Thor (Chris Hemsworth) guckt trocken und kalauert pfiffig, wenn niemand es meistert, seinen göttlichen Hammer zu heben. Dieser Gag taucht variantenreich in "The Avengers – Age of Ultron" auf, mitsamt einem besoffenen Stan Lee, und kulminiert im (sträflich unterrepräsentierten und beizeiten allein Fangelüste befriedigenden) Neuzugang Vision (Paul Bettany) – für ihn kein Problem. Der sprudelnde Joss-Whedon-Smalltalk, die süffige Schelmerei: Das kennt man auch vom ersten Teil. Wo dieser seinerzeit Temperament und Taufrische ausstrahlte, evoziert Whedons Sequel allerdings jene willentlich abnickende Routine einer ähnlichen Nummer im gleichen Zirkus, die sich abgenutzt hat. "The Avengers – Age of Ultron" ist ernst- und sprunghafter, professioneller und abgeklärter zugunsten des nicht mehr existenten, spontanen Schwachsinns. Ohne die verführerische, schmalphilosophische James-Spader-Stimme wäre der schrottreife (Robot-)Antagonist Ultron ohnehin eine weitere Marvel-Bankrotterklärung eines Films, der abgeschliffene Helden preist, aber ihnen keine Kontroversen beimischt, die allerspätestens im allumfassenden Finalduell des ersten Marvel-Ostblockblockbusters (hier eben: mit rauchigem Ostblock-Showdownflair) weggewischt werden, ehe sich der nächste bauernschlaue Gegner nach dem Abspann süffisant vorstellt. Das ausschweifend-verschrobene Ensemble funktioniert ungeachtet von Überfülle und Namedropping aber veritabel (Hulk!), die agilen Actionsequenzen gefallen überwiegend (Hulkbaster!), der karikatureske Anteil erdet die CGI-Hölle wiederum viel zu selten – irgendwie haben die Avengers vergessen, coole Clowns in einem coolen Entspannungswirrwarr zu sein.
5 | 10