Axel Hütte — Rheingau

Ausstellung in der Galerie Nikolaus Ruzicska Salzburg: Axel Hütte – Rheingau (Foto: Niederwald-1, 2009, © Axel Hütte)

Für den in Ingelheim ansässigen Konzern Boehringer realisierte der Künstler Axel Hütte in den Jahren 2009 und 2010 eine Fotoserie über den Rheingau. Seine Arbeiten folgen nicht der Tradition der Rheinromantik mit einer gefühlsbetonten Überhöhung der Landschaft, sondern gewähren dem Betrachter eine distanzierte, atmosphärische Sicht auf die Dinge: eine zeitlose, zum Stillstand gekommene ewige Gültigkeit.

Ausstellungsbeschreibung

1953 gab das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim mit „Lob des Rheingaus“ den ersten von vier Bildbänden mit Aufnahmen von Albert Renger-Patzsch heraus, dem Pionier der Neuen Sachlichkeit in der Fotografie. Sechzig Jahre später beauftragte man AXEL HÜTTE das Thema RHEINGAU aufzugreifen und neu zu interpretieren. Der Künstler realisierte in den Jahren 2009 und 2010 eine Fotoserie von bestechender Prägnanz und berückender Schönheit. Nach einer Ausstellung im Alten Rathaus in Ingelheim (ein begleitender Bildband, herausgegeben von Boehringer Ingelheim, erschien 2010) wird nun der gesamte Zyklus, erweitert um ein Motiv, weltweit das erste Mal in seiner Gesamtheit in unserer Galerie gezeigt.

Betrachtet man die Werke der Ausstellung, wird deutlich, dass sowohl stilistisch als auch formal starke Divergenzen innerhalb des Zyklus bestehen: Großformatige Drucke stehen Formaten gegenüber, die, mit tiefblauen Leinen-Passepartouts gerahmt, Kleinodien gleichkommen. Glaubt man einerseits vor einer klassischen Landschaftsfotografie zu stehen, wird man andererseits mit statischen Rastern und Mustern konfrontiert, die abstrakt anmuten. Geäst-1 umfängt ein Gitternetz aus entlaubten Baumkronen: ein formales Allover, gleich einem „Dripping“ von Jackson Pollock (Klaus Honnef). Ähnlich verhält es sich mit Niederwald-1: Die dunklen Stämme eines Mischwaldes setzen sich schablonenartig vor hellem, diffusen Hintergrund ab. Weder Baumkronen noch Wurzeln erlauben eine Verortung im Raum. Einzig der Schnee auf den Ästen und spärliche, welke Blätter weisen auf die Entstehung des Bildes im Winter hin.

Die Ruine des Chors der hochgotischen Wernerkapelle in Bacharach, eine spätromanische Burg und das Renaissanceschloss der Mainzer Erzbischöfe vereinen Landschafts- und Architekturfotografie auf das Eindringlichste. Der radikale Anschnitt der Gebäude führt den Betrachter weg von gewohnten Sehmustern hin zu einer Verschiebung der Wahrnehmung: weder Chor, Burg noch Schloss werden als die eigentlichen Bildmotive erfahrbar. AXEL HÜTTE bricht mit der Tradition der Rheinromantik, einer vor allem durch Johann Wolfgang von Goethe und William Turner forcierten gefühlsbetonten Überhöhung der Landschaft. Der vom Künstler gewählte Bildausschnitt und seine Absage an die Postkarten-Farbigkeit vergangener Jahrhunderte gewähren dem Betrachter eine distanzierte, atmosphärische Sicht auf die Dinge: eine zeitlose, zum Stillstand gekommene ewige Gültigkeit.

Wann und wo

Galerie Nikolaus Ruzicska
Faistaufergasse 12
A-5020 Salzburg

7. April — 13. Mai 2017


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