Aztekische Gaumenfreuden: Queso de tuna

Von Mexgeschichten

Wo es wenig regnet gibt’s viele Kakteen.  Bereits an anderer Stelle galt mein Augenmerk den Blättern des  Nopal, Wappenpflanze im Schild dieser groβen Nation.  Dieser Kaktus produziert auch Blüten und Früchte, letztere sind die Tunas. Auch bei diesen stacheligen Früchten gibt es unendlich viel Möglichkeiten, sie für den menschlichen Verzehr zu präparieren. Ich möchte heute eine besonders dauerhafte und praktische Variante vorstellen:

Den „queso de tuna“.

Im Prinzip werden die reifen Früchte geschält und dann viele Stunden lang eingekocht. Die entstehende Masse wird in Formen gegossen, kühlt ab, und kommt in dieser Form in den Handel.

Wer sich näher für den Prozess interessiert kommt auf dieser Seite recht weit. Nun habe ich mir mal ein paar  Täfelchen davon gekauft,  auf der Durchreise in einem Ort der Ojuelos heisst und ziemlich genau zwischen Aguascalientes und San Luis Potosí liegt.

Also ich muss sagen, das Produkt erinnert mich in seinem Aussehen doch stark an roten Libanesen, wer  versteht was ich meine. So sieht mein Scheibchen (ich habe inzwischen doch gut daran geknabbert) inzwischen aus. Der „queso de tuna“ schmeckt süβlich und hat eine schwer zu beschreibende Note die an frische Tunas erinnert, mit leichten Anklängen an Karamell und Früchte.

In dünne Scheiben gehobelt und auf einem derben Ziegenkäse gelgt ist er eine exquisite Nachspeise. Doch damit nicht genug. Bei regelmäβiger Einnahme einer würfelgroβen Menge vor dem Schlafengehen wirkt er wahre Wunder im Verdauungstrakt und führt bei Personen mit Neigungen zur Obstipation zu den erwarteten Ergebnissen. Ganz natürlich sozusagen. Ein Verfallsdatum ist nicht zu beachten, die Masse wird einfach nur im Lauf der Monate etwas härter.


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