Auto mit Burnout oder wie mich die Engel des ADAC heute zwei mal retteten

Von Xeniana

Gut geschlafen hab ich nicht, das Gehirn versucht sich per Alpträumen vom Psychocharakter der letzten Tatorte zu befreien. Ich beschließe zur Rettung meines Seelenfriedens keinen Tatort mehr zu schauen.

Noch immer ist die vorhandene Energie mangelhaft, vielleicht liegt es auch am leichten Fieber. Es nervt mich im Urlaub krank zu sein.

Mein Alltag nimmt nur wenig Rücksicht auf meinen Zustand, ich muss mit dem Mädchenbobbycar  ans andere Ende der Stadt. Minus 1 Grad, Sonnenschein, strahlend blauer Himmel, äsende Rehkitze, Krähen die gelbe Säcke aufreißen bevor der Abfallwirtschaftshof sie abholen kann und ein wunderschöner Greifvogel. Ich fahre, bewältige die Strecke mühelos bis das Auto völlig ohne Vorwarnung  urplötzlich seinen Geist aufgibt. Die Tachonadel schwingt hin und her, die Tankanzeige verabschiedet sich, dann geht noch nicht einmal das Warnblinklicht.

Es muss einen Schutzengel geben, denn meiner schickt mir einen gelben vom ADAC. Dessen Ruf ist zwar etwas beschädigt und ich bin auch kein Mitglied, aber was hilfts. Der Engel gibt Starthilfe und die Fahrt geht über die Autobahn (ich gebe zu ich habe ein mulmiges Gefühl) wieder ins Stadtzentrum.  Hier beschliesst das Cabrio Urlaub zu machen, mitten in einer Wendung bleibt es stehen. Spontan finden sich 4 Leute (der eine lässt dafür sogar sein Kind allein im Auto) um mir anschieben zu helfen.

Der Schutzengel noch immer im Einsatz, schickt mir abermals ein gelbes ADAC Auto. Auch dieser Engel hilft mir, obwohl ich keine Mitgliedschaft vorzuweisen habe.Allerdings findet er den Fehler nicht, wir  legen einen Zettel in die Windschutzscheibe”Auto defekt.” Eine Dame lädt mich zum Kaffee ein, den ich leider ablehnen muss,. Das Kind, also mein Kind wartet vor der Schule.  Ich nutze w die öffentlichen Verkehrsmittel.Weiter geht es mit dem Bus, die ältere Dame neben mir erzählt mir von ihren Reisen. “Sie können das alles noch machen, sagt sie.”Sie sind noch jung.  Wissen sie was?” Ihr Ton wird verschwöererisch: ” Ich bin Weightwatcher.Wissen sie was das ist?” Ich bin mir nicht sicher, ihren Stimmklang nach tippe ich auf eine Sekte.

“Na das ist gesundes Essen!”Also doch.

“Sie meinen das mit den Punkten, richtig?” Sie bestätigt mir es freudig und gibt mir den Tipp nach 18.00 Uhr nichts mehr zu essen. Offensichtlich findet sie mich zu dick.

An der Bushaltestelle beim Aussteigen, sehe ich einen relativ gediegen aussehenden Mann, der sich Zigarettenschachteln aus dem Abfalleimer holt und sich  die Aufschrift ” Rauchen gefährdet ihre Gesundheit(usw.) herausschneidet.

Im Bus auf dem Rückweg habe ich Anna viel zu erzählen. Sie auch, sie freut sich sehr das ihr Englischlehrer wieder da ist.

Ich ziehe eine Mitgliedschaft im ADAC in Erwägung.