Von Wolfgang Schlichting – Publizist + Buchautor
Stellen Sie sich einmal vor, dass eine deutsche Mutter ohne Migrationshintergrund zusammen mit ihren 16 Jahre alten Sohn aus Deutschland ausgewiesen würde, die würde die behördlich angeordnete Ausweisung mit der Post zugestellt bekommen, die Koffer für sich und ihren Sohn packen und spätestens 24 Stunden vor dem von der Behörde festgelegten Abreisetermin am Bahnhof zwei Fahrkarten kaufen und mit ihrem Sohn in den Zug steigen, weil man ja nicht unpünktlich ausreisen will.
Wenn eine ausreisepflichtige Libanesin mit ihrem ebenfalls ausreisepflichtigen 16 Jahre alten Sohn, gegen den noch ein Strafverfahren anhängig ist weil er zusammen mit drei Kumpels ein Mädchen sexuell belästigt hat zum zweiten Mal ausreisen muss, läuft das „etwas“ anders ab, da werden im Umfeld des Wohnortes von der Polizei die Straßen abgesperrt und ein „SEK“ eingesetzt, um die Libanesin und ihren Sohn, die bereits am 29. März 2018 einen Asylantrag stellten, der abschlägig beschieden wurde und Mutter und Sohn deshalb laut „Dublin-Abkommen“ nach Spanien ausgeflogen wurden, darum zu „bitten“, der neuerlichen Ausreisepflicht nachzukommen. Nachdem das „SEK“ die beiden mit Mühe dazu „überreden“ konnte, warten die beiden nun in Abschiebehaft sitzenden „friedfertigen“ Flüchtlinge darauf, nach Spanien ausgeflogen zu werden.
Wenn man einmal darüber nach denkt, dass derzeit rund eine Million ausreisepflichtige Ausländer genau wie die Libanesin nebst Sohn mit ein paar hundert Hundertschaften der Polizei und ein paar tausend „SEK“ zu ihrer Ausreise „überredet“ werden müssen, hege ich berechtigte Zweifel daran, dass es der Herr Seehofer getreu dem Motto seiner Chefin: „Wir schaffen das“ in den nächsten zehn Jahren schafft, die ausreisepflichtigen Ausländer außer Landes zu befördern, weil die nicht so folgsam wie Deutsche sind!!!
SEK-Einsatz: Libanesische Familie weigert sich auszureisen
Eine libanesische Familie sollte nach Spanien überstellt werden, weigerte sich. Die Lage eskalierte: SEK-Einsatz!
Die Mutter (39) und ihre drei Söhne (10, 16, 19) leben derzeit in einer städtischen Unterkunft. Nachdem gegen den 16-Jährigen wegen sexueller Belästigung ermittelt worden sein soll, sollte die Familie jetzt nach dem Dubliner Abkommen in ein anderes EU-Land zurückgebracht werden – in dem Fall Spanien.