Ausstellung in Dortmund: Sebastian Mölleken – Lebensadern

Sebastian Mölleken – Lebensadern

Die Autobahn 40 gilt als Lebensader des Ruhrgebiets und nicht nur das Kultur­haupt­stadt­projekt “Still-Leben” machte sie zum Mittelpunkt des Interesses. Der Fotograf Sebastian Mölleken nahm Landschaft und Menschen entlang der A40 in den Blick. Seine Fotografien zeigen still und eindringlich, wie das Leben dort Mensch und Natur zeichnet. Im Dortmunder RWE-Tower sind die Aufnahmen noch bis zum 12. November 2010 ausgestellt.

Auch im Magazin der Süddeutschen Zeitung, das  in einer Reihe fotografische Arbeiten junger, talentierter Fotografen vorstellt, wurden die “Lebensadern” von Sebastian Mölleken mit einem ergänzenden Interview bereits vorgestellt.

Ausstellungsankündigung:
Der Oberhausener Fotograf Sebastian Mölleken zeigt vom 16. September bis 12. November eindringliche Bilder über Landschaften und Menschen entlang der A40 und im Tagebaugebiet Garzweiler.

Die „B1/A40“ gilt als Lebensader des Reviers und nicht nur das Kulturhauptstadtprojekt „Still-Leben“ rückte die Autobahn in den Mittelpunkt des Kunstinteresses. Im Rahmen unserer Serie „Die Kunst unserer Region“ im RWE Tower präsentiert der Fotograf Sebastian Mölleken Bilder, die 2009 Gegenstand seiner Diplomarbeit an der Fachhochschule Dortmund waren. Sein Konzept: Menschen und Landschaften entlang der Autobahn A40.

Da trifft man auf diese geduldige Kuhherde auf den Ruhrwiesen – über ihr die große Autobahnbrücke. Alles andere als idyllisch, aber doch von einer ganz eigenen, besonderen Atmosphäre. Da sind Freibäder oder auch ein Friedhof – immer aus einem besonderen Blickwinkel betrachtet.

Dazu die Anwohner: scheue Blicke, aber auch aufrechte und selbstbewusste Erscheinungen. Hier und da ein wenig skurrile oder bärbeißige Typen – nicht immer schön. Aber sie alle haben etwas gemeinsam: Ausstrahlung. Manche sagen: Die Fotos passten nicht zum Bild der modernen Metropole Ruhrgebiet – sie vermittelten das „falsche Image“.

Dr. Knut Zschiedrich, Vorstandsvorsitzender der RWE Vertrieb AG: „Aber gerade dieser Zwiespalt der Bilder ist interessant. Mölleken dokumentiert – er zeigt dem Betrachter schlicht und einfach, was er gefunden hat. Natürlich schafft er eine besondere Atmosphäre, ist nicht an Sonnenschein und glatten Gesichtern interessiert. Aber er bleibt authentisch und stellt niemanden bloß. Man merkt seinen Bildern an, dass er die Personen und ihre Umwelt schätzt und respektiert.“

Für ein zweites Projekt – als Artist in Residence der RWE Stiftung – war Mölleken drei Monate lang im Tagebaugebiet Garzweiler unterwegs. Er hat sich im Abbau umgesehen, die verlassenen Dörfer und die neuen Dörfer besucht, mit Bewohnern und RWE-Mitarbeitern gesprochen und auch sie fotografiert.

Die großen Bilder des Baggers und der aufgewühlten Landschaft, die Schichten des Millionen Jahre alten Erdreichs – schön und atemberaubend zugleich. Es ist kein einfaches Geschäft, das hier betrieben wird. Allein das Abbaufeld von Garzweiler II ist 48 km² groß, der größte Bagger ist 96 Meter hoch, 240 Meter lang und 13.500 Tonnen schwer. Größe, Zeit, die eigene Position – es wird hier relativ. Rund 290 km² Land hat der rheinische Tagebau bisher in Anspruch genommen – 200 km² sind davon bis heute wieder nutzbar gemacht worden. In den Fotos schwingt all dies mit. Sie sind eindrucksvoll und mindestens so vielschichtig, wie der Tagebau selbst.

Die Ausstellung in der Galerie des RWE Towers läuft bis zum 12. November 2010 und kann montags bis freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist kostenlos. Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erschienen. Er ist in der Ausstellung gegen eine Spende erhältlich.

Quelle: RWE EnergieKulturRuhr

- Website des Fotografen Sebastian Mölleken
- Blogeintrag mit weiteren Bildbeispielen aus der Fotoserie Lebensadern

Wann und wo:
RWE-Tower Dortmund
Freistuhl 7
44137 Dortmund
9. September – 12. November 2010


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