Schließlich habt Ihr Eurer Exposé geschrieben, eine eMail verfasst und alles weggeschickt. Es kommt eine Antwort vom Verlag, im Falle einer Zusage knallen die Sektkorken, bei einer Absage wird die Familie zusammengetrommelt und das Haus des Verlegers niedergebrannt. Bitte nicht. Bisher habt Ihr mit Exposé und Mail einen guten Eindruck gemacht, zerstört diesen nicht durch Kurzschlussreaktionen. Wer wissen will, warum er abgelehnt wurde verfasst eine sachliche Mail, auch hier kann KISS angewendet werden (siehe Teil 2). Oft bekommt man keine Antwort. Nicht weil die Verlage sich zu fein sind, sondern weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass Autoren mit Kritik nicht gut umgehen können – Stichwort „Meine Mama hat aber gesagt, das ist voll toll was ich geschrieben habe. Warum erkennen Sie nicht wie super ich bin?“ – ja, hatte ich so in der Art auch schon.
Ein Großteil der Autoren, die sich bei mir bewerben, werden abgelehnt weil ihr Werk einfach nicht ins Verlagsprogramm passt. Daher ist es sehr wichtig die Punkte zu beachten, die ich in Teil 1 geschrieben habe. Andere werden abgelehnt, weil der Schreibstil noch nicht ausgereift ist. In dem Fall kann ein Autor nur eines tun und zwar schreiben, schreiben, schreiben … und lesen! Viele Autoren fanden es hilfreich Unterstützung in Schreib-Foren zu bekommen wo sie von anderen bewertet und ihre Geschichten kritisch hinterfragt wurden. Hilfreich ist auch die Teilnahme an Kurzgeschichten-Wettbewerben in denen sich der Autor direkt mit seinen Kollegen messen kann. Für mich als Verlegerin ist es immer ein gutes Zeichen, wenn ein Autor schon in verschiedenen Anthologien von verschiedenen Verlagen vertreten war. Das zeigt mir, dass dieser Autor schriftstellerische Qualitäten an den Tag legt, die auch andere Verleger erkannt haben. Zwar werden Beiträge in Anthologien zumeist nicht vergütet, die Erfahrungen, die Ihr machen werdet sind jedoch unbezahlbar. Im Idealfall lernt ihr den Umgang mit Verlegern, Lektorat/Korrektorat und könnt nebenher noch Kontakte zu anderen Autoren knüpfen.
Nun nehmen wir aber den anderen Fall: Was passiert, wenn eines Eurer Werke von einem Verlag angenommen wird? Natürlich überwiegt zuerst die Freude und auch ein Vertrag ist schnell unterschrieben. Doch besonders da solltet Ihr Vorsicht walten lassen. Lest Euch den Vertrag genau durch, stellt dem Verleger Fragen, falls Euch etwas nicht klar ist. Wenn Ihr auch nur das kleinste, schlechte Gefühl habt, dann schlagt das Angebot lieber aus, als dass ihr Euer Werk, in das ihr viel Arbeit und Liebe gesteckt habt, an einen zwielichtigen Verlag verliert. Wenn Ihr einen Vertrag unterschreibt solltet Ihr Euch ganz sicher sein, dass Eurer zukünftiges Buch in die richtigen Hände kommt.
Was passiert, wenn Ihr, trotz Recherche an einen Druckkostenzuschussverlag (DKZV) geraten seid? Wie der Name schon sagt muss man bei einem DKZV die Druckkosten selbst übernehmen. Weiterhin werben diese Verlage damit, dass sie Werbung für Euch machen, in den meisten Fällen passiert das jedoch nicht oder nur in dem Ausmaß wie es auch ein normaler Kleinverlag bewerkstelligen kann. Wer sich also mit einem DKZV zusammen tun möchte der sollte sich dessen bewusst sein.
Wer jetzt noch immer oder gerade weil motiviert ist einem Verlag zu schreiben: Immer her damit! Denn obwohl es auf manche Autoren nicht den Eindruck machen mag, aber gute Geschichten werden IMMER gesucht! Ich hoffe, Euch haben meine Tipps gefallen. Zukünftig möchte ich gerne weitere Autoren-Support-Reihen machen. Über was würdet Ihr denn gerne mehr erfahren?
Liebe Grüße Grit