„Schon ein Anstieg der Umlage laut dem Gesetz für Erneuerbare Energien um einen weiteren halben Cent je Kilowattstunde würde die Industrie direkt mit mehreren hundert Millionen Euro zusätzlich belasten“,erklärte der BDI-Chef Ulrich Grillo (vermutlich nicht annähernd verwandt mit dem italienischen Polit-Enfant terrible Beppe Grillo, sonst würde er solchen Mist nicht öffentlich verzapfen). Unausgesprochen blieb die entlarvende Fortsetzung dieses Satzes mit der Begründung: das können doch locker die Kleinverbraucher übernehmen, ein halber Cent mehr ist ja nun wirklich nicht die Welt! Aber da schweigt des Sängers Höflichkeit und zwar aus gutem Grunde! Wozu soll auch die deutsche, oder irgendeine andere Industrie Energie sparen, wenn man mit Arbeitsplätzen so trefflich diejenigen erpressen kann, die immer dankbar und (natürlich) ohne jede Gegenleistung, die Händchen aufhalten, damit der wohlmeinende und (ebenfalls natürlich) ohne eine Gegenleistung zu erwartende Manager beim harten Händedruck ein paar nette Scheinchen transferieren? Energiesparen ist nur etwas für Idioten, die sich mit dem Politikbetrieb im Kapitalismus nicht auskennen! Solang der Bürger zahlt, sowohl seine Steuern, als auch seine energiekosten und auch noch mancherlei andere, meist ziemlich nutzlose Dinge, solange braucht sich die Industrie wahrlich keinen Kopf machen! Konservative und Liberale haben immer ein offenes Ohr (und die bereits erwähnte offene Hand) für die Sorgen und Nöte der Manager, die schon schwer genug belastet sind vom ungeheuren Druck sozialer Verantwortung. Aber machen wir uns nichts vor. Die offenen Hände sind auch in den anderen Parteien des gesamten Spektrums zu finden, vielleicht nicht ganz so zahlreich und vielleicht auch nicht ganz so klebrig, aber sie sind da!
weiterführende Links:
- Energiepolitik - Industrie fordert Energiepreisbremse von Merkel (Artikel auf Handelsblatt vom 28.4.2013)