Der kleine Ort Nagarkot liegt ca 32 Kilometer östlich von Kathmandu und befindet sich am Kamm der Ostseite des Kathmandutals auf 2195 Meter.
Die meisten Besucher die es nach Nagarkot verschlägt kommen wegen der Aussicht auf die Berge. Bei gutem Wetter hat man hier einen atemberaubenden Ausblick auf den Himalaya, unter anderem auf die Gebirgskette des Langtang Lirung (7226) und Gangchempo (6387) und bei sehr guter Sicht sogar auf den Shishapangma (8027).
Im „Zentrum“ von Nagarkot gibt es ein paar kleine Restaurants, Läden und Bars im Großen und Ganzen befindet sich hier der Tourismus in den Kinderschuhen und wird sich sicher in den nächsten Jahren weiter entwickeln.
Noch ist Nagarkot ein verschlafenes Nest das zum Entdecken und Entspannen einlädt.
Der Ort eignet sich sehr gut als „Hideaway“ wenn man mal kurz der großen Stadt Kathmandu entfliehen will, um ein paar Tage in der Natur zu verbringen.
Ausflugsziel mit Blick auf den Himalaya: Ab nach Nagarkot
Im Tal von Kathmandu kann man ohne großen Aufwand und lange Busfahrten einige tolle Orte in der Nähe entdecken.
Wer von seinem Urlaub noch einige Tage übrig hat oder wie wir in Kathmandu quasi fest sitzt (wir mussten 8 Tage auf unser Indien Visum warten) und keine Lust hat, die ganze Zeit in der Stadt zu verbringen. Den kann ich den schönen Orte Nagarkot ans Herz legen.
Anreise nach Nagarkot:
Die Anreise nach Nagarkot ist eigentlich sehr sehr einfach, von Kathmandu aus muss man erst mal nach Bhaktapur, dort steigt man dann in den Bus nach Nagarkot um. Mit dem Lokal Bus kostet das Ganze nicht mal 2€(!!!) pro Person.
Die Busse von Kathmandu nach Bhaktapur starten fast alle 20 min von “Old Bus Park”. Man muss die Busse nicht im Vorhinein buchen. In Bhaktapur steigt man dann in den Bus nach Nagarkot um, einfach die Einheimischen Fragen die zeigen einem gerne den richtigen Bus.
Wer es einfacher und bequemer haben will kann sich von Kathmandu nach Nagarkot von einem privaten Fahrer für ca 1000 Rupien bringen lassen. Viele Unterkünfte bieten auch einen privaten Transfer an, einfach auf der jeweiligen Webseite erkundigen.
Wir haben uns für den Bus entschieden und nur schon die Anfahrt war ein tolles Abenteuer, die nepalesischen Lokal-Busse sind nicht gerade im besten Zustand aber es ist alles gut gegangen 😉
Für die Anreise mit dem Bus benötigt man ca 2-3 Stunden.
Anreise mit dem Motorrad:
Wer sich sicher genug fühlt kann sich in Kathmandu auch ein Motorrad leihen und auf eigene Faust nach Nagarkot fahren. Die Straßen sind für nepalesische Verhältnisse ok und wer Motorrad fahren kann, für den solle diese tolle Tour kein Problem sein. Wenig geübten Fahrern ist von der eigenen Anreise eher abzuraten.
Aktivitäten in Nagarkot:
Der Grund warum Menschen nach Nagarkot kommen ist die Chance einen Blick auf das Himalaya Gebirge zu erhaschen. Dafür gibt es auch einen Viewpoint, der ca 10 KM vom „Dorf Zentrum“ entfernt ist… dazu später unsere Geschichte
Auch gibt es um den Ort einige leichte Trekking Routen zwischen 2-6 Stunden Gehzeit. Die meisten Treks sind beschildert und auch für Anfänger bzw. für Menschen die nicht so trittsicher sind zu machen. Die Routen sind perfekt für alle die ein bisschen in der Landschaft rum wandern und nicht länger als einen Tag unterwegs sein wollen. Die ganz Harten können auch von Nagarkot nach Dhulikel Trekken, für den Trek braucht man ca 6-9 Stunden.
Auf zum Viewpoint von Nagarkot…oder auch nicht!
Wenn man bei Google nach Nagarkot sucht, kommt immer wieder dieses spektakuläre Bild von einem Turm, der sogenannte Nagarkot-Viewpoint. Auch wir wollten zu diesem Viewpoint und haben uns für den Sonnenuntergang entscheiden.
Wir erkundigten uns im Dorf wie lange man ca. dorhin braucht, als Antwort bekamen wir zwischen 20 und 40 Minuten Gehzeit. So brachen wir ca um 16:00 vom Dorf „Zentrum“ Richtung Viewpoint auf. Vom Zentrum muss man einfach nur der Straße Richtung Osten folgen, als Orientierung kann man sich an die Militär Basis halten, die direkt an der Straße zum Viewpoint liegt.
Nach ca 30 Minuten mussten wir leider feststellen, dass wir nicht mal die Hälfte des Weges geschafft haben, um ca 17:00 war uns klar, dass wir es bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht mehr zum Viewpoint schaffen werden. Kurze Zeit darauf fing es an wie aus Kübeln zu Regnen und wir suchten unter eine provisorische Bushaltestelle, neben der Straße als Schutz vom Regen.
Langsam aber sicher wurde es Dunkel und uns drei wurde bewusst dass wir irgendwie im Dunkeln und Regen zurück ins Dorf finden müssen. Mit unseren Handylichtern gingen wir die Straße entlang. bis uns auf einmal ein alter Pickup näherte, wir witterten unsere Chance und hielten das Auto an. Wir fragte gleich nett den Einheimischen ob er uns doch mit ins Dorf nehmen könnte, da wir kein Licht hatten und schon total durchnässt waren.
Er willigte gleich ein und brachte uns sicher ins Dorf zurück, wir wollten ihn noch Geld geben oder zum Tee einladen aber er wollte nichts annehmen. Diese kleine Geschichte zeigt auch, wie extrem freundlich und nett die Nepalesen sind, wirklich ganz tolle Menschen!
Tja den Viewpoint bzw. die Aussicht haben wir leider nicht gesehen aber dafür ein bisschen Action und Abenteuer erlebt. =)
Was lernt uns die Geschichte: Wenn die Einheimischen in Nepal sagen, man braucht ca. 20-30 Minuten, dann kann man als Europäer schon mal mit 1-2 Stunden rechnen. Die meisten sind in den Bergen aufgewachsen und gehen solche Straßen und Wege schon seit sie Kinder waren, da können wir (leider) nicht mithalten! 😉
Unsere Unterkunft in Nagarkot:
In Nagarkot haben wir uns für das Hotel „The end of the Universe“ entschieden, wir haben uns vorher bei Booking.com umgeschaut und lagen mit unserer Entscheidung total richtig!
Die Unterkunft ist vom Dorfplatz ca. 10 min. Fußmarsch entfernt und liegt auf einem kleinen Hügel neben dem Shiva Tempel. Einfach den Schildern folgen oder sich bei den freundlichen Einheimischen durchfragen.
Das „Hotel End of the Universe“ ist eine sehr schöne „Anlage“ mit kleinen Hütten (wie Bungalows) am Hang, welche alle sehr liebevoll eingerichtet sind. Am Haupthause, wo sich auch das Restaurant befindet gibt es eine sehr schöne Terrasse die zum Verweilen einlädt. Auch das hauseigene Restaurant ist sehr zu empfehlen, auch wenn die Preise etwas höher sind als zb. bei den kleinen Restaurants im Dorf.
Wir haben uns für die mittlere Zimmerklasse entscheiden und hatten ein sehr nettes Häuschen mit kleinem Balkon, Strom und Warmwasser. Die Zimmer sind sehr schön, sauber und liebevoll eingerichtet.
Wir hatten wirklich eine tolle Zeit in der Unterkunft, sehr nette Menschen , gutes Essen und ein sehr gutes Preis-Leistung Verhältnis. Plus hatte das Hotel einen Hund und seit unserem Boonya lieben wir Unterkünfte mit Tieren 😉
Was uns noch ganz besonders gefreut hat war, dass sich die Besitzer auch für Soziale Projekte in der Region engagieren. Wir können The End of the Universe zu 100% weiter empfehlen, mehr Infos findet man auf der Webseite und buchen kann man das Hotel auf Booking.com
Unser Fazit:
Wir haben die 3 Tage und 2 Nächte in Nagarkot sehr genossen es war eine super Abwechslung zu Kathmandu und bei unserem nächsten Aufenthalt in Kathmandu werden wir dem kleinen Ort sicher wieder einen Besuch abstatten. Bei unserem Reise nach Nagarkot fiel uns auf, dass sehr viel gebaut wird, der Tourismus steckt hier noch in den Kinderschuhen, in den nächsten Jahren werden einige Hotels mit Sicherheit dazu gebaut.
HimalayaKathmandutalNagarkotnepal
Manuel
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