Genützt hat es allerdings nichts. Knappe drei Monate nach der vollmundigen Ankündigung des Linke-Parteivorstandes, unter die Immobilieninvestoren zu gehen, um die betreffenden Wohnungen “in das Eigentum der selbstorganisierten Bewohnerinnen und Bewohner (zu) überführen, damit diese sie langfristig eigenständig bewirtschaften können”, hat das Bundesfinanzministerium das linke Gebot für die ehemaligen DDR-Betriebswohnungen an über 40 Standorten in Ostdeutschland bereits in der ersten Runde aussortiert. Damit erweise sich, teilte Heidrun Bluhm, die Aufsichtsratsvorsitzende von “Fairwohnen“ im „Neuen Deutschland“ mit, dass “das öffentliche Gerede von Mieterschutz, Kündigungsschutz älterer und schutzbedürftiger Mieter und letztlich Selbstorganisation am Ende nichts wert” sei. Weiter müssten Mieter in Deutschland zu Millionen auf der Straße leben, andere Mieterinnen und Mieter dienten „als die Renditezahler für die Heuschrecken”.
Wie bereits zu DDR-Zeiten für die Vorgängerpartei SED bleibe die Wohnungsfrage als soziales Problem allerdings „auch ohne Kaufoption beim Bund“ eine Aufgabe für die Linke. Die Reaktion der Menschen im Land habe gezeigt, dass die Strategie einer eigenen linken immobiliengesellschaft richtig sei. So waren zahlreiche Strausberger Offiziersfamilien an FairWohnen interessiert gewesen, die meisten von ihnen Renter im Alter ab 75 aufwärts – also genau die Generation, die mit dem Kauf einer alten DDR-Neubauwohnung noch richtig für die Zukunft vorsorgen kann. „Bedingung dafür wäre, dass nicht ein gieriger Investor den Zuschlag für die TLG-Wohnungen erhält und die Mieten ungeniert anhebt“, klärte das ND bereits in der Startphase auf, was den Mietern in den 55-Quadratmeter-Dreiraumwohnungen in der begehrten Straußberger Premiumwohnlage demnächst droht: "Rein rechtlich" könne die Miete "aller drei Jahre um 20 Prozent erhöht" werden.