CLOSE TO MY HEART
(dt.: Ein Herz für Danny)
USA 1951
Mit Gene Tierney, Ray Milland, Fay Bainter, Howard St. John, Ann Morrison, u.a.
Drehbuch: James R. Webb
Regie: William Keighley
“Wir adoptieren ein Baby!” Midge und Brad Sheridan entschliessen sich zu diesem Schritt, als nach anfänglicher Skepsis der Ehemann einlenkt, weil er seine Frau nicht unglücklich sehen möchte. Close To My Heart zeigt nun dem aufgeschlossenen US-Publikum der frühen Fünfzigerjahre auf, was alles mit dem Thema Adoption verbunden ist.
Allzuviele Worte gibt es über diesen vergessenen Film nebst der Inhaltsangabe eigentlich nicht zu verlieren. Er ist leidlich unterhaltsam, solide gemacht, die Schauspieler liefern keine bemerkenswerten Leistungen ab, die Handlung plätschert dahin – bis zu einem Punkt gegen das Ende hin, wo die Sache dann wirklich interessant zu werden droht: Als die Frage auftaucht, was nun ein Individuum stärker präge – die Gene oder die Erziehung. Reporter Brad wird von seinem Chefredaktor nämlich auf den Umstand gestossen, dass der leibliche Vater ihres neuen Zöglings offenbar ein übler Schwerverbrecher ist. Als Brad dieser Geschichte nachgeht, steht die Grosse Frage im (Kino-)Raum, und man ist eine Zeit lang gespannt, welche Antwort der Film geben wird.
Leider kneift er am Ende, umgeht die Antwort und mündet geschwind in ein Happy End.
James R. Webbs Drehbuch basiert auf einem eigenen Artikel, den er für eine Illustrierte verfasst hatte. Das merkt man: Close To My Herat bleibt in fast allen Belangen so oberflächlich-gefällig und harmlos-nett wie ein Artikel aus der Schweizer Familie. Und damit verspielte er sich offensichtlich die Chance, bis heute irgendwie in Erinnerung zu bleiben.
Kein grandioser Beitrag zur Warner Archive Collection.
5/10