Ausreden, flüchtiger Erfolg und deine Leidenschaft

Von Seibesser @seibesser

In diesem Artikel erfährst du was ich während der 30Tage Challenge gelernt habe. Ein Artikel über Ausreden, flüchtigen Erfolg und Leidenschaft. Du findest ständig ausreden? Sie werden immer da sein. Lese weiter…

Mir ist eine Sache klargeworden. Das ist wohl die wichtigste Lektion der ganzen Challenge. Ausreden wird es immer geben. Immer. Du wirst an jedem Tag ausreichend Gründe finden, um „es“ nicht zu machen. Wirklich, an jedem Tag. Entscheidend ist dann, ob du dich auf die Ausreden fokussierst, oder auf die Wege, die es dir ermöglichen die Tätigkeit auszuführen.

Erschreckend für mich war es auch, wie verdammt einfach es ist nicht das zu machen, was man sich selbst vorgenommen hat. Weil erst da wurde mir so richtig bewusst, dass es nicht ausreicht einen Traum oder eine Vision zu haben. Entscheidend ist es jeden verdammten Tag daran zu arbeiten. Denn wenn du heute schon genügend Ausreden hast, um nicht das zu machen was du eigentlich möchtest, was soll dann mit Morgen sein? Ist morgen wirklich so viel anders als heute? Nein. Du wirst morgen die gleichen Ausreden haben, wie heute. Daher ist es wichtig sich dem bewusst zu werden und nicht auf die Ausreden zu schauen, sondern „es“ einfach zu machen. Nike macht es vor: „Just Do it.“

Klar, ist es leichter gesagt als getan. Daher gibt es auch eine ganze Industrie um dieses Thema herum. Produktivität, Motivation, Selbstoptimierung usw. Alles wofür ich mich interessiere und über das ich geschrieben habe. Wäre es einfach, dann gäbe es das Bedürfnis nach den Büchern, Ratgebern und CD’s nicht.

Bloß kann ich dir eins sagen. Kein Produkt auf dieser Welt kann dir helfen, wenn du es selbst nicht machst. Alle Produkte oder auch zum Beispiel Blogs, die du liest, können dir Ideen geben, Möglichkeiten aufzeigen, Türen öffnen, aber du selbst musst „es“ machen und durch die Tür gehen. Keiner wird es für dich machen.

Du kannst dein ganzes Leben damit verbringen zu lesen, wie du dein Ziel erreichen kannst. Wenn du aber nicht die notwendigen Schritte gehst, um dein Ziel zu erreichen, dann machst du etwas falsch. Denn während du versucht hast zu lernen, wie du dein Ziel erreichen kannst, hast du eins vernachlässigst – du hast nicht das gemacht, was du hättest machen müssen, um dein Ziel zu erreichen.

Irgendetwas hat dich davon abgehalten. Du hattest ausreichend Gründe, um dein Vorhaben nicht anzugehen. Du wolltest mehr über dein Ziel lernen, weil du Angst hattest es selbst nachzugehen. Du bist nicht alleine. Die meisten Menschen haben das Problem. Angst vor der eigentlichen Sache. Schau dir an was die meisten Menschen machen, bevor sie die eigentliche Sache angehen. Ich selbst bin einer von denen. Es hat lange gebraucht, bis ich mich getraut habe einen Blog zu veröffentlichen. Immer wieder habe ich eine Ausrede gefunden, um es nicht zu machen. „Bevor ich den Blog schreibe, muss ich aber noch XYZ gelesen haben!“

Nein, du machst die Sache selbst, lernst aus deinen Fehlern und liest nebenbei. Das Lernen über die Sache darf nicht „das Ding“ selbst – dein Vorhaben – ersetzen.

Beständigkeit

Das was du erreichen möchtest, das was du werden möchtest, das was du machen möchtest, benötigt jeden Tag deine Aufmerksamkeit. Auch wenn du es nicht schaffst jeden Tag fokussiert an deinem Vorhaben zu arbeiten, ist es wichtig wenigstens etwas dafür zu machen. Sich hinzusetzen und zu überlegen was die nächsten Schritte sind und wann du sie angehst reicht oft schon aus.

Ich habe vor kurzem folgendes gelesen:

Erfolg ist schwer zu erreichen und flüchtig einst man es erreicht.

Auch wenn ich während der 30Tage Challenge keinen riesigen Erfolg zu feiern hatte, ist mir eins klar geworden. Alles das es wert ist zu erreichen erfordert Momentum. Meine Fähigkeit zu schreiben, schnell Ideen zu entwickeln und diese auszuformulieren waren nie so gut, wie während der 30Tage Challenge. Denn ich habe mich gezwungen jeden Tag etwas zu leisten. Jeden Tag habe ich an meinen Fähigkeiten gearbeitet. Und so fühlte ich selbst, wie ich mich stetig verbessert habe.

Jetzt, die letzten Tage, habe ich eine Pause vom Schreiben genommen. Nicht ganz bewusst, sondern eher gezwungener Maßen. Und sofort habe ich festgestellt, dass ich nicht so leicht und schnell Ideen finde und diese ausarbeiten kann. Tja.

Das macht mir wirklich Angst. Denn ich weiß nicht, ob es bei allen so ist. Aber wenn ich etwas ein paar Tage lang nicht mache, stelle ich sofort fest, dass ich schlechter geworden bin. Schwächer, langsamer. Wir haben wohl nur eine Entscheidung zu treffen. Jeden Tag. Zwei Optionen. Entweder wir entscheiden uns „besser“ zu werden und machen das, was wir zu machen haben, oder wir entscheiden uns dagegen.

Jede dieser Optionen hat ein anderes Endziel. Das Endziel der 1. Option ist das Erreichen deines „Bestmöglichen“, in jeglicher Hinsicht. Das Endziel der 2. Option ist erst die Stagnation und auf Dauer die Rückbildung.

Lege Acht auf deine Fähigkeiten. Wie gut bist du in dem was du machst? Und werde dir dann bewusst, dass wenn du es nur ein paar Tage lang nicht machst, du nicht mehr so gut bist, wie du es noch vor ein paar Tagen warst. Während ich diesen Satz geschrieben habe, überkam mich ein Gefühl der Angst. Denn diese Erkenntnis lässt mich leicht paranoid werden. Es zeigt mir, dass ich mich nicht wirklich „Ausruhen“ kann, wenn ich das erreichen möchte, wovon ich Träume.

Um auf das Zitat wieder zurückzukommen:„Erfolg ist schwer zu erreichen und flüchtig einst man es erreicht”. Der Erfolg in meiner 30Tage Challenge bestand in meiner Fähigkeit. Ich bin besser geworden. Aber sobald ich mir erlaubt habe mich auszuruhen und nichts mehr dafür zu machen, wurde ich sofort schlechter. Der Erfolg war nur von einer sehr kurzen Dauer.
Hätte ich weitergeschrieben, anstatt mich mit meinen verbesserten Fähigkeiten zufrieden zu geben, wäre ich jetzt schon wesentlich besser, weiter in meinem Prozess.

Verdammt, mich macht es wahnsinnig. Egal wie viel Zeit du in etwas investierst, egal wie viel Gedanken du dir darüber gemacht hast, egal wie viel du über das Thema gelesen hast, wenn du aufhörst es zu machen, wirst du schlechter werden. Nicht einmal stagnieren, sondern dich wieder zurück entwickeln. „Fuck.“

Was ist dann überhaupt der Sinn des Ganzen?

Was ist der Sinn des Ganzen, wenn ich hart an etwas arbeite, es aber verliere, wenn ich aufhöre? Der Sinn besteht in der Sache selbst. Ab einem bestimmten Zeitpunkt machst du etwas wegen der Sache selbst. Du machst es nicht mehr wegen eines Zieles. Du machst es, weil die Sache selbst dein Ziel geworden ist. Ich glaube das ist was man mit „seine Leidenschaft zu leben“ meint. Du machst das was du liebst zu machen, weil du es liebst zu machen. Das erreichen des Zieles ist ein Nebenprodukt deiner Leidenschaft.

Die Sache selbst lehrt dich Lektionen, die du sonst nie gelernt hättest. Ausserdem wirst du im Prozess des „Machens“ zu etwas, das du davor nicht warst. Du entwickelst dich. Nicht nur deine Fähigkeiten verbessern sich, sondern deine Ansichten, deine Einstellungen und Philosophien zum Leben ändern sich. Du bekommst ein schärferes Bild der Realität. Du wirst erfahren was es bedeutet einen Weg zu gehen. Der Weg selbst wird zum Ziel. URGGH, zu oft gehört.

Und ausserdem… was würdest du stattdessen machen? Vielleicht mag es dir so vorkommen, als gäbe es wahnsinnig viele Dinge, die du machen kannst, welche dir Spaß machen. Aber das ist viel mehr eine Illusion als Realität. Denn schaust du hinter den Schein, der dir vermarktet wird, wirst du entdecken, dass es nicht vieles gibt, das dich erfüllt.

Finde diese Sache und gehe ihr nach.

Ist es wirklich so cool sich auszuruhen? Ist es wirklich so cool Fernsehen zu schauen? Ist es wirklich so cool faul zu sein? Ist es wirlkich so cool auf Facebook abzuhängen? Nein. Egal wie schwer es ist, egal wie weh es tut. Nichts ist so zufriedenstellend, wie seinen eigenen Weg zu gehen.
Zu wissen, dass man sich verbessert, zu wissen, dass man sich entwickelt, lernt, zu wissen dass man durch das „Machen der Sache“ das Leben erlebt. Durch Höhen und Tiefen zu gehen. Durch gute und schlechte Zeiten. Nicht im Fernsehen. Nein, in der Realität.

Ich zum Beispiel hasse es zu schreiben, bis ich anfangen zu schreiben. Wenn ich einmal anfange und meinen Flow finde, gibt es für mich nicht vieles, das mir mehr Spaß macht. So ist es auch, wenn ich auf eine Bühne gehe. Ich hasse es aufzutreten, bis ich auf der Bühne stehe und spreche. Dann liebe ich es. Die Frage ist immer nur, wofür entscheiden wir uns?
Es wird immer ausreichend Gründe geben, deine Leidenschaft nicht zu leben. Du entscheidest, was du mit deinem Leben anfängst.

Was wirst DU machen?

Foto von Superscramble(WikiCommons), danke