Aber wahrscheinlich geht es heutzutage gar nicht mehr anders. Jedes Jahr erscheint eine gewaltige Masse neuer Bücher, und die Medien stehen unter dem Druck, eine bestimmte Quote bzw. Auflage erzielen zu müssen. Was kann der hoffnungsvolle Nachwuchsautor tun? Entweder in Agonie verfallen oder selbst etwas unternehmen.
In jüngerer Zeit ist innerhalb des Internets ein neuer Bereich entstanden, der sich mittlerweile fast schon zu einer Art Paralleluniversum entwickelt hat: die Blogosphäre. Es gibt Blogs für alles und jedes, die Bandbreite reicht von Handarbeiten bis Hochtechnologie. Jeder der will, kann mitmachen. Zahllose Blogs sind der Literatur gewidmet. Auch hier zeigt sich eine große Vielfalt, von Comics bis zur schöngeistigen Literatur. Diese Seiten werden durchaus beachtet, was man u. a. daran erkennt, dass sich viele Blogger regelmäßig für die Rezensionsexemplare bedanken, die sie von Verlagen zugeschickt bekommen. Und es gibt noch einen zweiten wesentlichen Grund, aus dem Autoren hier aktiv werden sollten: Nicht nur die Vertriebsabteilungen der Verlage beobachten die Blogs, sondern auch Marketingabteilungen und Lektorate. In keinem anderen Bereich lassen sich zukünftige Trends so einfach ablesen wie in der Blogosphäre. Der Blogger kann im Internet ein viel größeres Angebot überblicken als der Käufer im Geschäft, außerdem ist er vielfach vernetzt. Und: Der Blogger ist unbestechlich, er muss keine Quote und keine Auflage erzielen, er muss nur dem Publikum gefallen. Und das sollte auch für Autoren gelten.
Auch meine eigenen Erfahrungen in der Blogosphäre sind bislang sehr gut. Ich habe bei fünf Bloggerinnen angefragt, ob sie meinen Roman Die Frau am Fenster rezensieren möchten. Vier haben zugesagt, eine musste aus Termingründen absagen. Bereits nach weniger als drei Wochen erschien die erste Rezension. Sie ist überaus positiv - und sogar richtig gut geschrieben. Sie stammt von Sylvia von Herzbücher. Hier ist der Link zur Rezension - Die Frau am Fenster.
Bereits einige Tage zuvor veröffentlichte Sylvia ein kurzes Autorenporträt von mir.
Kurz darauf erschien bei Ankas Geblubber eine weitere, sehr wohlwollende Rezension Darin enthalten sind Links zu meiner Homepage und zu einer Fotoserie, die den Roman illustriert. Anka war sogar so freundlich, ihre Rezension in ein Video umzuwandeln und bei YouTube zu veröffentlichen.
Nach diesen Posts haben sich die Besucherzahlen auf meinen Internetseiten mehr als verdoppelt und auch die Verkäufe meiner Bücher erhöhten sich (mein Verlag rechnet tagesgenau ab), wobei mir natürlich nicht bekannt ist, auf welchem Weg die einzelnen Käufer zu mir gefunden haben.
Trotzdem ist mein Fazit eindeutig: Die Blogosphäre ist derzeit das beste, einfachste und kostengünstigste Instrument zur Selbstvermarktung.