Horror-Nachrichten aus Asien: In Vietnam ist das Java-Nashorn offenbar endgültig ausgestorben. Nun mag der eine oder andere Zyniker sagen, dass es ihm egal sei, ob ein Tier von der Erde verschwindet, von dem er eh noch nie gehört hat. Doch die Geschichte hinter der Meldung dürfte auch dem hartgesottensten Verächter von Flora, Fauna und Spezies-Zählungen die Tränen ins sonst trockene Auge pressen. Erreicht uns die Meldung auch reichlich spät, so ist sie doch um so trauriger. Schon im April vergangenen Jahres war nämlich ein Exemplar des Dickhäuters tot im Cat-Tien-Nationalpark, 150 Kilometer nördlich von Ho-Chi-Minh-Stadt, gefunden worden. Nur 16 Monate benötigte der WWF für seine aufwändigen Recherche-Ergebnisse: Das Horn des Tieres war abgesägt und in seinem Bein steckte eine Kugel. Harte Fakten, wie sie auch die Basis für die leise Ahnung, weniger als 50 Exemplare im Ujung-Kulon-Park auf der indonesischen Insel Java bildeten die letzte Population der Unterart, hergeben. Denn 2004, nur sechs Jahre vor der aktuellen Tragödie, waren noch veritable zwei der bis zu 3,50 Meter langen Tiere in der jetzigen Todeszone wissenschaftlich fundiert vermutet worden.