Herbst in Budapest ist das Synonym für Festival, denn zwischen dem 8. und 17. Oktober findet das Autumn Festival statt, wo zeitgenössische Kunst von Künstlern aus 12 Ländern zusammenkommen wird, die neue Tendenzen in den Bereichen Tanz, Musik, digitaler Kunst und Fotografie zeigen werden.
Dieses Festival ist eines der europäischen Festivals, das nun schon 20 Jahre alt wird und eine Position erreicht hat, die Liebhaber zeitgenössischer Kunst aus ganz Europa anzieht. Diese können in diesem Jahr an die 90 unterschiedliche Musik, Oper, Tanz, Theater und Kino-Veranstaltungen genießen.
Das vielfältige Angebot bietet sehr interessante Ansätze, unter ihnen befindet sich das österreichische Futurepop-Duo Mind.a.in.box, das sich am 16. Oktober im Diesel Club vorstellen wird. Die elektronische Musikgruppe hat sich schnell auf internationales Niveau gespielt mit ihrem neuen Soundmix, welchen die zwei Mitglieder Stefan Poiss und Marcus Hadwiger aus ihrer Leidenschaft für Videospiele, Science Fiction und futuristischer Einbildungskraft entwickelt haben. Ihre Platte Lost Alone wird unter Fans und Kreativen innerhalb dieser Tendenz tanzbarer elektronischer Musik schon als Klassiker gehandelt.
Ein weiteres interessantes Panorama ist New Music Studio 1970-1980, das sich mit dem Konzert von László Vidovszky und Lászlo Sáry präsentiert, unter weiteren acht Interpreten die am 15. Oktober im Millenáris Teátrum spielen werden. Das New Musik Studio wurde 1970 gegründet, um die Generation von Avantgarde-Musikern der Nachkriegszeit zusammen zu bringen. Das Musikforum ermöglichte die Verbreitung und das Experimentieren innerhalb der zeitgenössischen Musik der Avantgarde und auch, dass Musiker der Größenordnung von Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen ihre Ideen zur Musik präsentieren konnten.
Ohne Zweifel ist eine der interessantesten Vorstellungen von zeitgenössischem Tanz die Präsentation von Kris Verdonck am 13. Oktober im Thalia Theater. Kris Verdonck ist ein Erschaffer von Bildern und Tanz, einer speziellen Verbindung von Elementen, mit denen er eine Reflexion über seine Beklommenheit bezüglich der Selbstzerstörung des Menschen ausdrückt, die aus der irreversiblen Zerstörung der Natur herrührt. Seine Werke sind immer ein Vergleich mit der griechischen Tragödie, bei welcher die Ursache des Konfliktes im menschlichen Geiste zu finden ist, welcher durch die dominante Kraft regiert wird und bei dem die niederen Leidenschaften zum Feind werden, den es zu beherrschen gilt. Seine Architekturausbildung lässt ihn ungeachtet des Chaos ästhetisch geordnete Welten kreieren.
Da auch das Theater bei diesem Herbstfestival nicht Außen vor bleiben darf, wird am 13. Oktober im TRAFÓ House of Contemporary Arts das Radio Muezzin von Rimini Protokoll gezeigt. Rimini Protokoll ist der Phantasiename einer Gruppe, die aus den deutschen Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel besteht. Sie haben Klubs mit einem neuen Stil von Live-Theater oder Rundfunk-Theater erschaffen und ihr Theater, das der Performance nahe steht, ist sehr interessant und sorgt weltweit für Aufmerksamkeit.
Für mehr Information http://bof.hu/2010/?l=en