Dass Google, Facebook & Co. die persönlichen Daten ihrer User monetarisieren, ist ja allgemein bekannt. In Australien will jetzt auch das Justizministerium auf diese Tour Kohle machen. Es verhandelt mit einigen Telekommunikationsanbietern über ein Projekt, bei dem Firmen der Zugang zu einem staatlichen Gesichtserkennungs-Dienst gegeben werden soll.
Nach einem Bericht der Nachrichtenseite The Guardian haben natürlich sofort auch die Finanzinstitute großes Interesse an diesem Programm gezeigt.
Es geht dabei um den vom australischen Staat betriebenen Face Verification Service(FVS), bei dem authentifizierte Nutzer dem Dienst über eine Schnittstelle ein Bild einer Person und deren vermuteter Identität vorlegen können und als Antwort ein Ja oder Nein dazu bekommen – je nachdem, ob das Foto diese Person zeigt oder nicht.
Der auch beim Justizministerium angesiedelte Face Identification Service (FIS), der dem Bild einer unbekannten Person die Identität dazu liefern soll, geht erst im nächsten Jahr in Betrieb und ist nicht Gegenstand der laufenden Verhandlungen.
So macht der Staat die Daten seiner Bürger zu Geld
Schon heute können Firmen einen ähnlichen staatlichen Dienst nutzen, um die Echtheit vorgelegter Dokumente, beispielsweise eines Reisepasses oder eines Führerscheins prüfen zu lassen. Dafür zahlen die Unternehmen schon heute für jede der jährlich etwa 15,5 Millionen Transaktionen eine Gebühr. Auch über den FVS könnte der Staat so Einnahmen erzeugen.
Das Recht am eigenen Bild wird zur Farce
Es gibt auch ein Feigenblatt, mit dem das Recht am eigenen Bild aber nicht wirklich geschützt werden kann: Die Nutzung des Identifizierungs-Dienstes FVS durch eine Firma soll noch davon abhängig gemacht werden, dass die betroffene Person auch zustimmt.
Dem Zweifel, die Monique Mann, eine Direktorin der Australian Privacy Foundation, im Bericht des Guardian äußert, ob Privatpersonen überhaupt in der Lage seien, eine informierte Entscheidung zu treffen, kann ich mich nur anschließen.
Wenn man nämlich vor der Alternative stünde, zuzustimmen oder aber alternativ kein Bankkonto eröffnen zu können, kann von einer freien Einwilligung doch kaum mehr die Rede sein.
Faktencheck in Deutschland
Meine persönlichen Erfahrungen in Deutschland haben mir das seit über 15 Jahren bestätigt – ich habe im angeblichen Rechtsstaat Deutschland bis heute kein eigenes Bankkonto, wobei die Begründungen hanebüchen sind, aber deutlich machen, welche Hintertüren die gekauften Politiker für die Banken in ihre Gesetze eingebaut haben.
Das gleiche gilt ja auch für den nahezu wirkungslosen Mindestlohn, der in tausend Varianten umschifft und ausgehebelt wird. Und sagen Sie mal bei der Wohnungsbesichtigung in Berlin, München oder Hamburg was von „Mietpreisbremse“, und der Makler erleidet einen Lachkrampf. Auch die ist von den „Genossen der Bosse“ in Schwarz, Gelb und Rot ohne praktisch durchsetzbare Auskunftsrechte oder Sanktionen gegen den Mietwucher in Gesetzesform gegossen worden.
Kein Wunder, denn hintenrum sind ja die Politiker und ihre Parteien letztlich an dem Blutgeld beteiligt. Und die SPD, die unter Gerhard Schröder hier sämtliche roten Linien weit überschritten hat, weiß angeblich immer noch nicht, warum sie niemand mehr wählen will…