Beim Auszug aus ihrer ABG Frankfurt Holding-Wohnung bekamen Bekannte einen Fragebogen zum Auszugs-Grund. Eine der Optionen: Ausländer-Anteil zu hoch. Meine Bekannten, Frankfurter mit Migrationshintergrund und nach Stammtisch-Definition Ausländer, haben den Fragebogen um eine weitere Option ergänzt: Nazi-Anteil zu hoch. Denn neulich hatte jemand mit Edding ein Hakenkreuz an ihre Wohnungstür gemalt. Beim Abwischen kam ein Nachbar dazu, ebenfalls Migrationsfrankfurter, und berichtete, dass ihm das Gleiche passiert sei. Er habe den Übeltäter, einen autochthonen Sozialhilfeempfänger, ordentlich vermöbelt und der falle ihm seitdem immer um den Hals, wenn er ihn sehe. Sollte diese Lösung Schule machen? Wäre es nicht besser, wenn die ABG Frankfurt Holding auf derart tendenziöse Fragen verzichtete und ihren Mietern stattdessen vermittelte, dass alle Frankfurter gleichermaßen willkommen sind? Die ABG Frankfurt Holding, die größte Wohnungsbaugesellschaft in Frankfurt, befindet sich im Besitz der Stadt Frankfurt. Aufsichtsratsvorsitzender: Oberbürgermeister Peter Feldmann/SPD. Rund 40 % der Einwohner Frankfurts haben einen Migrationshintergrund, ob mit deutschem Pass oder ohne.