Austausch verdreht …

Austausch verdreht …
Foto: © Dagmar Hiller

wieso verdreht? Nun, du wirst es gleich lesen.
Stell dir einmal folgende Situation vor:
du hattest ein Erlebnis, das hat dich aus den Schuhen gehoben. Du denkst ständig daran, grübelst darüber nach, kommst zu keinem Ergebnis. Drehst dich mit deinem ständigen Denken dauernd im Kreis. Deine Erkenntnis – du musst dich mit jemandem austauschen. Jetzt gleich, sonst kommst du nicht zur Ruhe. Du steigerst dich immer mehr in eine Hilflosigkeit hinein. Da es schon ziemlich spät ist beschließt du, deine allerbeste Freundin anzurufen und ihr deine Geschichte zu erzählen. Ihr telefoniert ja oft genug so spät. Und sicher triffst du sie jetzt auch zuhause an.

Gesagt getan, du rufst an. Sie geht auch direkt an das Telefon. Und freut sich riesig dich zu hören.
Und nach einer kurzen Begrüssung sagst du ihr: jetzt stell dir vor, was mir heute Nachmittag passiert ist. Und du fängst an zu erzählen. Du brauchst ja nicht wirklich eine Lösung, aber du musst einfach loswerden, was dir da auf die Seele drückt.
So wie sie es auch hält, wenn sie Probleme hat. Sie ruft dich an. Dazu sind Freundinnen ja schliesslich da. Um sich gegenseitig wieder aufzurichten.

Nach den ersten paar Sätzen aber, wirst du von ihr unterbrochen. Mit den Worten: du, das kenne ich. Bei mir ist oder war das auch so, das ist mir auch schon passiert, erst neulich habe ich erlebt…
Dann beginnt sie dir ihre Geschichte zu erzählen.
Und erzählt und erzählt.
Du hörst ihr zu, aufmerksam, geduldig – gleich bist du ja wieder dran. Denkst du. Und irgendwann resignierst du. Hakst ab, dass du sie ja angerufen hast um dein Problem loszuwerden, um deinen Ärger abladen zu können…

Nun ist es aber genau das Gegenteil, nicht du bist das losgeworden was dich so beschäftigt hat, sondern du hast dir noch was Neues aufgeladen. Denkst du…
aber es ist etwas Großartiges geschehen. Du wurdest durch den ‘verdrehten Austausch’ von deinen eigenen Schwierigkeiten abgelenkt. Du hast nicht mehr an dich, sondern an die Freundin gedacht. Es ist – wie eine Nacht darüber geschlafen und am nächsten Morgen hat sich alles in Luft aufgelöst. Der Ärger ist wie weggepustet und du kannst deine Situation gelassen betrachten. Um sie dann mit einem Schulterzucken unter ‘erledigt’ abzulegen.

So ist es oft, aus etwas vermeintlich Negativem entsteht etwas sehr Positives, weil man ‘losgelassen’ hat. Sich nicht in seine Geschichte verbohrt hat und mit dem loslassen hat sich etwas verändern können.
Gut so oder?

Es hat sich dein Problem geklärt und so kannst du sagen:
danke, liebe Freundin. Du hast mir, ohne es zu wissen, ganz fantastisch geholfen!
Heißt es nicht: Freunde sind Menschen, vor denen du laut denken kannst? ;-)


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