Auswandern in die USA

Wer ans Auswandern in die USA denkt, muss eine Menge Dinge berücksichtigen. Dieser Artikel soll als Einführung in dieses komplexe Thema dienen. Wer sich für eine Auswanderung oder einen längeren USA-Aufenthalt entscheidet, kann ganz ausführliche Informationen in meinem Buch Alltag in Amerika. Leben und Arbeiten in den USA finden, das es mittlerweile in der 5. Auflage gibt und in das die Erfahrungen eingeflossen sind, die ich in den 22 Jahren, die ich mittlerweile in den USA lebe, gemacht habe.

Mit welchem Visum in die USA?

Grundsätzlich gibt es zwei Visa-Kategorien: Einwanderungsvisa und Nichteinwanderungsvisa.

Einwanderungsvisa ermöglichen einen zeitlich unbegrenzten Aufenthalt und berechtigen gleichzeitig zum Arbeiten in den USA. Einwanderungsberechtigt sind u.a. die Ehepartner, minderjährigen Kinder und Eltern von US-Staatsangehörigen. Ein Einwanderungsvisum kann man aber auch durch die Teilnahme an der Green Card Lotterie oder als Investor, der mindestens 500.000 Dollar investieren und zehn Vollzeitarbeitsplätze schaffen will, bekommen.

Nichteinwanderungsvisa gibt es für Besuche, die länger als 90 Tage dauern sollen, für den Besuch einer amerikanischen High School bzw. ein Studium, für Praktika, Ferienjobs, Au-Pair und befristete Beschäftigungen bzw. Handels- und Geschäftsaktivitäten in den USA.

Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Visa, zum Erhalt einer amerikanischen Sozialversicherungsnummer und zum Erhalt der amerikanischen Staatsbürgerschaft (bei gleichzeitiger Beibehaltung der deutschen Staatsangehörigkeit) gibt es in Alltag in Amerika. Leben und Arbeiten in den USA.

Finanzielle Aspekte des Auswanderns

Die finanziellen Mittel, die einem für die Anfangsphase in den USA zur Verfügung stehen, entscheiden ganz wesentlich darüber, wie stressig die Auswanderung wird. Wer sich bereits eine gut bezahlte Arbeit gesichert hat, wird davon zwar weniger betroffen sein, als jemand der sich noch einen Job suchen muss, jedoch sollte man unbedingt damit rechnen, dass z.B. Lebensmittel in den USA teurer sind als in Deutschland, dass man beim Arzt und für Medikamente deutlich mehr ausgeben muss, und dass man als Neuankömmling wahrscheinlich Kautionen für Wohnung, Strom und Gas sowie Internet und Telefon hinterlegen muss. Der Grund dafür ist die fehlende Credit History, was es anfangs auch so gut wie unmöglich macht, etwas auf Kredit zu kaufen.

Zum Weiterlesen: Wie man sich eine Credit History in den USA aufbaut

Umzug in die USA

Wenn man ausreichende finanzielle Mittel hat, kann man eine Spedition mit dem Transport des Hausrats beauftragen. Man sollte jedoch auf jeden Fall daran denken, dass viele Elektrogeräte in den USA nicht oder nur umständlich betrieben werden können, dass Wohnungen in den USA bereits eingebaute Küchen und meistens auch begehbare Kleiderkammern haben und dass die Einfuhr von Autos sehr kompliziert ist. Auch die Einfuhr von Pflanzen ist streng geregelt.

Für Hund und Katze benötigt man englischsprachige Gesundheitszeugnisse, inklusive einer Bescheinigung, dass mindestens 30 Tage vor der Einreise in die USA eine Tollwutimpfung vorgenommen wurde.

Die Einfuhr anderer Tiere, wie Schildkröten und Nagetiere, ist strenger geregelt. Vögel müssen 30 Tage in Quarantäne verbringen, was nur an drei Flughäfen (JFK New York, Miami und Los Angeles) möglich ist und vorab angemeldet werden muss.

Wohnungssuche und Hauskauf in den USA

Das Angebot an Mietwohnungen ist in der Regel groß und die Preisunterschiede sind enorm. Man sollte sich Wohnung und Umfeld genau anschauen bevor man einen Mietvertrag, der normalerweise eine Dauer von einem Jahr hat, unterschreibt.

Zum Weiterlesen: Wohnung mieten in den USA - 10 Dinge, die man unbedingt beachten sollte

In Sachen Hauskauf in den USA sollte man nichts überstürzen. Man ist gut beraten, sich erst einmal mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen, und dann die kostenlose Hilfe eines Immobilienmaklers heranzuziehen. (In den USA teilen sich der Makler des Verkäufers und der Makler des Käufers die Provision, die immer vom Verkäufer gezahlt wird.) Man sollte sich in Ruhe verschiedene Immobilien anschauen und bei Interesse den Preis herunterhandeln. Umfangreiche Informationen dazu gibt es in meinem Buch Immobilien in den USA: Ratgeber für alle zukünftigen Wohneigentümer.

Arbeitssuche und Bewerbung

Man sollte nicht nur die USA-typischen Besonderheiten bei der Bewerbung beachten, die in Alltag in Amerika ganz ausführlich dargestellt werden, sondern auch daran denken, dass der potentielle Arbeitgeber die Namen der Bewerber googelt und sich anschaut, ob das Profil bei LinkedIn aussagekräftig ist und was man so in den sozialen Medien von sich gibt.

Ein gut ausgebautes Profil bei LinkedIn kann auch dazu führen, dass ein Recruiter, also ein Jobvermittler, auf einen aufmerksam wird. Auf diesem Weg kann man durchaus einen attraktiven Job landen. Vorsicht vor schwarzen Schafen: Ein legitimer Recruiter wird immer vom zukünftigen Arbeitgeber bezahlt und fragt auch nicht nach der Sozialversicherungsnummer.

Bei der Bewerbung sollte man sich nicht unter Wert verkaufen und im Bewerbungsgespräch kommt es gut an, Erfolgsbeispiele parat zu haben und auch darlegen zu können, wie man mit schwierigen Situationen umgeht.

Urlaub und Feiertage

Man sollte darauf gefasst sein, in den USA wesentlich weniger Urlaub als in Deutschland zu haben. Zehn Urlaubstage im Jahr sind normal, fünfzehn schon recht gut. Nur wenige Arbeitgeber, wie z.B. Universitäten, bieten mehr Urlaub an.

Gesetzliche Feiertage gibt es nur für die Angestellten der Bundesregierung. Die meisten Arbeitgeber geben dieselben Tage frei, sind dazu aber nicht verpflichtet. Fällt ein Feiertag aufs Wochenende, ist normalerweise der folgende Montag frei.

Soziale Absicherung in den USA

In den USA kann man von heute auf morgen und ohne Grund entlassen werden. Arbeitslosengeld gibt es in der Regel bis zu sechs Monate, allerdings nur wenn man die Arbeit ohne eigenes Verschulden verloren und zuvor eine bestimmte Anzahl von Tagen gearbeitet hat. Die Regelungen unterscheiden sich von Bundesstaat zu Bundesstaat. Man ist auf jeden Fall gut beraten, ein finanzielles Polster für mehrere Monate zurückgelegt zu haben.

Sozialhilfe wird nur an jene gezahlt, die sich um eine Arbeit bemühen, und ist oft auf fünf Jahre im Leben beschränkt.

Das Rentenalter beginnt nach Vollendung von 65 Jahren für alle, die vor 1959 geboren wurden und mit 67 Jahren für alle, die seit 1959 das Licht der Welt erblickt haben. Viele Amerikaner investieren in eine private Altersvorsorge, um die staatliche Rente aufzubessern.

Übrigens ist die USA eines von ganz wenigen Ländern, die keinen gesetzlichen Mutterschutz-Urlaub haben. Nur Arbeitgeber mit mehr als 50 Mitarbeitern sind verpflichtet, den Arbeitsplatz der Mutter für drei Monate freizuhalten. Kein Arbeitgeber ist verpflichtet, Lohn oder Gehalt weiter zu zahlen.

Das amerikanische Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen in den USA ist komplizierter und teurer als in Deutschland. Seit 2014 ist man verpflichtet, eine Krankenversicherung abzuschließen. Alle Krankenversicherungen laufen über private Anbieter und es gibt erhebliche Unterschiede bei den Preisen und Leistungen. Für untere Einkommensschichten gibt es die Möglichkeit von Geldzuschüssen, sodass man ausgewählte Versicherungen preiswerter bekommen kann. Allerdings akzeptiert nicht jeder Arzt diese Versicherungen.

Dieses wichtige Thema, über das man sich gründlich informieren sollte, wird ebenfalls ausführlich in diesem Buch behandelt:

Auswandern in die USAAlltag in Amerika: Leben und Arbeiten in den USA

"Für alle, die mit dem Gedanken spielen, eine Zeit lang in den USA zu leben, wird das Buch eine nützliche Vorbereitungslektüre und dann vor Ort ein treuer Ratgeber sein." n-tv.de

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Ich hoffe, dass dieser Beitrag dabei hilft, Gedankenanstöße zum dem umfangreichen Thema Auswandern in die USA zu geben. Natürlich befindet sich jeder in einer individuellen Lebenssituation, aber die oben angesprochenen Bereiche sollte man auf jeden Fall berücksichtigen.


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