Ich nehme einmal die Blogparade im Bamboo-Blog zum Anlass über das authentische Reisen in Südamerika und überhaupt zu schwafeln. Im Grunde allerdings hat die Initiatorin der Blogparade in ihrem Post auf alle damit zusammenhängende Probleme hingewiesen. Es gibt allerdings noch ein paar Bemerkungen meinerseits dazu. Hinter dem Artikel steckt ein weiterer Artikel, der in der Tageszeitung „Die Zeit“ veröffentlicht wurde. Der Autor fragt: Was ist Schein, was Sein in einer Scheinwelt wie dem Tourismus? Was dann folgt ist viel Rauch um Nichts, denn jeder Traveller, ich rede von Travellern, die bewusst reisen, dürfte klar sein, dass es das Authentische (Reisen) kaum noch gibt. Und wenn doch, dann ist es so authentisch, dass es selbst die Einheimischen ablehnen oder nicht mehr auf diese Art leben wollen.
Die Tourismus Globalisation
Im Grunde herrscht in jedem Land eine Globalisation in allen Bereichen, selbst in Nordkorea. Dort jedoch wird sehr deutlich klar, wie man dem Touristen die heile Welt vorgaukelt. Das wahre authentische bekommt keiner zu sehen. Und in Kuba, einer Bastion, die gerade von der touristischen Globalisation überrannt wird, möchte auch niemand das authentische Kuba sehen, weil es schmutzig und arm ist.
Mal kurz einen Blick erhaschen, damit ist es dann auch getan. Oder nehmen wir die brasilianischen Favelas. Ein neues Traveller-Hightlight in der Südamerika-Tourismusbranche. Allerdings wird sich kaum jemand in die wirklich authentischen gefährlichen Gegenden wagen. Und wenn, dann ist das mit einer Art Tourismus-Wahn verbunden.
Darüber hab ich mich schon einmal in einem anderen Post geäußert „Hochrisikotourismus Reisekick – gefährliche Länder Lateinamerika Südamerika“.
Südamerika
Schauen wir uns doch nur mal in Google die Suchergebnisse zu den Begriffen „authentisches reisen“ an. Wir sehen außer dem Zeit-Artikel: Angebote mit geringen Teilnehmerzahl zu Natur- und Kulturstudienreisen durch die Mongolei, Ungarn und andere Locations oder Länder. Weitere Angebote sind Essen aus der Garküche, Sightseeing mit der Rikscha, Übernachten bei Familien in landestypischen Unterkünften etc. Alles im Grunde totale Augenwischerei und billige Marketingtricks, mit denen dem Pseudo-Individualtouristen das besondere Reiseerlebnis vorgekaugelt werden soll. Welche Kleingruppe kommt bei einem wirklich nicht touristisch orientierten Anbieter in der Mongolei unter? Keine. Vielleicht als Einzelgänger oder Aussteiger mag das klappen. Doch das sind die wenigsten.
Mate am Strand in Uruguay
Authentisch reisen heisst leben vor Ort
Authentisches Reisen gibt es für mich nicht. Was es gibt, das ist authentisches Leben unter und mit den Einheimischen. Und um diese mit ihren Eigenheiten und Macken (Macken für mich, nicht für sie) kennenzulernen, bedarf es Zeit, sehr sehr viel Zeit. Mitunter versteht ein Europäer nach 15 Jahren noch nicht ganz die Authentizität des Landes, in dem er sich dauerhaft aufhält.
Fazit – authentisches Reisen nein – authentisches Leben ja