Über 400 Zeichnungen, Skizzen, Künstlerbücher und Schmuckobjekte von international renommierten KünstlerInnen des Autorenschmucks sind ab dem 9. März in der Ausstellung „Private Confessions“ zu sehen. Erstmals beschränkt sich eine Ausstellung nicht auf den Autorenschmuck selbst, sondern richtet den Blick auf den kreativen Entstehungsprozess von über 36 zeitgenössischen KünstlerInnen.
Private Confessions – Persönliche Bekenntnisse
Dass Skizzen etwas sehr privates sind und von manchen KünstlerInnen erst nicht gerne in die Ausstellung gegeben wurden, davon berichtet die Kuratorin Ellen Maurer Zilioli. Im Grunde gebe es zwei Typen: Die einen KünstlerInnen lassen die Skizzen und Zeichnungen bewusst unvollständig, da dies der Ideenfindung für das Endresultat dient. Die anderen KünstlerInnen inszenieren bereits die Skizzen als eigenständiges Kunstwerk. Diese Bandbreite stellt Maurer Zilioli mit Werken von Helen Britton, Manfred Nisslmüller, Ulo Florack, Bernhard Schobinger und vielen weiteren Größen der Autorenschmuckszene dar.
Der Moment, in dem Kunst entsteht
Dafür setzte die Kuratorin nicht jedes Mal bewusst den Schmuck direkt neben die Skizze. Die Zeichnung soll für sich wirken und wahrgenommen werden, ohne einen Blick, der die Referenz sucht. Es ist der kreative Moment, in dem erste Ideen verworfen werden oder schon in der Schublade Verschwundenes wieder herausgezogen wird, den die Ausstellung „Private Confessions“ einfängt.
Eine lange Tradition: Autorenschmuck in München
Eine Hommage an den Ort München soll die Ausstellung sein. Sie beginnt mit einem Raum, der Herman Jünger gewidmet ist. Dem Mann also, der ab 1972 an der Akademie der bildenden Künste als Professor die Schmuckklasse maßgebend beeinflusste. Natürlich dürfen neben ihm Otto Künzli und auch Karen Pontoppidan, die Professorin der jetzigen Schmuckklasse, nicht fehlen.
Schmuck-Tradition an der Villa Stuck
Seit 2011 stellt die Villa Stuck in unregelmäßigen Abständen Autorenschmuck aus. Die Ausstellung „Private Confessions“ war zuvor am CODA Museum in Apeldoorn, bevor sie rechtzeitig zur Sonderschau Schmuck im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse nach München kam. In der dortigen Ausstellung ist der Fokus auf den Autorenschmuck selbst gelegt. Möchte man jedoch zum Ursprung der Entstehung der Objekte vordringen, lohnt sich ein Besuch von „Private Confessions“.
Fotos: Sebastian Gabriel