Der Augusta National Golfclub wurde im Dezember 1932 gegründet und entwickelte sich im Lauf der Zeit zu einem sehr exklusiven, privaten Golfclub. Das beim Masters traditionell an den Gewinner verliehene „Green Jacket“, ein grünes Sakko, führte man erstmals 1937 ein. Die Clubmitglieder sollten es während des Masters-Turniers tragen, damit die Zuschauer schnell einen Ansprechpartner identifizieren konnten, falls sie eine Frage hatten. Seit 1949 erhält der Gewinner des Turniers ein Green Jacket, das in diesem Fall dann nicht für eine reguläre Clubmitgliedschaft mit allen Rechten und Pflichten steht. 1958 wurde ein zusätzlicher Par-3-Platz angelegt. 1990 wurde der erste schwarze Amerikaner als Mitglied aufgenommen. Die bisherigen Vorsitzenden des Clubs sind Clifford Roberts (1934-1976), William Lane (1976-1980), Hord Hardin (1980-1991), Jack Stephens (1991-1998), William „Hootie“ Johnson (1998-2006) und William Porter “Billy” Payne (seit 2006). Angeblich wurde die Mitgliedschaft auch dem mexikanisch-stämmigen Golf-Champion Lee Trevino angeboten, der jedoch mit der Begründung ablehnte, er fühle sich in einer weißen, südstaatlich geprägten Organisation unwohl. Die Einladung zum Masters 1970 und 1971 schlug er jedenfalls aus.
Die „Magnolia Lane“ ist die etwa 300 Meter lange Straße, die das Tor mit dem Clubhaus verbindet. Sie erhielt ihren Namen von 61 großen Magnolien (angelegt in den 1850ern), die sie links und rechts säumen. Am Ende der Magnolia Lane befindet sich der „Founder’s Circle“ mit Gedenktafeln für die beiden Gründer Bobby Jones und Clifford Roberts. Auf der anderen Seite des Clubhauses steht der „Big Oak Tree“, eine etwa 150 Jahre alte Eiche, die während des Masters-Turniers ein beliebter Treffpunkt ist. Im Clubhaus selbst befindet sich das „Crow’s Nest“, ein Raum direkt unter der Kuppel, der Platz für bis zu fünf Gäste bietet. Während des Masters dürfen die teilnehmenden Amateure hier logieren.
Mitglied in Augusta wird man nicht durch “Bewerbung”, nein in den Südstaaten läuft das irgendwie anders. Früher erhielt man eine Einladung und heute bekommt man ein Einladungsschreiben mit einer Rechnung von 10.000 bis 30.000 Dollar. Da fällt der Jahresbeitrag von ca. 3.000 Dollar schon gar nicht mehr auf.
Bobby Jones selbst hatte folgende Vorstellung: „Die Hauptidee war die bestmögliche Annäherung an britisches Links Golf nach Georgia zu bringen. Der Platz sollte Ausdruck meiner Ideale in der Golfarchitektur sein.“
Diese Ideale beschrieb er so:
- Die größtmögliche Zahl an Spielern soll sich daran erfreuen.
- Strategisches Denken und Spielfertigkeit werden gefordert.
- Der durchschnittliche Spieler muss eine Chance haben, während vom Experten das Äußerste verlangt wird.
- Alle natürlichen Gegebenheiten müssen erhalten bleiben.
Die vielen Umbauten und Erweiterungen des Platzes werden kontrovers diskutiert. Einige Kritiker vertreten den Standpunkt, der ursprüngliche Charakter, wie ihn Bobby Jones und Alister MacKenzie vorsahen, sei für immer verloren. Insbesondere das „Ground Game“, also das flache Spiel über den Boden, sei durch Einführung diverser Hindernisse keine wirkliche Option mehr. Golfplätze wie der Old Course in St Andrews hätten den Angriffen der immer weiter schlagenden Profigolfer besser standgehalten, da man dort weiterhin auf das Ground Game angewiesen ist. Befürworter der Veränderungen von Augusta National bringen das Ground Game mit einem zu hohen Glücksfaktor in Verbindung, der verspringenden Bällen geschuldet sei. Der beste Golfer solle gewinnen und die Siegerliste des Masters beweise gerade auch im Vergleich mit den anderen Major-Turnieren, dass dieses Ziel Jahr für Jahr erreicht würde.
Ab dem 11. April wird hier wieder Golf zelebriert! Dabei wünsche ich uns allen viel Spaß und den Beteiligten ein Schönes Spiel!
Euer Stephan