Ausstellungen, Ehre und ein Buch

Ausstellungen, Ehre und ein Buch … warum sonst fotografiert man? So jedenfalls dachte ich, als mir in den Kopf kam Werbefotograf zu lernen. Ach ja, Geld! Das war dann auch noch ein entscheidender Punkt meiner Berufswahl. Und so ganz nebenbei dachte ich, als Fotograf würden Mädels haufenweise in mein Bett springen. Die Realität sah anders aus. Erst einmal eine eigene Ausstellung zu bekommen war überhaupt nicht leicht, die Ehre bestand darin den Assistenten für andere Fotografen zu machen, ein Buch von mir als Unbekannten wollte auch keiner haben, Geld gab es sehr wenig und das mit den Mädels war auch nicht. Ich war zwar umgeben von wunderschönen Fotomodellen, aber die wollten mich nicht … da gab es „begehrenswertere Objekte“ und ich durfte mich im Labor „vergnügen“. Ja, ich hatte eine harte Jugend 😉

Mit den Jahren kamen …

… Ausstellungen, Ehre und einige Bücher. Mein bisher am besten verkauftes Buch war Ansichten einer Forelle. Das ist schon lange ausverkauft und gelegentlich findet man noch ein Exemplar bei Amazon oder in Antiquariaten. Lange vergangene Zeit. Aber es hat Spaß gemacht, das Buch zu schreiben, die Bilder dazu zu machen und dann den Abverkauf zu verfolgen. Aber die Zeiten ändern sich und ich ändere mich mit.

Ausstellungen im Blickpunkt

Seit ein paar Jahren sind Ausstellungen im Blickpunkt. Jedenfalls bei mir. Und bei vielen Liebhabern der modernen Fotokunst. Es erstaunt mich immer wieder, wie viele Menschen meine Bilder sehen wollen. Bringt so etwas dann die Ehre, von der ich immer geträumt habe? Ja und nein. Aber das ist eben der Grundmechanismus der Kunst … Ehre wird am Ende doch nur über verkaufte Kunstwerke gemessen. Aber schön ist es auf jeden Fall, wenn eine Ausstellung gleich mehrfach durch die Weiten des Landes reist. Und es ist ein etwas komisches Gefühl, wenn die Ausstellung dann am Ende seiner Rundreise wieder zurück kommt. Irgendwie fühlt sich das so an, als würden die Ausstellungsstücke in Rente gehen. Glaubt mir, das ist mit ein wenig Wehmut verbunden.

Etwas gegen die Rentenwehmut

Ausstellungen sind das exakte Gegenteil von Archiv. In Ausstellungen sieht man die Bilder … im Archiv liegen sie dunkel, kühl und vor Blicken geschützt. Ich habe jetzt die Bilder meiner Ausstellung Strukturwelten für eine kurze Zeit aus dem Archiv geholt, digitalisiert und daraus ein Buch gemacht. Sozusagen ein Buch nach der Ausstellung. So heißt auch der Untertitel. Das Buch Strukturwelten – ein Buch nach der Ausstellung kann man jetzt bei Blurb kaufen. Gute Qualität. Ordentlich gemacht. Und ich bekomme auch noch einen kleinen Teil vom Verkaufspreis ins Portemonnaie. Ihr erinnert Euch, da war noch die Sache mit dem Geld. Dazu stehe ich, aber mit Ausstellungen verdient man kein Geld.


StrukturweltenbyMichael K. Trout | Eigenes Buch erstellen

Eine komplette Ausstellung im Bücherregal

Ausstellungen sind ja eigentlich mehr als nur eine Bilderschau. Da wird auch in Intension, die Gedanken des Künstlers, vermittelt. Das Buch Strukturwelten ist mein erstes Buch zu einer Ausstellung und ich habe entdeckt, diese Form der Präsentation ist eine hervorragende Basis, genau diese Gedanken und Intensionen mit den Bildern zusammen zu bringen. Übrigens, es geht bei den Strukturwelten um Papier, dessen Strukturen und menschliche Reaktionen auf das Papier. Wie das? Ganz einfach. Papier trägt Informationen und Botschaften. Darauf reagieren Menschen. Ein wirklich spannendes Experiment in Bildern. Es lohnt sich, darüber einmal nachzudenken. Das kann man jetzt mit dem Buch machen … und die Bilder sind auch schön, wie das hier gezeigte wohl beweisen dürfte 😉

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Bild aus dem Buch nach der Ausstellung „Strukturwelten“


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