Essen und Oliver war wie immer der Mittelpunkt. Er zieht einfach alle Blicke auf sich. Und wenn ihn nicht eh schon jeder anschaut, dann quiekt er einfach einmal und grinst die Leute an. Spätestens dann ist es um alle geschehen. Immer wieder bekommen wir Sätze zu hören wie "Er ist schon so DA" und "Er bekommt schon so viel mit". Dieses Gefühl haben wir ebenfalls und können diese Aussagen nur bestätigen. Dieses aufmerksame kleine Kerlchen ist vollkommen anwesend.
Wenn er etwas lustiges sieht, fängt er lautstark zu lachen an. Dabei sind die Dinge, von welchen wir denken, sie seien lustig (z.B. ihn zu kitzeln) nicht lustig. Allerdings, wenn ich mich zu ihm herunterlehne und meine Haare, welche ich zu einem Zopf gebunden habe vorfallen, lacht er lautstark. Also Haare schwingen, Mama. :-)
Manche Dinge, die er früher liebte, machen ihn heute verrückt. Wenn Oliver unter seinem Spielbogen lag, freute er sich wahnsinnig gegen die über ihn hängenden Spielsachen zu schlagen und sie zu greifen. Heute macht es ihn nach wenigen Minuten zornig. Er kann sich die Spielsachen nicht in den Mund stecken, da sie fest fixiert sind. Da wächst der Zorn, welcher nach wenigen Minuten im lautstarken weinen endet.
Alex hat sich eine Lösung für das Problem überlegt. Er hat die Spielsachen an einem Gummi oder einen "Skikarten" Zugband befestigt. Jetzt spielt Oliver wieder ungebremst unter seiner Spielmatte.

Essen:

Ich habe Oliver lange Zeit nach Bedarf gestillt. Die ersten Monate war dies teilweise im Stundentakt. Die vergangen zwei Monate verlangte er etwa 6-8 mal täglich nach der Brust.
Vor zwei Wochen haben wir mit Olivers erster Beikost gestartet und ich bin überrascht, dass wir bei nur 5 mal Essen täglich angekommen sind. Das ist für mich eine wahnsinnige Erleichterung.
Sein Essens-Rhythmus ist nun wie folgt:
Morgens 08:00 Uhr Stillen
Vormittags 10:30 Uhr Stillen (Schlafen, ca. 30 Minuten)
Mittags 13:00 Uhr Beikost (Schlafen, ca. 2-3 Stunden)
Nachmittags 17 Uhr Stillen
Abends 19:30 Uhr Stillen (Schlafen, 12 Stunden)
Mittags bekommt er aktuell etwa 190 Gramm Gemüse. Bislang bekam er Karotte, Kartoffel, Zucchini und Fenchel. Er verschlingt alles in einem enormen Tempo und ich würde fast sagen, Essen ist im Moment sein größtes Hobby. :-)

Schlafen:

Die Nächte laufen wie am Schnürchen. Oliver schläft von 19:30 Uhr - 07:30 Uhr durch. Seitdem Alex in seinem Kinderzimmer einen Rollo angebracht hat, schläft er teilweise sogar bis 08:30 Uhr! Also 13 Stunden am Stück ohne Essen. Nach einer solchen Nacht wacht er gut gelaunt auf und wir hören ihn über unser Babyphone morgens brabbeln. Alex wickelt, zieht in an und und bringt ihn mir zum Stillen ins Schlafzimmer. Wir kuscheln noch zusammen und stehen dann alle gemeinsam auf (Alex hat diesen Monat Elternzeit). Tagsüber hat sich eigentlich ebenfalls nichts verändert. Oliver schläft am Vormittag etwa 30 Minuten und macht dann einen 1-3 Stündigen Mittagsschlaf.
Schlafen unterwegs, oder wenn wir Besuch haben, gestaltet sich allerdings recht schwierig. Oliver möchte nichts verpassen. Nun kann man aber nicht immer so planen, dass man die Mittagsschlafszeit Zuhause verbringt. Für gewöhnlich schläft Oliver zwischen 13 und 16 Uhr. Wir versuchen weitestgehend, unsere Aktivitäten an seinen Rhythmus anzupassen. Sind wir aber zu dieser Zeit unterwegs, wehrt sich Oliver regelrecht gegen den Schlaf. Wir sind noch auf der Suche nach einer Lösung und dankbar für Vorschläge. Er schläft im Kinderwagen, Auto oder Zuhause im Laufstall oder Bett problemfrei. Im Tragetuch oder der Babytrage hatten wir seit etwa zwei Monaten keinen Erfolg mehr.

Favorites:

Es ist verrückt, Olivers Laufstall war die ersten 3 Monate der HIT, er vergnügte sich mit seinem Mobile (Anschauen während es sich drehte reichte). Letzten Monat landete der Laufstall unter Ollis Hates! Er kam mit den Händen nicht an die Stofftierchen, die am Mobile hängen und ärgerte sich darüber. Auch, dass er so wenig sieht, während er dort liegt, fand er nicht gut. Alex hat auch hier wieder seinen Trick angewendet und das Mobile an einem elastischen Gummi befestigt. Oliver kann nun danach greifen und seine Welt ist wieder in Ordnung. Dazu kommt, dass er nun auch nach Spielsachen, welche rechts oder links von ihm liegen, greifen kann. Dadurch ist der Laufstall jetzt wieder ein beliebter Ort zum spielen.
Ein neuer Favorite ist seine Trinkflasche. Seit Oliver Beikost bekommt, darf er Mittags aus einer Babyflasche Wasser trinken. Ich habe ihm die Flasche hingehalten und er nahm sie mir sofort ab. "Ich will sie selber halten Mama". Im ersten Moment war ich total überrascht und es ergab sich ein richtiges Spiel daraus. Ich halte ihm die Flasche hin und er versucht sie zu nehmen und sich selbst zum Mund zu führen. Das erfordet höchste Konzentration. :-) Noch am gleichen Tag haben wir ihm eine grüne Trinkflasche mit Griffen gekauft, er liebt sie! Zwar trinkt er nicht unbedingt viel daraus (ich glaube unter 20 ml. am Tag!), aber er kaut darauf herum und freut sich einfach, dass er sie selbst in den Mund stecken kann und hin und wieder auch ein Schluck Wasser heraus kommt. Das kühlt und hilft wahrscheinlich auch beim Zahnen. Unser Beißring, welchen wir besorgt hatten, wurde abgelehnt, uninteressant!
Ansonsten sind die alten Favorites nach wie vor im Rennen. Er liebt immer noch Papas Gitarren Musik, sein eigenes Spielgelbild und Baden mit Mama und Papa.

Hates:

Das Mützen Problem hat sich in Luft aufgelöst. Er lässt sie sich nun problemfrei anziehen und macht auch einen zufriedenen Eindruck.
Neu ist seine Abneigung gegen das Autofahren. Entweder er schläft ein, dann ist alles gut, oder er hasst es. Die ersten fünf Minuten Autofahrt stellen kein Problem dar. Er schaut aus dem Fester oder beschäftigt sich mit einem Spielzeug. Doch nach kurzer Zeit möchte er dann plötzlich raus aus dem Autositz. Er streckt sich durch, versucht sich zu befreien und beschwert sich dabei lautstark. Nach kurzer Zeit fängt er dann an zu weinen. Besonders tragisch sind Autofahrten bei Dunkelheit! Was im vergangen Monat ja um 18 Uhr schon der Fall war.
Im Moment setze ich mich meistens zu ihm auf den Rücksitz und lenke ihn mit seiner Trinkflasche ab. Das funktioniert ganz gut, aber wenn mein Mann wieder arbeitet, sitze ich am Steuer und ich hoffe einfach er akzeptiert das Autofahren bald wieder besser.

Ich glaube der kommende Monat wird ein Monat voller neuer Entwicklungen. Eins ist sicher, langweilig wird es mit unserem MiniMann nicht!