Wann wird aus ihm eine Frau?
Oh je, was habe ich da bloss angerichtet mit meiner letzten Kolumne, mit welcher ich fälschlicherweise behauptet hatte, dass Glarus der erste Kanton sei, der das Frauenstimmrecht auf kantonaler Ebene eingeführt hat! Die Reaktionen auf diese falsche Behauptung kamen natürlich postwendend:
Da gab es Baslerfrauen, die mich mit einem Augenzwinkern darauf aufmerksam machten, „dass für einmal (na ja, wenns nur grad ein Mal ist!) die Basler Männer schneller waren als die Glarner. Jene gestanden nämlich bereits 1966 ihren Frauen das Kantonalstimmrecht zu und dass sogar (sogar?!) Baselland bereits im Jahre 1968 folgte.“
Es gab sogar Bündner Frauen, die über den Röstigraben hinaus schauten und mich darauf aufmerksam machten, „dass die Kantone Waadt und Neuenburg das Stimmrecht für Frauen auf kantonaler Ebene noch früher, nämlich schon1959 eingeführt haben und dass sogar (?!) Zürich vor Glarus war, denn hier sei es 1970 eingeführt worden.
Wie dem auch sei: ich bin hocherfreut darüber, dass Sie – liebe Leserinnen und Leser – meine Kolumnen so aufmerksam lesen und rege mit mir diskutieren! Und ob nun die Waadtländer, Neuenburger, Basler oder Zürcher Frauen vor den Glarnern Damen das Stimmrecht auf kantonaler Ebene bekommen haben, spielt eigentlich keine so grosse Rolle. Hauptsache die Gleichstellung kam in jenen Jahren was diese Frage anbelangt ins Rollen.
Was ich letzte Woche eigentlich noch sagen, aber nicht zu fragen wagte, ist: Wie lange wird es – wenn es so weiter geht – noch dauern, bis der Sächsilüüte-Böögg ein prächtiges Paar Brüste haben wird?
Korrigendum: 1971 wurde an der Landsgemeinde in Glarus das volle Frauenstimmrecht angenommen. Damit war Glarus der erste L-A-N-D-S-G-E-M-E-I-N-D-E-Kanton, der die Frauen mitbestimmen liess.
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