Politiker, Stars aus Hollywood und andere Berühmtheiten gehen nie ohne ihre persönlichen Bodyguards vor die Tür. Diese sollen sie vor Attacken und anderen Gefahren beschützen. Doch wie wird man zum Bodyguard und wie ist der Verdienst in diesem Beruf?
Das sind die Aufgaben eines Bodyguards
Ein Bodyguard hat dafür Sorge zu tragen, dass der zu beschützenden Person nichts passiert, weder durch andere Menschen noch durch andere Einflüsse.
Bodyguards werden auch bei Veranstaltungen eingesetzt. Hier beschützen sie nicht eine bestimmte Person, sondern sorgen für die Sicherheit der ganzen Veranstaltung.
Auch in den Aufgabenbereich der Bodyguards fällt der Objektschutz. Sie bewachen dabei Häuser oder transportieren Wertsachen.
Nicht selten müssen Bodyguards auch detektivische Arbeiten leisten, um Gefahren zu erkennen und dann dagegen anzugehen.
Beschützt werden müssen meistens Personen, die in der Öffentlichkeit stehen oder durch Zeugenschutz oder andere Umstände Schutz benötigen.
So ist der Personenschutz in Deutschland organisiert
In Deutschland gibt es sowohl staatlichen als auch privaten Personenschutz. Schauspieler oder anderweitige Berühmtheiten müssen ihre Leibwächter selbst engagieren und sie aus eigener Tasche bezahlen.
Für die Sicherheit der Mitglieder der Verfassungsorgane in Deutschland ist das Bundeskriminalamt zuständig. Ministerpräsidenten und Minister werden vom jeweiligen Landeskriminalamt beschützt.
Im Personenschutz gibt es verschiedene Gefährdungsstufen. Doch selbst bei höchster Gefährdungsstufe ist es sehr selten, dass staatlicher Personenschutz bei privaten Personen angewendet wird.
Für private Personenschutzunternehmen gibt es gesetzliche Regelungen und sie müssen spezielle Voraussetzungen erfüllen.
So werden Sie zum Bodyguard
In Deutschland gibt es keinen allgemein anerkannten Beruf als Bodyguard. Ausbilden lassen kann man sich von verschiedenen Unternehmen. Hier sollte man aber gut darauf achten, dass man eine gute Ausbildung wählt.
Entscheiden Sie sich für eine Ausbildung, die am Markt anerkannt ist und Ihnen nicht nur Geld abknöpfen will. Am besten eignet sich eine Ausbildung mit einem Zertifikat der Industrie-und Handelskammer. Dieses Zertifikat garantiert geprüfte Ausbildungsinhalte und eine gute Ausbildungsqualität. Solche Lehrgänge dauern meistens etwa sechs Monate mit 8 Unterrichtsstunden am Tag und kosten um die 5000 Euro oder mehr.
Enthalten in der Ausbildung sollten Psychologie, der Umgang mit Fahrzeugen, aber auch die Evakuierung einer Schutzperson und die Abwehr von körperlichen Angriffen sein.
Auch bei der Polizei in den verschiedenen Bundesländern, dem Bundeskriminalamt und der Bundeswehr ist eine Ausbildung als Personenschützer möglich.
Um ein guter Bodyguard zu werden, muss man eine dicke Haut haben. Aggressivität ist in diesem Beruf fehl am Platz. Sie müssen oft Ruhe und Geduld bewahren und von einer auf die andere Sekunde richtig reagieren.
Personenschutzfachkraft (IHK)
Erfolgreiche Arbeit im Personenschutz erfordert eine zertifizierte Weiterbildung als Bodyguard oder Personenschützer - am besten einen IHK-Zertifikatslehrgang.
Qualifikation zum Personenschützer oder Bodyguard als Personenschutzfachkraft (IHK)
Jeder Personenschützer oder Bodyguard musste sich den beruflichen Erfolg in der Sicherheitsbranche, auch nach erfolgreichem Abschluss eines Personenschutz-lehrgangs, hart erarbeiten. Es gilt alle Bereiche der Sicherheit kennenzulernen, Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. Weiterhin muss sich der Personenschützer auch nach der Personenschutzqualifikation ständig weiterbilden und an seinen Schlüsselqualifikationen sowie seiner körperlichen Fitness arbeiten. Immer wichtiger für den Erfolg als Personenschützer werden das gute Beherrschen von Erster-Hilfe und einer Fremdsprache.
Das Bestehen der hohen Anforderungen an die zukünftigen Personenschützer wird mit einem IHK-Zertifikat belohnt. Das anerkannte Zertifikat ist der erste Schritt für jeden, um seinen Traum vom Personenschutz oder Bodyguard zu erfüllen - für erfahrene Sicherheitskräfte, aber auch Branchenneulinge. Jetzt gilt es das Ziel Personenschutz mit Ehrgeiz und Zielstrebigkeit zu verfolgen.
Abschlüsse
Zertifikat Personenschutzfachkraft (IHK) - IHK-ZertifikatslehrgangIHK-Sachkundeprüfung gem. § 34a GewOGewerbliche Waffensachkundeprüfung gem. § 7 WaffGNachweis über Unterrichtung "Lebensrettende Sofortmaßnahmen"
Dabei müssen Sie auch sehr viel "Theoretisches" büffeln: Grundgesetz, Bürgerliches Gesetzbuch, Strafgesetze, Datenschutz und einiges mehr ...
Förderung und Kostenübernahme
Die Kosten für die Ausbildung können von Leistungsträgern, wie z.B. der Arbeitsagentur und der Deutschen Rentenversicherung, bezahlt werden. Zusätzliche Leistungen: Fahrtkostenzuschuss, Kinderbetreuung. Einige Security-Firmen bieten aber auch eventuell eine Kostenübernahme an.
Ausbildungsziele
Nach erfolgreichem Abschluss des Zertifikatslehrgangs Personenschutzfachkraft (IHK) verfügen Sie über die Voraussetzungen für einen Einsatz in allen Bereichen der Sicherheitsdienstleistung. Hierzu zählen neben dem mittelbaren und unmittelbaren Personenschutz auch qualifizierter Objekt- oder Veranstaltungsschutz sowie die Sicherung von Geld- und Werttransporten. Gleichzeitig erwerben Sie soziale Kompetenzen (Soft Skills) in Bereichen wie Pünktlichkeit, umfeldkonformes Verhalten, Diskretion und Teamgeist.
Lehrinhalte
Personenschutzfachkunde Theorie und PraxisObservations- und AufklärungstechnikRechtskundeBetriebswirtschaftliche GrundlagenFachkunde - Vorbereitung auf die IHK-Sachkundeprüfung nach § 34a GewOGrundlagen Fahren im Personenschutz/Abholung und VerbringungPersonenschutzdienstkunde und -maßnahmenVeranstaltungsschutzSicherheitsanalysen und SchutzkonzepteGefahrenabwehr und KrisenreaktionLebensrettende Sofortmaßnahmen (Erste Hilfe) & Defibrillator-SchulungSchießausbildung - Schießen im PersonenschutzGewerbliche Waffensachkunde mit PrüfungPersonenschutzpraxis - fachpraktische Übungen
Ausbildungsformen
Anwendungsbezogene TheorievermittlungPraktische ÜbungenPersonenschutzübungenÜbungen mit FahrzeugenSchießtrainingSport und Kampfsporttraining
Voraussetzungen
Nachweis der Reife (Nachweis über Grundwehrdienst, Ersatzdienst, Zeiten der Berufstätigkeit oder Ausbildung)Führungszeugnis ohne relevante EintragungMindestens 18 Jahre altPhysische Leistungsfähigkeit und GesundheitAngenehme und gepflegte ErscheinungMotivation und Leistungswillen
Es erfolgt jeweils eine schriftliche und mündliche Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Wiederholung einmal möglich
Verdienst und Arbeitsbedingungen
Der Verdienst eines Bodyguards in Deutschland liegt durchschnittlich bei 2000 bis 3000 Euro. Natürlich sind hier nach oben keine Grenzen gesetzt. Doch wirklich reich werden in dem Beruf nur die wenigsten.Man hat die Möglichkeit, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Wenn dieses gut läuft, kann man als Personenschützer seinen Verdienst steigern und gut als Unternehmer verdienen.Die Arbeitszeiten sind sehr unterschiedlich. Sie richten sich danach, für welchen Schutz man gerade zuständig ist. Da Personenschutz oft bei öffentlichen Abendveranstaltungen benötigt wird, müssen Bodyguards demnach nicht selten bis zu später Stunde arbeiten.Der Job als Personenschützer ist nicht leicht. Als Bodyguard geht man durch den Schutz gefährdeter Personen auch immer selbst ein Risiko ein. Nur wer dafür genug Nerven hat, kann ein guter Bodyguard werden.