Interessanterweise zählt die Sprache der Aymara in Bolivien und Peru zur Amtssprache.
Herkunft
Über die Herkunft der Aymara gibt es verschiedene Thesen. Wirklich bestätigen lässt sich aber keine. Während die einen behaupten, dass die Aymara von der andinen Hochkultur Tiwanaku (1580 v. Chr. bis 1172 n. Chr.) abstammt, sind sich die anderen sicher, der Ursprung der Aymara läge in den nördlich gelegenen Teilen der Anden, vor allem in Peru. Eine weitere These besteht darin, dass die Aymara mit der spanischen Eroberung entstanden sind, indem verschiedene Indigene von den Spaniern gewaltsam zusammengeführt wurden. Demnach wurden sie dann auf verschiedene Regionen verteilt, damit sich kein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln und somit Aufständen seitens der Indigenen vorgebeugt werden konnte.
Religion
Auch bei den Aymara hat sich die Kultur mit der christlichen Religion vermischt. Überwiegend übernahmen sie den katholischen Glauben. Allerdings verehren sie, wie viele andere indigene Völker auch, die Pachamama (große Göttin der Erde). Ihr zu Ehren werden regelmäßig Rauch- und Trinkopfer dargebracht.
Handwerk und landwirtschaftliche Techniken
Ähnlich der Inka-Bauweise bauen auch die Aymara ihre Felder in Form von Terrassen an die Berghänge. Besonders bekannt sind ihre Webfertigkeiten. Vor allem die unterschiedlichen Farben, Muster und Webarten stehen für verschiedene Gemeinschaften und Familien.
Erhaltung der Aymara-Kultur
Für die Erhaltung der Aymara-Kultur wird sehr viel unternommen. Jährlich findet an verschiedenen Orten ein Musikfestival statt. Weiterhin werden regionale Wettbewerbe in Kurzgeschichten und Poesie an Grundschulen abgehalten. Es wird ein regionales und internationales Netzwerk aufgebaut, um Erfahrungen und Informationen über die Aymara-Kultur auszutauschen.
Sprache
Zu der heute am meisten gesprochenen indigenen Sprache in Südamerika gehört die der Aymara. Die Besonderheit der Sprache liegt an ihrem einmaligen Zeitkonzept, das sich auf dieser Welt in keinem anderen Sprachsystem wiederfindet. In ihrer Anschauung befindet sich die Zukunft hinter und die Vergangenheit vor dem Sprecher.