Charles Jourdan – Frühjahr 1979 © Estate of Guy Bourdi
Wer vor oder nach Weihnachten noch Platz in seinem Terminkalender hat, sollte sich die Retrospektive von Guy Bourdin (1928-1991) im Haus der Photographie nicht entgehen lassen. Der visionäre französische Fotograf knipste zeitlebens für die großen Modehäuser und -magazine wie Vogue, Harper`s Bazaar oder Chanel und verlieh der Mode- und Werbefotografie durch seine unkonventionelle Arbeitsweise ein neues Gesicht. So war er einer der ersten, der mit seinen Modestrecken nicht nur ein Produkt bewarb, sondern faszinierende Geschichten erzählte. Beeinflusst durch den Surrealismus erfand er eine eigenwillige, meist absurde Bildsprache, die die bis dahin vorherrschende Seriositätin der Modefotografie konsequent missachtete. Statt jede Heftseite mit einem hübsch inszenierten Einzelbild zu füllen, setzte Bourdin auf dramatische Kompositionen, intensive Farben und perfekte Settings, die direkt für eine Doppelseite konzipiert wurden und somit maximale Aufmerksamkeit garantierten. Seine verstörenden und empörenden Bildinhalte brachen mit sämtlichen Schönheitsnormen und revolutionierten die Modefotografie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Na, neugierig geworden? Die Ausstellung geht noch bis zum 26. Januar 2014.
Vogue Paris – May 1970 © Estate of Guy Bourdin
Vogue Paris – Dezember 1969. Schmuck: Van Cleef & Arpels Make-up: Serge Lutens © Estate of Guy Bourdin, 2013
Charles Jourdan – Frühjahr 1978 © Estate of Guy Bourdin
Guy Bourdin: La Baigneuse, ca. 1950-53 © The Estate of Guy Bourdin, 2013
Guy Bourdin: Vogue Paris – January 1966 © The Estate of Guy Bourdin, 2013