Mit dem Tag meiner Zusage für Australien stand fest, dass ich surfen lernen wollte. Ich wollte genau so cool die Wellen reiten, wie ich es schon unzählige Male im Fernsehen gesehen hatte. Von der Uni aus fuhren wir im Oktober dann in ein Surf-Camp. Ein ganzes Wochenende Ferienlager-Stimmung mit unzähligen Surfertypen. Hach jaaaa... Aber ich wäre nicht ich, wenn ich mich nicht verdammt dämlich angestellt hätte:
Nach einer ewig langen Busfahrt kommen wir endlich in die Nähe des Camps und der Busfahrer warnt uns schon vor, dass die Surflehrer einen immer verarschen wollen und beim letzten mal alle nackt da standen. Er will, dass wir sie verarschen und egal was sie diesmal machen, wir einfach im Bus tanzen und sie ignorieren... Nichts leichter als das... Bis zu dem Zeitpunkt, wo 15-20 Surfer ihre nackten Ärsche präsentieren und sofort alle ein Foto machen wollen... Mission fehlgeschlagen. Aus dem Bus ausgestiegen erzählten sie uns, dass wir unsere Badesachen anziehen müssten, weil wir noch eine nächtliche Surfstunde hätten. Na klaaaaaaaaa.... Aber man will ja kein Spielverderber sein, also ab in die Badesachen, Wetsuit über und ab unter die Dusche. „Haaaahaaaaa verarscht“ hören wir dann noch von den lachenden Surflehrern, und dann können wir uns wieder umziehen.
Ach jaaa, Freitag Abend gab es sofort die Regel, dass in dem Camp nur Englisch gesprochen wird und nichts anderes...So wirklich ernst genommen hat das keiner, bis Cäcilia mir gerade was erzählen wollte (natürlich auf deutsch) und es sofort hieß „das war kein englisch 20 Push-ups“
Der Samstag fing so an, dass wir ganz liebevoll von einem der Instructor um 8 geweckt wurden, es immer noch am regnen war, wir schnell frühstücken konnten und es dann auch schon ab aufs Board ging... Nach einer kleinen Einweisung mit allen wichtigen Do's und Dont`s marschierten wir dann mit den gefühlt riesengroßen und super schweren Brettern ab an den Strand. Das allein stellte sich schon als eine Aufgabe für sich heraus. Endlich angekommen gab es dann erst mal Trockenübungen, wie man am besten aufsteht (und bei mir klappte es schon im Trockenen nicht) und dann ab ins Wasser...Ich war wirklich nervös, aber einmal im Wasser war alle Angst und Sorge vergessen und es ging ab aufs Brett. Ich weiß nicht, wie viel Salzwasser ich geschluckt oder in die Augen bekommen habe. Nach 2 Std. ging es dann zum Mittag zurück ins Camp, zu diesem Zeitpunkt war ich schon wie erschlagen. Doch nach einer kurzen Pause ging es dann zur 2. Surfstunde und wieder das gleiche Spiel... Das einzige, was ich geschafft habe, war auf den Knien zu surfen, aber immerhin. Nach dem Surfen haben wir unsere Wetsuits direkt angelassen, nur fix unseren Goon geholt und dann gings zum Kajak fahren... Auch da gabs wieder ein paar Regeln, die uns vorher haargenau erklärt wurden, so lautete eine Regel: Kein Alkohol im Kajak. Hmm was war noch mal Goon?! Ach ja Alkohol und die Instructor hatten uns ja quasi genötigt welchen mitzunehmen. Es gab sogar welchen umsonst von ihnen... Die Regel schien also nicht mehr in Kraft zu sein. Die Kajaks waren alles 2er-Kajaks, und wir waren zu viele, also musste in jedes Kajak noch eine dritte Person. In unserem Fall, war ich das... Ich saß also in der Mitte zusammen gekauert und war für den Alkohol in unserem Boot verantwortlich, da es ja auch nur 2 Paddel pro Boot gab. Wir wollten eigentlich zum so einem Seil paddeln und wer Lust hatte sollte sich dann von da ins Wasser stürzen, aber leider war das Seil abgeschnitten. Also wurde nur ein Gruppenfoto gemacht und wir haben 1,5 Runden „I have never ever...“ gespielt. Wenn sich das nicht wie Klassenfahrt anfühlt. Nach besagten 1,5 Runden ging sowohl der Alkohol aus, als auch die Zeit, um 5 p.m. sollte nämlich der Shuttle zum Bottleshop losgehen um für den Abend vorsorgen zu können. Also ruderten wir fix zurück...