An dem Tag, den dem wir sowieso geplant hatten in das nächste Hotel zu wechseln, machten wir einen Ausflug in die Phang Nga Bucht. Richtig korrekt ist: Nationalpark Ao Phang Nga.
Wieso dieser Ausflug? Es handelt sich um eine Karstlandschaft mit vielen Inseln in der Bucht. Wir hatten schon ähnliche Landschaften besucht wie den Li-Fluss in China und die Halong-Bucht in Vietnam. Durch die Kombination von harten und weichem Gestein hat sich eine einzigartige Landschaft gebildet, durch die man mit dem Longtail-Boot fahren kann. Vielen ist der James Bond Felsen bekannt, der in dieser Bucht liegt (bekannt aus dem Film: Der Mann mit dem goldenen Colt). Der James Bond Felsen heißt eigentlich Ko Ta Pu, was Nadelinsel bedeutet.
Es gibt sehr viele unterschiedliche Angebote für eine Fahrt in die Phang Nga Bucht mit allen möglichen zusätzlichen (Pseudo-)Attraktionen vom Speedboot bis hin zu Wasserbüffeln. Wir wollten einfach nur durch die Landschaft mit dem Boot fahren. Wir fanden einen solchen Ausflug und buchten diesen einen Tag zuvor. Dadurch, dass wir einen Ausflug buchten der nur die Phang Nga Bucht und eine Tropfsteinhöhle als Ziele hatte, war er auch deutlich günstiger als viele andere Ausflüge. Wir bekamen eine Quittung und gesagt, dass wir um 10 Uhr abgeholt werden und für alle Fälle noch eine Telefonnummer.
Morgens um 09:50 Uhr bekamen wir auf dem Zimmer den Anruf von der Rezeption, dass unser Fahrer für den Ausflug schon wartet. Man kann sich in Thailand aus meiner Erfahrung immer darauf verlassen, dass man pünktlich abgeholt wird. Also gingen wir runter zum Bus. Wir waren die ersten und konnten uns den Platz im Van aussuchen. Es wurden dann weitere Personen abgeholt und so hatten wir die Möglichkeit verschiedene Orte und Strände entlang der Route und die Hotels zu sehen. Die Route führte auch durch Patong und das war für uns wirklich schon recht abschreckend. Ein Touristenladen neben dem anderen. Das letzte Pärchen wurde dann in einer Bucht nördlich von Kamala abgeholt. So hatten wir alle Buchten und Strände vom Kata Beach bis dorthin gesehen. Bis dahin hat die Fahrt eine Stunde gedauert und es folgte dann noch einer weitere Stunde bis zum ersten Stopp an der Tropfsteinhöhle.
Die Reiseführerin war eine junge Thailänderin, die auf lustige Art uns im Bus erzählte, wie der Tag ablaufen wird. Bei der Tropfsteinhöhle waren auch einige Affen und sie machte uns mehrfach darauf aufmerksam, dass wir nicht in den Affenkot treten sollen, da sonst der Bus stinkt.
Also Raus aus dem Bus und dann sahen wir auch schon die Affen. Überall waren Affen. Auf dem Boden, in den Bäumen und den Felsen. Die Affen sind zahm und nicht aufdringlich. Das ist ein Vorteil.
In der Höhle ist dann ein goldener, liegender Buddha und weitere Statuen. Im hintersten Teil ist dann die eigentliche Tropfsteinhöhle. Es war alles bisschen unter viel Zeitdruck bei diesem Stopp.
Bevor wir in den Bus einsteigen durften, wurden unsere Schuhsohlen kontrolliert. Alle durften wieder einsteigen. Weiter ging die Fahrt und nach kurzer Fahrzeit waren wir am Pier für die Bootstour. Jeder musste sich eine Schwimmweste nehmen und dann ging es ins Boot. Der Motorblock war schon eine Wucht und dann natürlich der Sound.
Ist einfach was ganz besonderes. Los ging es zuerst an Mangrovenwälder vorbei. Nach und nach tauchten die ersten größeren und kleineren Inseln auf.
Es gab Wellen und Wind und so wurde das ganze teilweise ein recht nasses Vergnügen. Die Kamera wurde immer wieder in eine Plastiktüte verpackt. Mit dem vollen (Motor-)Sound im Rücken ging es zu einer Anlegestelle an einem größerem Schiff.
Eine Tour mit dem Kajak war jetzt Angesagt. Auf dem Schiff legten wir die Rucksäcke ab. Die Reiseleiterin sagte uns, dass sie auf alle Sachen aufpasst. Das war gut, denn wir hatten morgens im Hotel ausgecheckt und alle Wertsachen im Rucksack mit dabei. Jeder erhielt noch eine Plastiktüte um die Kamera zu schützen. Und dann ging es ins Kajak. Der Einstieg war schon recht wackelig. Ich saß recht ungemütlich in dem Kajak und meine größte Sorge galt der Kamera. In der Bucht und zwischen den Felsen waren natürlich sehr viele Kajaks unterwegs. Es wurde eine Runde absolviert, die in Höhlen oder durch Höhlen führte, unter Felsvorsprüngen hindurch und an den Mangroven vorbei.
Danach wieder zu dem Boot zurück. Und natürlich war es wieder richtig wackelig beim Aussteigen. Unsere Reiseleiterin hatte nicht nur die ganzen Rucksäcke mit einer großen Decke zugedeckt und verknotet, sondern auch für jeden Cola organisiert. Das war auch gut, denn heiß war es bei der Runde unter der Sonne geworden.
Nach der Runde Kajak ging es dann wieder in das Longtailboot und weiter zum James Bond Felsen. Wir sahen ihn schon aus der Ferne und fuhren einmal daran vorbei in eine Bucht zum Aussteigen. Die Reiseleiterin trichterte uns ein, um welche Uhrzeit wir wieder weiterfahren und wo die Ablegestelle zu finden ist.
An verschiedenen Stellen machten wir Bilder von dem begehrten Motiv: der James Bond Felsen. Wir waren natürlich nicht alleine und so mussten wir unseren Weg manchmal etwas “freikämpfen”. Aber es lohnte sich einfach, verschiedene Bilder zu machen.
An der Ablegestelle war sehr viel betrieb. Mehrere Longtailboote kamen an den Strand herangefahren und nahmen die Personen immer wieder auf. Es ging zu wie bei einer Rush Hour. Dann sahen wir auch unsere Reiseleiterin und gingen zum Boot. Es war nicht ganz so einfach vom Strand aus in das Boot einzusteigen. Aber wir schafften das.
Der nächste Stopp war das muslimische schwimmende Dorf. Hier gab es Essen. Es war schon 15 Uhr und das Hungergefühl war schon vorhanden. Das Essen war natürlich “Halal”.
Es gab im wesentliche Meeresfrüchte und Huhn, dazu noch Suppe und Reis. Wir saßen an verschiedenen runden Tischen und das eine Pärchen sprach uns plötzlich auf deutsch an und bei dem anderen Pärchen handelte es sich um einen Engländer und einer Malaiin mit chinesischen Wurzeln. Mit letzterem Pärchen sprachen wir mal Englisch und mal Chinesisch. Ich fragte sie, wo sie leben und sie sagte Ipoh und war dann total überrascht, dass ich diese Stadt in Malaysia kenne und schon dort war.
Nach dem Essen ging es mit dem Longtailboot wieder zur Anlegestelle zurück und der Bus wartete auf uns. Auf dem Rückweg sahen wir noch einen sehr hässlichen Unfall mit einem Motorroller. Nach einer Stunde waren wir wieder bei dem ersten Hotel und nach und nach wurde der Bus leerer. Durch Patong mussten wir auch wieder und dort hatte schon der “Rummel” am Abend gestartet und es dauerte ewig durch die Straßen hindurch. Nach 18 Uhr waren wir dann am Hotel zurück.
Wir holten unser Gepäck aus dem Gepäckraum und ich rannte schnell zum Taxistand gleich beim Hotel. Ein riesiger Van wollte uns fahren. Für 400 THB ging es Richtung Nai Harn Beach. Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten und wir konnten bei der Fahrt nochmals einen letzten Blick auf unser Restaurant am Berg werfen. Die 7 Tage am Kata Beach waren vorbei und es folgten jetzt 7 Tage am Nai Harn Beach (davon im nächsten Artikel).
Fazit:
Ich war damals vor 19 Jahren von dieser Bucht sehr beindruckt und muss mir von damals die Dia nochmals ansehen, denn ich hatte den Eindruck, dass die Fahrt damals mit dem Boot viel länger dauerte und viel mehr Inseln zu sehen waren. Es kann aber auch sein, dass nach den Besuchen Li-Fluss und Halong andere Eindrücke ebenso im Gedächtnis sind und daher die diesmalige Tour keinen intensiven Eindruck mehr hinterlassen hat. Trotzdem würde ich raten, diese Bucht zu besuchen. Ist ein MUSS bei einer Thailandreise.