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Es wurde behauptet, dass ausländische Kontrolle über weite Teile der Sinai-Halbinsel durch Betrug erlangt worden ist. Der Vorwurf wurde von den ägyptischen Schriftsteller und Intellektuellen Fahmi Howeidi erhoben, dass über „800 qkm der Halbinsel, die von Ausländern erworben wurde, einschließlich Israelis, durch betrügerische Mittel“ erlangt wurden gemacht. Zudem sei ein 1000 Wohneinheiten im Roten Meer Ferienort Sharm El-Sheikh umfassendes Resort durch Betrug in ausländische Hände gelangt.Die fraglichen Landkäufe wurden laut Mr.Howeidi von einem ägyptischen Unternehmen abgeschlossen, als Fassade für eine „deutsche“ Gesellschaft, die 11 Anwälte beschäftigte, um 450 Gerichtsentscheidungen auszuhebeln, sodass die Registrierung und Zahlung ausserhalb Ägyptens erfolgreich abgewickelt werden konnten.
In einem Artikel der kuwaitischen Zeitung Al Row’ya (Die Vision), sagte Mr.Howeidi, „Der schlimmste Aspekt hierbei ist, daß alle diese Abkommen zugunsten der israelischen Eigentümer und Unternehmen waren.
„In dieser Situation sehen wir etwas viel ernsteres als „Tourismus und ausländische Investitionen“, es wird ein System mit politischen Konsequenzen offensichtlich für jedermann“, sagte er.Zu einer Zeit, als die ägyptischen Medien Warnungen über illegale Grenzübertritte von Palästinensern in den Sinai verbreiteten, arbeiteten Israelis um alles, was sie an Immobilien und Grundstücke in der ägyptischen Halbinsel finden können, in die Hand zu bekommen.
Howeidi lenkte die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, dass dies nicht der erste derartige Fall sei , nachdem die Firma Syaj schon angeklagt worden war, als sie 6500 Quadratmeter Land an der Grenze bei Taba gekauft hat und es sich herausstellte, dass einer der Finanziers der Transaktion die israelische Lemerre Company war.
Später wurde auch entdeckt, dass einer der Teilnehmer dieser Transaktion ein ehemaliger israelischer General war, der im Jahr 2000 und 2002 zwei Artikel in amerikanischen Zeitungen veröffentlicht hatte, dass die Taba-Entscheidung zugunsten Ägyptens nicht zu Israels nationaler Sicherheit beitrage und dass es „überprüft“ werden müsse, damit diese „Lücke“ geschlossen werde.
Hierzu noch ein ergänzender Artikel der NZZ vom 13.4.
Hinweise auf Entführungspläne auf Sinai-Halbinsel
Jerusalem gibt Terrorwarnung an israelische Bürger aus
Die Regierung in Jerusalem hat alle Israeli in einer «dringenden» Warnung zum sofortigen Verlassen der Sinai-Halbinsel aufgefordert.
(ddp) Der am Dienstag veröffentlichte Aufruf spricht von «konkreten Hinweisen» dafür, dass Terroristen die Entführung israelischer Bürger planten. Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, und die Warnung ist aussergewöhnlich scharf formuliert.
Nach ägyptischen Angaben halten sich derzeit etwa 35’000 Israeli in dem Gebiet auf. Israel hat zwar eine ständige Reisewarnung, die von Abstechern in die Sinai-Wüste abrät, doch wird dies von tausenden Israeli stets geflissentlich ignoriert. Mit dem Aufruf, «sofort abzureisen und heimzukehren» versuchte die israelische Regierung am Dienstag, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu wecken, damit Israeli ihre Verwandten und Bekannten, die in der Gebiet unterwegs sind, möglichst rasch von der drohenden Gefahr unterrichten.
2004 hatten Selbstmordattentäter Anschläge auf ein Hotel und mehrere Campingplätze auf der Halbinsel verübt, von denen man wusste, dass sich dort viele Israeli aufhielten. Dutzende Menschen wurden damals getötet und Hunderte verletzt.
Die israelischen Streitkräfte hatten die Halbinsel im Sechs-Tage-Krieg von 1967 erobert.
Im Friedensvertrag von 1982 gab Israel das Gebiet an Ägypten zurück.