München, Düsseldorf, Den Haag, Beijing, Melbourne
Wow, das liest sich gut. Vom Arbeitgeber bezahlter Jet Set? Doch hier handelt es sich entgegen aller Annahmen nicht um Urlaubsorte, sondern jede dieser Stationen steht für ein internationales Projekt. Wenn ich es genau betrachte, habe ich in den letzten 10 Jahren – jeweils nur mit ganz kurzen Pausen – ohne Unterlass auf internationalen Projekten gearbeitet. Ich fühlte mich also sehr gut vorbereitet, als ich erfuhr, dass die nächste Station für mich Beijing sein würde.
Sicher, China, das ist ganz weit weg – Chinesisch, das ist noch weiter weg. Aber doch ist es eben nur ein weiteres internationales Projekt, dachte ich.
Wie schnell kann man sich irren. Zu dem internationalen Aspekt kam hier der Multikulturelle hinzu. International im europäischen Raum, noch dazu mit einem mehr oder weniger homogenen Projektteam zu arbeiten, ist wirklich etwas ganz anderes, als das, was ich in China erleben durfte. Der Kunde hatte ein internationales Projektteam gestellt, ebenso wie wir. Neben den sprachlichen Barrieren auf beiden Seiten, kamen bei diesem Projekt noch die kulturellen Unterschiede hinzu. Das war oft anstrengend und umständlich, andererseits jedoch auch wieder lustig, weil die Reaktionen auf bestimmte Situationen für mich oftmals absolut unvorhersehbar waren – und teilweise auch sehr verblüffend.
Gelernt habe ich hier etwas ganz Schlichtes, für mich aber auch sehr Wichtiges. “Treffe niemals Annahmen, die aus deiner kulturellen Herkunft heraus absolut schlüssig und selbstverständlich erscheinen mögen und vor allem, kommuniziere sie nicht.” Die Akzeptanz der Unterschiede auf beiden Seiten ist für mich der Schlüssel zum Erfolg.
Jetzt bin ich in Melbourne, noch weiter weg von Zuhause als zuvor, aber längst nicht so weit entfernt wie in China.