Vor einiger Zeit traf ich Sherwood Lingenfelter, ein amerikanischer Freund von Wycliffe, pensionierter und passionierter Ethnologie-Professor, Buchautor. In unserem Gespräch kamen wir irgendwie auf einen Management-/Leadership-Kurs zu sprechen, den Sherwood zusammen mit seiner Frau in New York erteilte. Bei diesem Kurs hatte jeder Teilnehmer ein Fallbeispiel zu erzählen, und zwar ein Beispiel eines eigenen Leitungsfehlers (also “Fallbeispiel” im Doppelsinn des Wortes ). Danach wurde die Sache in kleinen Gruppen besprochen: Was ist abgelaufen? Wieso hat man so gehandelt? Was kann man daraus über seine eigenen Motive lernen? Was hätte man besser machen können? Und dann wurde das andere Verhalten in einem Rollenspiel auch gleich eingeübt. — Es sei ein totaler Erfolg gewesen; sehr viele gute Rückmeldung der Studierenden
Beeindruckt hat mich, dass Prof. Dr. Lingenfelter gleich mit gutem Beispiel voranging und sein eigenes Versagen zur Diskussion stellte.
Ich frage mich: Wieso sind wir eigentlich so bedacht, nur unsere Erfolge und Sonnenseite zu präsentieren?