Ausbeutung und Kinderarbeit auf Orangen-Plantagen

Von Hartstein

Liebe Leser,

ich möchte heute über die Ausbeutung auf Orangen-Plantagen schreiben. Im Schwarzbuch der Markenfirmen fand ich den Hinweis, dass Arbeiter auf Orangen-Plantagen selten mehr als 12 € pro Tag verdienen. Der Lohn richtet sich nach der Menge der gepflückten Orangen. 100 Kisten schafft ein schneller Arbeiter.

Dieser Verdienst ist sogar noch ein Drittel unter dem Existenzminimum des Landes. Das hat dann weiter zur Folge, dass die Eltern die Kinder statt zur Schule zur Arbeit schicken müssen, um sich die notwendigsten Sachen leisten zu können.

Das betrifft Produkte wie Orangensaft, Orangenlimo wie z. B. von Fanta oder Mirinda.

Sehr gute Informationen hierzu gibt es auf der Seite von fazination-regenwald.de:

„Orangensaft ist auf dem Weg das beliebteste Fruchtsaftgetränk der Deutschen zu werden und damit dem Apfelsaft den Rang abzulaufen. Die EU ist mit fast 650.000 Tonnen der größte Importmarkt für Orangensaftkonzentrat, angeführt von der Bundesrepublik.

Gehen wir von einem Ladenpreis in Höhe von einem Euro für einen Liter Orangensaft aus, dann bleiben den Arbeitern auf den brasilianischen Großfarmen umgerechnet gerade einmal 0,25 Cent. Das sind 0,25 Prozent vom Verkaufspreis!

Doch diese Rechnung beinhaltet noch nicht die Ausbeutung der Arbeiter. Nur wer es in Akkordarbeit schafft zwei Tonnen (!) Orangen zu pflücken, in Kisten zu packen und zur Verladestelle zu schaffen, erhält den Tageslohn von etwa zehn Euro (dabei sind die Lebenshaltungskosten in Brasilien ähnlich wie die bei uns in Deutschland.) Da diese Leistungen aber meist nicht zu schaffen sind erhalten die Arbeiter entsprechend weniger.“

Merkur-online.de berichtet am 21.07.2005 im Artikel „Bildung statt Orangenkisten“, dass Giovane Elber als Kind auf Orangen-Plantagen arbeiten musste, um Geld für die Familie zu verdienen. Giovane Elber hat beispielsweise zwischen 1997 und 2004 für den FC Bayern München gespielt. Er hat ebenso die „Giovane Elber Stiftung“ gegründet.

Die Staatliche Berufliche Oberschule Kaufbeuren berichtet von Kinderarbeit auf Orangen-Plantagen. 90 % der Orangen kommen aus Brasilien. Die Kinder arbeiten ca. 14 Stunden am Tag und werden deshalb eingestellt, weil sie leichter auf die Sträucher klettern können. Auch müssen die Kinder die schweren 26 Kilogramm-Kisten selber schleppen und anschließend verladen. Hinzukommt, dass auf diesen Plantagen mehrmals Pestizide eingesetzt werden.

Als Alternative bleibt nur der Fair-Trade Orangensaft, bzw. die Fair-Trade-Limonade.

Liebe Grüße,

Dirk