Aus dem Paradies

Liebe Freunde, ich lasse euch einmal wissen, was ich die letzten Wochen gemacht habe!
Nach unseren wunderbaren Zeit in Darwin haben wir vier Mädels (Chrissy, Nicky, Lu, Sabi) uns in Kuta auf Bali nach viel zu langer Zeit wieder getroffen, wo wir Lulus Geburtstag gemeinsam verbracht haben. Leider musste die Chrissy am Abend schon wieder zurück nach OZ um mit Kathi und Rieke den Ayers Rock zu sehen.

Die ersten Tage haben wir zu dritt in Kuta a la Party-Abifahrt-Urlaub verbracht. Wir schliefen den ganzen Tag, gingen in einem Warung essen und abends feiern.

Lulu und ich haben uns nach ein paar Tagen nach Ubud, im Inneren der Insel aufgemacht. Da Chrissy und Nicky die Woche davor schon rumgekommen sind blieb Nicky in Kuta, wo sie sich mit Freunden aus Indonesien (Nicky hat drei Jahre in Jakarta gewohnt, was sehr hilfreich war, da sie Indonesisch spricht und uns in den ersten Tagen geholfen hat nicht abgezogen zu werden) trifft.
Ubud ist wunderschön! Für 7,50 € die Nacht wohnten wir in einem Luxushomestay bei einer Familie. Wir schlafen im schönstem Himmelbett und bekommen jeden Morgen ein tolles Frühstück. Ubud gilt als touristisch erschlossene und trotzdem noch halbwegs authentische Künstlerstadt. Hier gibt es einen Tempel mit vielen Affen drin, drumherum die berühmten Reisfelder, man kann sich traditionelle balinesische Tänze anschauen oder Früh Morgens am Markt tausend asiatische Süßigkeiten kaufen. Wir haben uns dort einen Roller gemietet und sind bis zum Lake Batur im Norden der Insel gefahren.So konnten wir zum einem, Teil des verrückten asiatischen Verkehrs sein und zum anderen, die unglaubliche Landschaft (v.a. Reisterassen) sehen.

In Ubud haben wir unsere Handelkünste angewandt und das Fährticket nach Gili Trawangan, einer sehr kleinen Insel, für 40 anstatt 120€ bekommen. Gili besteht aus insgesamt drei Inseln, um die größte, Trawangan bin ich eines Morgends in einer Stunde herumgejoggt. Auf Gili gibt es keine Autos oder Roller, sondern nur Pferdekutschen, von denen man allerdings nie Gebrauch machen muss, da der einzige besiedelte Teil eine ca. 600m lange Strasse ist. Hier kann man den ganzen Tag am Strand liegen, Schnorcheln und Essen. Letzteres besonders gut Abends auf dem Marktplatz, wo Locals Stände aufbauen und man für 80 Cent ein leckeres Nasi Goreng oder für ca.3€ frischen, gegrillten Fisch mit Reis und Gemüse erstehen kann. Das ganze Dorf sitzt dann zusammen an langen Tischen. Hier haben wir beispielsweise Chris aus England kennengelernt.

Nach vier äußerst stressfreien Tagen (Frühstück, Strand, Warung, Saftstand, Nachtmarkt, Kino, Schlafen) kehrten wir zurück nach Kuta, wo wir uns wieder mit Nicky und ihren Freunden, Petra und den Jungs trafen. Die beiden Mädels sind dann auch zurück nach Australien geflogen und ich war von da an das erste Mal alleine unterwegs.

Und ich habe beschlossen mich in Kuta auf Lombok mit Chris von den Gilis zu treffen. Und das war die beste Entscheidung der letzten Monate, denn ich bin im Paradies. Kuta (nicht verwirren lassen: Kuta, Bali: laut und Party, Kuta, Lombok, der schönste Ort der Welt) besteht aus zwei Strassen, der Rest sind Berge mit Palmenwald, türkisblaues Wasser, Reisfelder, einsame Sandstrände und Paradies.
Ich wohne in Qonias Homestay. Neben mir gibt es hier noch: Qonia: 22 Jahre, die Tochter des Hauses und unglaublich lieb. Papa(75): Schon sehr alt und krank. Mama(52): Die coolste Frau der Welt. Sie ist die Chefin und alle lieben sie. Mit Händen, Füßen, gebrochenem Englisch auf der einen und noch gebrochenerem Indonesisch auf der anderen Seite wird kommuniziert: Sabrina makan? (Sabrina, Essen?). Yes Mama, Sabrina hungry.
In Kuta gibt es laut Lonely Planet epic Surf, was wahrscheinlich der Grund ist, weshalb hier in der Hauptsache Surfer wohnen und ich deswegen das einzige Mädel im Guesthouse bin. Die Jungs sind: Andrew(30) aus Kanada. Andi (29) aus Österreich. Eric (27) aus Schottland. Will aus der UK. Stefan(25) aus Belgien, mit Qonia verlobt und jetzt hier lebend. Richard(50) aus England. Und Chris(22), ebenfalls England. Abends wird auf dem Sofa vor dem Haus zusammengesessen, gut versorgt von Mama mit Essen, „Tidak Mama, I already eat in Warung Java.“ (Nein danke Mama, ich habe schon im Warung Java gegessen) und Bier der Jungs ließe es sich hier die nächsten fünzig Jahre meines Lebens verbringen.
Ein schöner Tag sieht beispielsweise so aus: Banana Pancake mit Schokosoße (im Preis für das Zimmer 3,50€ mit inbegriffen), danach mit Andi, Andrew und Chris 20 min mit dem Roller durch den Dschungel fahren, Surfboards ausleihen, mit einem kleinem, bunten Fischerboot 10 min zum Surfspot fahren (Berge, Sandstrand, Urwald, türkises Wasser, ihr wisst schon) zwei Stunden Wasser schlucken und Paddeln, Mittagessen bei Wawang, dem Juiceman im Warung Java. Mit dem Roller die Gegen erkunden. Scrabble spielen im Cafe Ashtari auf dem Berg, deswegen unglaubliche Aussicht aufs Meer, wieder Warung Java, Abends gemütliches zusammensitzen Zuhause.

Dinge die ich jetzt mache, welche ich nie zu tun erwartet hätte:

Mit Mama zusammen auf Indo-Englisch kommunizieren.
Surfen im Paradies.
Ohne Flip Flops ein Bad in Indonesien betreten.
Mein Zimmer in Asien nicht abschliessen.
Rollerfahren.
Auf Englisch Scrabble spielen.
Kein Klopapier benutzen.
Bintang Fan werden.

Dinge; die ich noch sagen will und nicht in den Fließtext einbauen konnte:

Wawang schreibt deinen Namen mit Schokosoße auf den Saft. Oder malt Herzen und Blumen drauf.

Ich teile mein Zimmer mit Chris. Er ist sehr nett und hat diesen tollen British Accent. Für alle die noch mehr lesen wollen sein Blog:

http://www.travelblog.org/Asia/Indonesia/Lombok/Mataram/blog-590428.html

Ob der schlechten Internetverbindung kann ichs nicht ordentlich verlinken, aber es ist wirklich lesenwert. Wir haben im Prinzip die selben Dinge gemacht, so könnt ihrs nochmal aus anderer Perspektive hören.

Mein größtes Problem ist im Moment zu entscheiden, ob ich meine Open Water Diving License auf den Gili Islands machen möchte oder dafür hier bleiben soll.

Es ist es wirklich nicht wert viel Zeit in Kuta Bali zu verbringen, die Leute sind aufdringlich, zocken dich ab und werden manchmal sogar agressiv wenn du ihnen nichts abkaufen magst.

Ich hatte meine Meinung über Indonesier eigentlich schon gebildet. Auf Gili fiel einmal beim Feiern der Strom aus und es dauerte ca. 1,5 Sekunden (die selbe Zeit, die ich gestern auf meinem Board stehen konnte) ehe viele kleine Hände nach allem tatschten, was sie von meinem Körper zu fassen bekommen konnten.
Außerdem möchte ich nicht immer jedem sagen woher ich komme, wie alt ich bin, wie ich heiße, was ich hier mache, wann ich wieder gehe, wohin ich gehe, warum ich da hin gehe und dass ich KEIN ARMBAND kaufen möchte. Auch kein Tuch, keine frittierten Bananen, ich brauche keinen Transport, danke, ich weiss es wäre zum special price,weil ich so beautiful bin.
Und dann komme ich zu Mama und alles ist wunderbar.

Warung: Kleines Restaurant mit traditionell Indonesischem Essen. Manchmal auch nur eine Hüte mit Tischen und einem Gaskocher. Keine Angst vor den hygienischen Verhältnissen! Das Essen ist einfach zu gut. Durchschnittspreise: Gado Gado (Gemüse, Tofu und Tempe in Peanutsauce mit Reis) 1- 1,20 Euro, frisch gepresste Säfte (in Deutschland würden sie unter Smothies laufen) 50 bis 80 Cent.



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