In der T&B-Industrie kommt es täglich zu zahlreichen Menschen- und Arbeitsrechtverletzungen sowie hohen, oft unnötigen Umweltbelastungen. Unternehmen in der T&B-Industrie können an vielen Stellen in ihrer Wertschöpfungskette ansetzen, eine nachhaltige Denkweise zu integrieren.
Kaum eine größere Markenfirma in der Bekleidungsbranche stellt ihre Produkte in eigenen Betriebsstätten mehr her. Produziert wird in rechtlich eigenständigen, wirtschaftlich abhängigen Zulieferbetrieben, vorwiegend in Niedrig- und Billiglohnländern. Durch diese große Abhängigkeit der Zulieferbetriebe haben die Markenhersteller großen Einfluss darauf, nach welchen Qualitäts-, Arbeits- und ökologischen Standards ihre Zulieferer produzieren. Damit stehen sie auch in der Verantwortung den notwendigen Aufwand für ökosozial verträgliche Bedingungen zu betreiben.
Die negativen externen Effekte aus ökologischer und sozialer Sicht, die mit der Herstellung und Verwendung von Produkten verursacht werden, sind Ausgangspunkt des Nachhaltigkeits-Marketings (vgl. Belz 2004, S. 475).Ein Aktivwerden in Sachen Verantwortungsübernahme und –umsetzung aus Unternehmenssicht wird nicht nur aus moralischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht immer wichtiger wird.
Denn die stärksten Treiber des Nachhaltigkeits-Marketings stellen die Kunden dar. Danach kommen die Unternehmenseigner und/oder das Management. Die Öffentlichkeit spielt ebenfalls eine gewichtige Rolle als Treiber des Nachhaltigkeits-Marketings. Speziell kritische Anspruchsgruppen, wie NGOs, haben durch jahrzehntelange Sensibilisierungsarbeit und Kampagnen die breite Öffentlichkeit beeinflusst (vgl. ebd., S. 29).