Titel: Ich bin der Herr deiner Angst
Band: Einzelband
Verlag: Rowohlt
Genre: Thriller
ISBN: 978-3-499-25869-5
Erscheinungsjahr: April 2012
Seitenanzahl: 576
Altersempehlung: 16 Jahre
Kaufpreis: 9,99€
Krümelanzahl: 3
Erster Satz:Die Augen sind unsichtbar, Schatten inmitten von Schatten.Inhalt: Hamburgs bekanntestes Viertel. Die Ermittler Jörg Albrecht und Hannah Friedrichs versuchen herauszufinden, wer hinter dem Mord an ihrem Kollegen im Rotlichtmilieu steckt. Doch es bleibt nicht bei nur einem Toten.
Der Täter scheint seine Opfer zu kennen. Bei dem Akt des Sterbens konfrontiert er sie direkt mit ihrer größten Angst. Er ist der Herr über ihre Angst. Erst später kehren die Gedanken in die Vergangenheit eines anderen Falles zurück. Besteht eine Verbindung? Und kann diese Spur noch Leben retten?
Meine Meinung: Ich weiß gar nicht so recht, wo ich bei diesem Buch anfangen soll. Vor dem Lesen hatte ich keine richtige Erwartung an das Buch. Ich hoffte natürlich mit einer neuen Idee überrascht zu werden und erwartete witzige und interessante Figuren. Ich wollte bei der Lektüre einen horriblen Geschmack auf der Zunge spüren und ihn auskosten. Die ersten Seiten waren auch sehr vielversprechend. Man ist gleich - wie für Thriller typisch - in der Handlung des Gräulektes drin. Steht wie der Betroffene im Mittelpunkt und ist dennoch nur Beobachter eines schrecklichen Anblicks. Ich wollte, nein ich musste weiterlesen. Ich war gespannt, wie die Charaktere mit dem Fall umgehen und miteinander agieren. Zum einen begleitet man da Hannah aus ihrer Sicht durch die beklemmende Geschichte. Die Kapitel aus ihren Augen wechseln sich mit Erzählungen über Jörg ab. Er ist wesentlich weniger humorvoll und wird eher als ernster und hochintelligenter sowie mindest genauso genialer Held dargestellt. Seine ewigen philosophischen Ausführungen sollten dieses Bild wohl unterstreichen, erzielten bei mir jedoch Gegenteiliges.
Jörg erschien mir als eine weniger ausgereifte Figur. Wo Hannah mit Witz und Logik glänzt, weiß Jörg sich lediglich selbst in Szene zu setzen. Ständig muss er auf die ach so psychisch belastende und hochwichtige Arbeit eines Kriminalbeamten hinweisen. Wäre dies nicht in so geballter Form aufgetaucht, hätte mich selbst das nicht schocken können, aber mit der Zeit nervte mich der Protagonist nur noch. Hier hätte man einiges streichen können und schon wäre das Buch nicht so dick und die Geschichte nicht so langatmig geworden. Denn auf über 500 Seiten Text darf man etwas mehr charakterliche Entwicklung und Tiefe erwarten!Schade empfinde ich auch das etwas spät eingesetzte Tamtam um den Hinweis auf den alten und berühmt-berüchtigten Traumfänger-Fall. Der Leser weiß schon vor den Ermittlern, dass diesem Fall noch eine größere Bedeutung zugespielt werden soll. Da erscheinen unsere Charaktere auf einmal nicht mehr so scharfsinnig und gescheit.Aber es gibt auch an dieser Geschichte nicht nur etwas zu bemängeln. Wenn ich mir die Handlung an und für sich besehe, komme ich auf vielleicht die Hälfte des vorliegenden Seitenumfanges. Ohne viel Schnickschnack hätte man einige Passagen spannender und den roten Faden deutlicher erkennbar gestalten können. M. Rother hat sich keine schlechte Story überlegt. Wie man einen Klappentext zu solch einer Geschichte auch immer gestalten mag, sie wird imSo überlagert die Gedankenwelt von Jörg viele gute Ansätze und lässt die Geschichte nicht mehr ganz rund wirken.
Mein Fazit:Leider konnte mich das Buch mit seiner langatmigen Geschichte nicht fesseln.
Daher nur ~ 3 Krümel ~
Jimmy